Seit zwei Jahren rollt der autonome Bus-Shuttle ABSOLUT zwischen Neuer Messe und BMW-Werk. Es ist das Pilotprojekt der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Jetzt darf es in die nächste Testphase gehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Fortsetzung des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ABSOLUT. In der nun startenden zweiten Phase soll es um die Fernüberwachung durch die Zentrale gehen. Der Projektauftakt findet am 13. November im Institut für Holztechnologie in Dresden statt.
„Mit dem Technologieprogramm ‘Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität’ fördert der Bund Schlüsseltechnologien für die anstehenden Herausforderungen der Energie- und Verkehrswende. Mit ABSOLUT II setzen wir damit die Erfolgsgeschichte des mitteldeutschen Partnerkonsortiums fort, um mit Hilfe der Digitalisierung den öffentlichen Personennahverkehr insgesamt voranzutreiben“, erklärt Christian Liebich, Projektverantwortlicher des Technologieprogramms „IKT für Elektromobilität“ im BMWK.
Künftig alles unter Fernbetreuung
Während im Vorgänger-Projekt ABSOLUT das Gesamtsystem einer hochautomatisierten bedarfsgesteuerten ÖPNV-Landschaft entwickelt, aufgebaut und mittels Erprobung durch Versuchspersonen evaluiert wurde, soll in ABSOLUT II nun eine zentrale Problemstellung gelöst werden: Der bisherige Sicherheitsfahrer im Fahrzeug soll durch eine ortsfeste Technische Aufsicht in einer Leitstelle gemäß Gesetz zum Autonomen Fahren ersetzt und damit ein Fahrzeugfernzugriff ermöglicht werden. Dabei sollen mit den Partnern im Projekt alle Schnittstellen zwischen den Systemkomponenten auf einer herstellerneutralen und offenen Basis entwickelt werden.
„Die Gesamtzielsetzung des ABSOLUT Vorhabens reiht sich in die Mobilitätsstrategie der Stadt Leipzig ein, mit der wir die nachhaltige Mobilität erheblich stärken. Die standardisierte Bereitstellung von Daten der Stadt kann dabei einen wesentlichen Beitrag zur Automatisierung der Verkehre im öffentlichen Raum leisten“, betont Thomas Dienberg, Baubürgermeister der Stadt Leipzig.
Die Projektpartner
Im Anschlussprojekt arbeiten insgesamt zehn Partner aus Industrie, Kommune und Forschung an einer technischen Lösung, die im Endausbau die Betreuung mehrerer Fahrzeuge durch einen Mitarbeiter ermöglicht und auf diese Weise ein echtes Skalierungspotential eröffnet. Als Konsortialführer fungieren die Leipziger Verkehrsbetriebe und bündeln die Arbeit der Advanced Navigation Solutions – ANavS GmbH, der BitCtrl Systems GmbH, FSD – Zentrale Stelle, der glts cotech GmbH, des IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, der INIT GmbH, der Sedenius Engineering GmbH, der Stadt Leipzig und der Technischen Universität Dresden. Weitere assoziierte Partner sind die Leipziger Messe und die BMW Group Werk Leipzig.
„Mit der Bündelung von Innovationen wollen wir weitere Impulse für den Wirtschaftsstandort setzen, Digitalisierungswissen und Innovationen für den öffentlichen Personennahverkehr generieren und so die Zukunft der öffentlichen Mobilität mitgestalten“, meint Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Das Projekt ABSOLUT II läuft bis 2026 und hat ein Gesamtvolumen von rund 12 Millionen Euro. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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