Neue Fahrpläne treten ab Montag, 26. November, bei den Leipziger Verkehrsbetrieben in Kraft. Damit ändern sich auf allen Linien zum Fahrplanwechsel die Abfahrtszeiten, für die Linien 91, 130 und 131 aber erst ab 9. Dezember. Mehrheitlich handelt es sich um geringfügige Änderungen. Außer für eine Linie: Für die ist der Ferienfahrplan endlich zu Ende.

Die Straßenbahnlinie 10 fährt ab 26. November wieder im 10-Minuten-Takt, kündigen die Leipziger Verkehrsbetriebe an. Damit verbessern die Verkehrsbetriebe ihr Angebot wieder, nachdem es das Unternehmen aufgrund der angespannten Arbeitsmarktsituation kurzzeitig reduzieren musste. Was für das Ferienende im August zumindest ein Novum war: Zum ersten Mal in den letzten Jahren war der Fahrermangel bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) so prekär, dass man gezwungen war, eine Linie richtig auszudünnen.

Dass es ausgerechnet die Linie 10 traf, hatte nicht mit der schwächeren Nachfrage zu tun, sondern damit, dass die Takte, die von 10 und 11 und teilweise auch der 16 gemeinsam bedient werden, so eng sind, dass die Ausdünnung auf einer Linie von den anderen Bahnen zumindest aufgefangen werden konnte.

Dass das trotzdem den gar nicht überraschenden Heringseffekt gerade auf Linie 11 ergab, die nun – nach dem Leertakt der 10 – die Strecke befuhr und die wartenden Fahrgäste abräumte, war dann keine Überraschung. Und wer den Lumpensammlereffekt im Leipziger Netz kennt, weiß, dass die eh schon volle Bahn immer weiter Verspätung einsammelt und deshalb noch mehr Fahrgäste mitnehmen muss, die sonst erst mit der nächsten Bahn gefahren wären. Oft können sich die LVB bei der nach wie vor steigenden Fahrgastnachfrage nicht mehr erlauben.

Mit zwei Rekrutierungstagen machten die LVB deshalb im Sommer besonders auf ihren wachsenden Personalbedarf aufmerksam. Denn auch dieses Leipziger Unternehmen muss jetzt verstärkte Altersabgänge verkraften. Es muss also deutlich mehr Personal für Bus und Bahn gefunden werden als in den vergangenen Jahren.

Auch weiterhin seien deshalb Bewerbungen als Fahrerin und Fahrer bei den Leipziger Verkehrsbetrieben herzlich willkommen, betont das Unternehmen. Insbesondere Busfahrer sind dringend gesucht. Mit dem Fahrplanwechsel wollen die Verkehrsbetriebe außerdem ihre Information für Kunden an den Haltestellen bzw. in allen Fahrplanveröffentlichungen.

So solle auf Linien, die in den gültigen sächsischen Ferientagen aufgrund der unterdurchschnittlichen Nachfrage im Schülerverkehr ein verändertes Angebot fahren, die Ferienfahrpläne mit ausgehängt werden. Damit reagiert das Unternehmen auf zahlreiche Kundenwünsche.

In den Weihnachtsferien zum Beispiel verkehren, wie in allen sächsischen Ferien, montags bis samstags auf den Straßenbahnlinien 2, 8 und 10 die Fahrzeuge aller 20 Minuten. Die Linie 2 verkehrt nur zwischen Grünau-Süd und Naunhofer Straße. Um ein besser abgestimmtes Angebot auf der wichtigen Nord-Süd-Achse zu bieten, werden die Fahrpläne der Linien 10 und 11 besser abgestimmt.

Mit dem Fahrplanwechsel passen die Verkehrsbetriebe auch ihre Fahrpläne und Fahrzeiten aufgrund neuer Haltestellen an. So ist zum Beispiel seit 19. Oktober die neue barrierefreie Haltestelle Baaderstraße in Gohlis in Betrieb. Die ebenfalls barrierefreien Bushaltestellen der Linie 85 verbessern den Umstieg. Neue barrierefreie Haltestellen entstanden in der Georg-Schwarz-Straße und Stahmeln. Hinzu kommen zahlreiche weitere Haltestellen im Busbereich, welche zusammen mit der Stadt Leipzig ausgebaut werden konnten.

Um mobilitätseingeschränkten Fahrgästen einen besseren Überblick über das Angebot der Verkehrsbetriebe zu geben, sind alle relevanten Informationen auf einen Blick ab 26. November auf www.L.de/barrierefrei-unterwegs zu finden. Von der Planung ihrer Fahrt, über Informationen zum Begleitdienst, zu Mobilitätsberatungen bis hin zur optimalen Nutzung der Fahrzeuge bietet die Website einen Überblick.

 

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Es gibt 2 Kommentare

Die Lösung für den Fahrermangel? Faire Bezahlung!
Aber das geht natürlich nicht, Menschen, die ehrlich Arbeiten, ordentlich zu bezahlen, wo kämen wir da hin?

“Ausdünnung auf einer Linie von den anderen Bahnen zumindest aufgefangen”? Vielleicht aus der Sicht der warmes Sessel der Geschäftsführung? Besonders schön ist der Heringseffekt, wenn man mit Kinderwagen unterwegs ist. Da kann man sich die Sardinenbüchse immer nur von außen ansehen und hat keine Chance mitzukommen. Nach zwei, drei Erlebnissen dieser Art fährt man dann Auto. Schöne Scheiße!

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