Die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten in Leipzig zeigt deutliche Erfolge, teilt das Referat für Migration und Integration mit. Im Jobcenter Leipzig gelinge es derzeit häufiger, Migrantinnen und Migranten in Arbeit zu vermitteln als deutsche erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Die Integrationsquote lag bei ihnen im Oktober bei 23,9 Prozent, bei deutschen Arbeitssuchenden bei 20,3 Prozent. Allerdings liegt die Arbeitslosenquote bei ausländischen Leistungsberechtigten nach wie vor deutlich höher als bei deutschen.

Umso wichtiger seien Integrations- und Sprachkurse, an denen in Leipzig im Oktober 2.317 beziehungsweise 599 zugewanderte Menschen teilgenommen haben. Beides unterstützt die positive Entwicklung bei der Arbeitsmarktintegration weiter. Trotz knapper Haushaltsmittel soll der Weg der Qualifizierung fortgesetzt werden, so das Referat für Migration und Integration.

Dieses positive Ergebnis der Integrationsarbeit war ein erfreulicher Fakt bei der Sitzung des Koordinierungsgremiums „Integration von Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Arbeit“ (KOG) am Freitag, dem 13. Dezember. Das Gremium fördert die Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt und ist ein wichtiger Pfeiler der Zusammenarbeit zwischen Kommune, den angrenzenden Landkreisen, Land, Bund und Wirtschaft.

„Sprachkurse sind der Schlüssel“

Bei der Gelegenheit präsentierten die KOG-Mitglieder zentrale Ergebnisse der Integrationsarbeit und stellten Weichen für 2025. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr informierte über den Aufbau zentraler Anlaufstellen für Fachkräfteeinwanderung und Integration.

Leipzigs Sozialbürgermeisterin Dr. Martina Münch kündigte dazu an: „Unsere Vision ist es, mit einem Welcome Center alle relevanten Beratungs- und Informationsstellen unter einem Dach zugänglich zu machen. Damit schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle, die den Zugang zu Dienstleistungen erleichtert und Bürokratie abbaut.“

Das Koordinierungsgremium richtete Empfehlungen an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Sozialbürgermeisterin mahnte: „Sprachkurse sind der Schlüssel zur Ausbildung, beruflichen Integration und einem erfolgreichen Miteinander in unserer Gesellschaft. Die angekündigten Kürzungen bei der Sprachförderung gefährden diese Ziele ernsthaft, weil sie vielen Menschen die Chance nehmen, ihre Kurse zu beenden und ihre Potenziale voll auszuschöpfen.“

Das KOG wurde 2018 in Leipzig ins Leben gerufen, um die Arbeitsmarktintegration Zugewanderter zu verbessern und Leipzig für ausländische Fachkräfte attraktiver zu machen. Die Leitung wechselt turnusmäßig zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, der Geschäftsführung des Jobcenters Leipzig und der Agentur für Arbeit Leipzig. Die Geschäftsstelle des KOG ist im Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig angesiedelt und wird durch das Regionale Integrationsnetzwerk IQ Leipzig (LeIQ) unterstützt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar