Am Sonntag, dem Tag nach der Zeitumstellung, wurde es für Viele sichtbar. Manchmal wohl auch spürbar: Fast jeder dritte Radfahrer in Leipzig ist immer noch ohne Licht unterwegs. Manche haben nicht mal als Alibi eine Lampe am Rad, selbst beim Fahren auf der falschen Seite sind sie ohne Licht unterwegs, brettern zwischen Autos hindurch - dunkle Schatten. Gern auch mit Kind und Kegel auf dem Rad. Am 21. Oktober hat die Leipziger Polizei mal stichprobenartig kontrolliert.

Es war ein Dienstag, dieser 21. Oktober, als der ADFC Leipzig, unterstützt von der Polizeidirektion Leipzig sowie dem Fahrradladen “Rücktritt”, die herbstliche Aktion “Licht ans Rad” durchführte.

“Mittlerweile haben 70 Prozent der Räder eine vorschriftsmäßige Beleuchtung. Dieser Wert ist zwar ein kleiner Erfolg, genügt uns aber noch nicht”, zieht Alexander John, Sprecher des ADFC Leipzig, sein Fazit. Mit der öffentlichkeitswirksamen Aktion in der Grünewaldstraße wurden die Radfahrenden für ein verantwortungsvolles “Sehen und Gesehenwerden” im Straßenverkehr sensibilisiert.

Polizisten der Fahrradstaffel hielten in anderthalb Stunden 42 Radfahrende ohne Licht an. Da in diesem Zeitraum insgesamt 141 Radfahrende vorbeikamen, waren etwa 70 Prozent der Radfahrenden vorschriftsmäßig beleuchtet. Von den Angehaltenen nahmen 10 Personen das Angebot in Anspruch, sich ihre Fahrradbeleuchtung direkt vor Ort reparieren zu lassen, um dann vorschriftsmäßig ihre Fahrt fortsetzen zu können.

Der ADFC führt diese Aktion gemeinsam mit der Polizei bundesweit seit den 1990er Jahren mit stetigem Erfolg meist im Herbst durch. Noch im September 1998 war bei den Kontrollen der Polizei nur rund ein Drittel der Räder mit Beleuchtung. Im Frühjahr 1999 stieg der Wert auf etwa 50 Prozent.

Übrigens: Laut einem ADAC-Test von 2013 verfügen auch nur 70 Prozent der Kraftfahrzeuge über eine vorschriftsmäßige Beleuchtung. Werden die falsch eingestellten Scheinwerfer hinzugezählt, waren es sogar nur 50 Prozent der gut 9.000 überprüften Autos.

www.adfc-leipzig.de

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