Das wollte Linke-Stadtrat Oliver Gebhardt dann doch genauer wissen. Denn unübersehbar steigt auch in Leipzig die Zahl der hier registrierten Elektro-Pkw. Aber wie viele sind es eigentlich? Und reichen dann eigentlich die schon vorhandenen Ladepunkte aus? Oder muss beim Ausbau der Ladeinfrastruktur jetzt ein ordentlicher Zahn zugelegt werden?

Denn jahrelang dümpelte die Zahl der registrierten E-Autos in Leipzig irgendwo im Promille-Bereich. Man redete zwar viel darüber, aber die meisten Leute kauften sich dann doch lieber Diesel oder Benziner. Doch mitten in der Corona-Zeit änderte sich das dann spürbar. Von 1.119 registrierten E-Autos im Jahr 2020 stieg die Zahl auf 2.495 im Folgejahr und auf 5.338 im Jahr 2022. Für 20234 meldet die Stadt sogar schon 7.526 E-Fahrzeuge. Ihre Zahl wächst also, während die Gesamtzahl an Pkw sogar leicht rückläufig ist.

Zahl der Ladepunkte stark gestiegen

Und tatsächlich wuchs auch parallel die Zahl der verfügbaren Ladepunkte von 347 im Jahr 2021 auf 750, die in diesem Jahr erreicht werden sollen.

Antwort des Wirtschaftsdezernats zur Entwicklung der Elektromobilität in Leipzig.

Und das ist erst der Anfang, denn für die Zukunft rechnet auch Leipzig mit einer deutlich höheren Zahl von E-Autos im Stadtgebiet – für 2025 zum Beispiel mit 25.649. 2027 sollen es 44.000 sein, 2030 dann 75.000. Was dann auch noch einen wesentlich stärkeren Ausbau der Ladepunkte erzwingt. 750 reichen dann nicht mehr. 2015 müssten es dann schon über 1.600 sein, teilt das Wirtschaftsdezernat mit, 2027 über 2.800 und 2030 über 5.000. Das dürfte viele Straßen deutlich verändern, auch dann, wenn viele Ladepunkte halböffentlich auf Firmengeländen oder in Wohnanlagen von Genossenschaften entstehen.

Die Entwicklung von E-Autos und Ladepunkten in Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig
Entwicklung von E-Autos und Ladepunkten in Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig

Lange Ladezeiten als Problem …

Wobei Gebhardt auch einen nicht unwesentlichen Aspekt ansprach: Wie lange müssen die Autos eigentlich an der Ladesäule stehen zum Stromtanken? – Die aktuelle Zahl: „Die durchschnittliche Verweildauer an den von den Leipziger Stadtwerken betriebenen Ladepunkten liegt aktuell bei 3 h und 14 Min.“.

Eine Verkürzung der Ladezeiten dürfte das Problem ganz sicher entspannen.

Und die Stadt hat inzwischen sogar Zahlen zur Zahl der Ladevorgänge: „In den letzten 12 Monaten fanden an den Ladepunkten der Leipziger Stadtwerke insgesamt ca. 178.000 Ladevorgänge statt. Der Standzeitzuschlag wird bei AC‐Ladestationen ab der fünften Stunde und bei DC‐Ladestationen ab der dritten Stunde für Standzeiten im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr erhoben. Im genannten Zeitraum sind bei knapp einem Viertel aller Ladevorgänge Standzeitgebühren angefallen.“

… und die Dauerparkerei

Dass das vielleicht ein Problem sein könnte, ist auch der Stadt bekannt, die auf Gebhardts Nachfrage hin antwortet: „Um ein Dauerparken zu verhindern, dient die Zeitbeschränkung auf vier Stunden mittels Parkscheibe. Bei einem Überschreiten der Parkdauer, bzw. bei regelwidrigem Parken, kann das Ordnungsamt Abhilfe schaffen. Ob und wie das Parken an den Ladepunkten mittels Verkehrszeichen auf den Zeitraum des Ladens beschränkt werden kann, wird von der zuständigen Fachbehörde aktuell geprüft.“

Es sieht also ganz so aus, dass es hier in nächster Zeit zu einigen Diskussionen kommen wird, gerade dann, wenn die Ladekapazitäten knapp werden und die Besitzer von E-Autos nach einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur in Leipzig fragen.

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Uff, da sind gerade bei den Zahlen sehr viele Typos drin.

Aber zum eigentlichen Thema:
Leipzig könnte sich gerne mal ein Beispiel an Hamburg nehmen. Ordentliche Beschilderung (Parken nur in Verbindung mit Ladevorgang), konsequentes abschleppen von Falschparkern und Befreiung von Parkgebühren auf Parkplätzen in öffentlicher Hand, somit lädt eigentlich nur, wer den Strom auch braucht.

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