Die gemeinsame Pressekonferenz mit den Stadtwerken Leipzig am Dienstag, dem 19. September, nutzten die Wasserwerke Leipzig, um die neuen Wasserpreise für 2024 vorzustellen. Und bei Wasser wird es nächstes Jahr spürbar teurer – auch weil die Kosten für die Arbeiten am Wasser- und Abwassernetz deutlich gestiegen sind. Und die Vorsorge für kommende Extremwetterereignisse schlägt zusätzlich ins Kontor.

„Die Wasserwerke sind nach dem Sächsischen Kommunalabgabegesetz verpflichtet, kostendeckend zu arbeiten, die Funktionsfähigkeit ihrer Netze und Anlagen langfristig zu erhalten und den dafür nötigen Aufwand in ihren Preisen abzubilden“, begründet Kerstin Schultheiß, Arbeitsdirektorin der Leipziger Gruppe und Kaufmännische Geschäftsführerin der Leipziger Wasserwerke, die jetzt notwendigen Preiserhöhungen für das kostbare Nass.

„Es besteht hier bei der Preisgestaltung kaum Handlungsspielraum – zumal wir nach zwei Jahren Preisstabilität die Kostenentwicklungen, beispielsweise bei den Baupreisen, der Klärschlammentsorgung und dem Personalaufwand, sowie ständig steigende technische und gesetzliche Anforderungen in den Wasserpreisen abbilden müssen.“

Preisveränderungen bei den Leipziger Wasserwerken

Für den Komplettservice aus Trinkwasser und Abwasser zahlt ein Nutzer in einem typischen Leipziger Haushalt ab dem 1. Januar 2024 dann 223 Euro pro Jahr. Das entspricht pro Jahr 41 Euro bzw. pro Monat rund 3,40 Euro mehr als bisher.

(Das Beispiel entspricht einem Mehrfamilienhaus mit 12 WE á 2 Personen – 820,8 m³/a, Niederschlagswasser-Fläche 434,7 m²abr. Fläche/Objekt, Trink- und Abwasser.)

„Das Leipziger Wasser bleibt damit auch ab 2024 sehr günstig und ermöglicht es uns, sowohl wichtige Investitionen in die Daseinsvorsorge und die Resilienz unserer Anlagen zu realisieren“, sagt Schultheiß.
In der Wasserbranche bestimmen neben den klassischen Preisgrößen im Anlagenbetrieb, bei Material und Personal zunehmend auch neue Herausforderungen das Tagesgeschäft: Um die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung im Auftrag der Bürger zukunftsfest und sicher zu gestalten, müssen Wasserversorger und -entsorger zunehmend in die Widerstandsfähigkeit der Systeme investieren.

Für das laufende Jahr 2023 rechnen die Wasserwerke vor, dass Wasser pro Person und Tag in Leipzig ungefähr 50 Cent kostet, aufs Jahr gerechnet also 182 Euro. Diese Zahlen steigen dann 2024 auf 60 Cent pro Tag bzw. 223 Euro pro Person. Natürlich als Durchschnittswert. Unterschiedlich sparsamer Umgang mit Wasser hat dann logischerweise auch differierende Pro-Kopf-Verbräuche und damit Kosten zur Folge.

Klimaveränderungen erzeugen Investitionsdruck

„Steigende technische Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Gewinnungs- und Verteilungsanlagen infolge der Klimaveränderungen, steigende gesetzliche Anforderungen an Umwelt- und Gewässerschutz und Aufwendungen für den Schutz der kritischen Infrastrukturen sind Themen, die ebenfalls in den Preisen abgebildet werden müssen“, sagt der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer.

Hinzu komme die weitere Erhöhung der Sanierungs- und Erneuerungsinvestitionen in die Infrastruktur, um in den kommenden Jahren beispielsweise den dringend benötigten Ausbau des Klärwerks Rosental, den zur Versorgungssicherheit dienenden Westringschluss im Leipziger Süden und den Neubau einer Aufbereitungsanlage in Naunhof zu realisieren.

„Als Gemeinschaft bilden wir mit den Wasserpreisen die Basis, damit wir uns heute, aber eben auch in kommenden Generationen auf täglich benötigtes Trinkwasser und eine umweltgerechte Abwasserbehandlung verlassen können.“

Alle Details zu den Wasserpreisen ab 2024 findet man auf der Website der Leipziger Wasserwerke.

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