In den vergangenen Jahren konnten Eigenheimbesitzer von extrem niedrigen Zinsen für Immobilienkredite profitieren. Vielfach wurden Zinsen von gerade einmal einem Prozent verlangt. Wer eine Immobilie finanzieren wollte, konnte so gleich ein bis zwei Prozent mehr in die Tilgung des Darlehens stecken und sich wesentlich schneller entschulden. Damit könnt jetzt jedoch Schluss sein. Seit etwa drei bis vier Monaten verteuern sich die Zinsen für Immobilienkredite wieder.
Der jetzige Preisanstieg beträgt in etwa 1,4 %. Das ist immer noch deutlich weniger als vor gut zehn Jahren, als im Durchschnitt noch 4 % für die zehnjährige Laufzeit verlangt wurden. Dennoch dürfte der Zinsanstieg so manch einem, der sich überlegt eine Immobilie zu erwerben, Sorgenfalten auf die Stirn treiben, zumal die Immobilienpreise in vielen Gemeinden in Sachsen schwindelerregende Höhen erreicht haben.
Wer nicht standortgebunden kaufen muss, sollte den Blick auch auf andere Regionen werfen, bei Immobilienmakler Kassel gibt es noch günstige Häuser und Wohnungen, doch auch in Thüringen und Sachsen gibt es Gebiete, in denen die Wertsteigerung einer Immobilie gleich null ist oder diese sogar rückläufig ist.
Was ist der Grund für den Zinsanstieg?
Der aktuelle Anstieg der Bauzinsen liegt vor allem an der ansteigenden Inflation. Zuletzt lag die Inflationsrate in Deutschland bei über drei Prozent. Die langjährige Niedrigzinsphase an den internationalen Kapitalmärkten dürfte durch den Anstieg der Inflation ebenfalls so langsam dem Ende entgegengehen, da die Zentralbanken die Zinsen anheben müssen, wenn sie der Inflation etwas entgegensetzen wollen. Erste Zinsschritte in den USA wurden bereits angekündigt. Irgendwann wird auch die EZB nicht umhinkommen die Zinsen wieder etwas nach oben zu schrauben.
Auch bestehende Finanzierungen werden durch höhere Zinsen teurer
Der Anstieg der Zinsen betrifft jedoch nicht nur diejenigen, die eine Immobilie bauen oder erwerben wollen, sondern auch viele die sich bereits ein Eigenheim zugelegt haben. Wurde zum Beispiel eine Zinsbindung von zehn Jahre vereinbart, kann die Bank nach Ablauf des Zeitraumes einen höheren Zinssatz verlangen. Das könnte die Finanzierung in einigen Fällen gleich mehrere hundert Euro im Monat teurer machen.
Problematisch dürfte es vor allem für Haushalte werden, die die günstigen Zinsen nicht dazu genutzt haben eine höhere Tilgung vorzunehmen. Die höheren Zinsen fallen in einem solchen Fall mit einer immer noch recht hohen Restschuld zusammen und könnten im Extremfall, sollten die Zinsen noch weiter steigen, für den einen oder anderen kaum noch zu stemmen sein.
Fallen durch die höheren Zinsen die Immobilienpreise?
Unbestritten ist, dass die extrem niedrigen Zinsen einen gewissen Einfluss auf die Höhe der Immobilienpreise hatte, da sie die Nachfrage nach Immobilien ansteigen ließ. Letztlich wird die Nachfrage nach Immobilien aber auch durch viele andere Faktoren getrieben.
Vor allem in den großen Städten traten in den letzten zwanzig Jahren viele Investoren aus dem Ausland in den Markt ein, um sich in Immobilien einzukaufen, da diese im internationalen Vergleich noch recht günstig waren. So konnte beispielsweise in Berlin, Leipzig einigen anderen Städten erlebt werden, wie der Immobilienmarkt nach Anzahl der verkauften Wohneinheiten praktisch mehrfach komplett umgeschlagen wurde.
Die Preise für Häuser und Wohnungen und damit auch einhergehend die Mieten in der Stadt wurden dadurch extrem in die Höhe getrieben und sorgten dafür, dass sich eine normale Familie mit einem Durchschnittseinkommen praktisch keine Wohnung mehr in der Stadt leisten kann. Aufgrund solcher sehr viel stärker wirkenden Faktoren dürfte der aktuell zu beobachtende leicht Zinsanstieg eher wenig Einfluss auf die Immobilienpreise haben.
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