Von "purem Fahrspaß" ist die Rede und von einem "völlig neuen Fahrgefühl"; das "leise und entspannte Fahren" wird betont und die "super Beschleunigung" gelobt - wer einmal elektromobil gefahren ist, ist begeistert für immer. "Die Elektromobilität hat schon heute viele Fans, mich eingeschlossen, auch wenn die wenigsten schon selbst elektromobil unterwegs sind", weiß Raimund Otto, Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig.
Sicher: Es gibt noch nicht für jeden das richtige Fahrzeug auf dem Markt, die Elektroautos erreichen nicht immer die erforderlichen Reichweiten und es müssen noch Lösungen für ein alltagstaugliches Laden gefunden werden. “All das gilt es jetzt mit voller Kraft zu entwickeln, denn viele Unternehmer und Privatnutzer stehen schon in den Startlöchern – sie warten nur noch auf das ‘richtige Auto’ für ihre Bedürfnisse”, weiß Raimund Otto.
Die Stadtwerke haben sich die Entwicklung eines Geschäftsmodells für die Ladeinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben. “Deutschlandweit wird eine flächendeckende Ladeinfrastruktur nur entstehen, wenn die Anbieter damit auch Geld verdienen können”, bringt Raimund Otto die so einfache wie logische Herausforderung auf den Punkt. Elektrische Energie als Antrieb ist preiswerter als fossile – aber kostenlos kann auch sie nicht angeboten werden. Wir arbeiten an einem Geschäftsmodell, das es ermöglicht, Elektrofahrzeuge bedarfsgerecht, preiswert und auch einfach laden zu können”, erklärt der Geschäftsführer.
Auch die Politik weiß: Elektromobilität steckt noch in der Entwicklungsphase und muss noch gefördert werden, wenn Deutschland zum Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität werden soll und 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020 in Deutschland auf den Straßen fahren sollen. Die Freistaaten Bayern und Sachsen hatten sich gemeinsam als Schaufenster unter dem Titel “Elektromobilität verbindet” beworben und im April vergangenen Jahres den Zuschlag erhalten. Sie sind damit eine von vier Förderregionen in Deutschland.
Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als “Schaufenster Elektromobilität” ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Für zwei der insgesamt rund 50 Projekte im Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen “Elektromobilität verbindet” übernehmen die Stadtwerke Leipzig die Konsortialführerschaft. “Gemeinsam mit unseren Partnern können wir Leipzig in punkto ?urbane Mobilität – Mobilitäts- und Ladekonzepte? weiter als Vorreiter für dieses Zukunftsthema positionieren”, meint der Stadtwerke-Geschäftsführer und betont: “Für die wissenschaftliche Begleitung fließen darüber hinaus rund 1,5 Millionen Euro Fördergelder an Leipziger Forschungs- und Bildungseinrichtungen – ein weiterer wichtiger Pluspunkt für unser Engagement.”Die Abteilung Sozialpsychologie am Institut für Psychologie der Universität Leipzig beispielsweise widmet sich in diesem Projekt der Frage, welche psychologischen und sozialen Faktoren die Akzeptanz von Elektromobilität hemmen oder fördern. Dabei steht der Nutzer im Vordergrund. Es sollen psychologische Prozesse untersucht werden, die das Entscheidungsverhalten im Alltag oft auch unbewusst beeinflussen, wie z.B. soziale Normen, die ungeschriebenen Verhaltensregeln, die es in jeder Gemeinschaft gibt. Nur wenn die Wirkung dieser Faktoren auf die Nutzung umweltfreundlicher Innovationen bekannt ist, können Maßnahmen ergriffen werden, um die Barrieren bei der Akzeptanz von Elektromobilität abzubauen und neue Nutzer für die Mobilitätswende zu gewinnen.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten der Vattenfall Europe Professur für Energiemanagement und Nachhaltigkeit des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement an der Universität Leipzig steht die Erforschung von mobilen Batteriespeichern zur Glättung der Fluktuation aus Erneuerbaren Energien.
Die Fakultät Elektro- und Informationstechnik der HTWK Leipzig wiederum beschäftigt sich mit den technischen und strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten für Elektromobile im urbanen Gebiet. Hier soll speziell die Ladeinfrastruktur unter Verwendung von IKT-Komponenten weiterentwickelt werden. Auch die Netzintegration von Elektrofahrzeugen in ein SmartGrid wird im Projekt erforscht.
Das Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa MOEZ bearbeitet das Teilvorhaben “Geschäftsmodellentwicklung”. Die Durchführung des Teilvorhabens ist im Bereich “Geschäftsmodelle und Dienstleistungen” angesiedelt. Das Ziel des Teilvorhabens besteht in der methodischen Erarbeitung und der Implementierungsbegleitung von geeigneten Geschäftsmodellen für die Energieversorgung im Kontext der Elektromobilität. Zur Generierung geeigneter Geschäftsmodelle wird insbesondere die Entwicklung der Technologie und der Wertschöpfungsketten berücksichtigt sowie ein eigenes Geschäftsmodell-Framework angewandt.
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Seit Jahren sind die Stadtwerke Leipzig ein wichtiger Motor für die Elektromobilität in der Region. Sie sorgen in Leipzig und inzwischen auch über Leipzigs Grenzen hinaus für die notwendige Ladeinfrastruktur. “Wir haben bereits 31 Ladesäulen in Leipzig installiert. Darüber hinaus gibt es mit unserer Unterstützung bereits zwei in Delitzsch und in Halle ist eine geplant”.
Im Schaufenster Bayern-Sachsen “Elektromobilität verbindet” sind rund 50 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 150 Millionen Euro vorgesehen. Die Vorhaben lassen sich in fünf Themenkomplexe unterteilen:
1. Langstreckenmobilität – Schnellladung entlang der Achse A9 München-Leipzig
2. Urbane Mobilität – Mobilitäts- und Ladekonzepte
3. Ländliche Mobilität – Abdeckung der Mobilitätsbedürfnisse in ländlichen Regionen
4. Internationale Verbindungen – Internationale Sichtbarkeit und Langstreckenmobilität in Zusammenarbeit mit Österreich und der Provinz Québec, Kanada
5. Aus-/Weiterbildung – Dreigliedriger Ansatz schulisch, betrieblich und akademisch
Die Bayern Innovativ GmbH und die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH übernehmen gemeinsam als Projektleitstelle die Koordination des “Schaufensters Elektromobilität”.
www.schaufenster-elektromobilitaet.org
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