Stück für Stück wird Leipzig fahrradfreundlicher. Noch ist der Weg weit zu einem wirklich nutzerfreundlichen Radwegenetz. Deswegen freut sich auch der ADFC Leipzig über jede positive Veränderung. Die jüngste findet man direkt vor der Deutschen Nationalbibliothek, dem 100jährigen Geburtstagskind: Hier ist jetzt die zweite Fahrradstraße in Leipzig entstanden.
Die Verkehrsregelung am Deutschen Platz hat sich grundlegend geändert. Die ehemals zwei Einbahnstraßen wurden in ihrer Verkehrsführung nun neu sortiert: Der südliche Teil (vor der Bio-City und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie) ist für den Verkehr in beide Richtungen frei gegeben. Hier pirschen sich die Autofahrer entlang, die ihren Einkauf im Hit-Markt auf dem alten Messegelände vorhaben.
Der nördliche Teil ist jetzt Fahrradstraße und darf nur noch von Anliegern mit dem Auto befahren werden. Der Radverkehr hat hier Vorrang.
“Der ADFC freut sich sehr über die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung und die Schaffung der Fahrradstraße direkt vor der Deutschen Nationalbibliothek”, sagt Alexander John, Vorsitzender der ADFC Leipzig.Neben der Änderung der Verkehrsregelung wurden auch die Parkmöglichkeiten verändert. So gibt es jetzt mehr Auto-Stellplätze für Mobilitätseingeschränkte und die Anzahl der Leipziger Bügel zum Fahrradparken hat sich erheblich erhöht.
Alexander John: “Fahrradstraßen sind eine sehr kostengünstige Maßnahme der Radverkehrsförderung. Der ADFC wird sich auch aus diesem Grunde dafür einsetzen, dass es in Leipzig zukünftig noch weitere Fahrradstraßen geben wird.”
Fahrradstraßen sind zunächst nur dem Radverkehr vorbehalten. Erst mit einem Zusatzschild ist es beispielsweise Anliegern erlaubt, die Fahrradstraße mit einem Auto zu befahren. Die Geschwindigkeit wird durch den Radverkehr vorgegeben, beträgt jedoch maximal 30 km/h.In Fahrradstraßen dürfen Radfahrende zu zweit nebeneinander fahren. Die erste Fahrradstraße Leipzigs wurde 2011 auf dem Dittrichring beschildert. Die Schaffung weiterer Fahrradstraßen ist weiter in der Diskussion. Dass sie möglicherweise fehlen, merkt der Radfahrer im Grunde erst, wenn er tagtäglich mit dem Rad in Leipzig unterwegs ist und merkt, wie viele Störstellen es im Radnetz noch immer gibt.
Der ADFC hat deshalb, um eine aktuelle Einschätzung der Radverkehrsbedingungen in Leipzig zu bekommen, einen neuen Fahrradklima-Test gestartet: Wie fahrradfreundlich ist Leipzig? Und nicht nur Leipzig. Das Thema betrifft ja im Zeitalter der zunehmenden Wahrnehmung umweltfreundlicher Verkehrsarten auch andere Großstädte.
Es ist der mittlerweile fünfte Test dieser Art, den der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) durchführt. Mit Hilfe von 27 Fragen in fünf Kategorien auf Fragebögen oder im Internet unter www.fahrradklima-test.de kann deutschlandweit die Fahrradfreundlichkeit der Heimatstädte bewertet werden. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen zusätzlichen Kommentar zur Situation des Radverkehrs vor Ort abzugeben.
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“In Leipzig hat sich seit dem letzten Fahrradklima-Test sehr viel getan. Immer mehr Menschen nutzen in Leipzig das Rad als alltägliches Verkehrsmittel. Aber wie wird die Radinfrastruktur durch die Nutzerinnen und Nutzer bewertet und wo gibt es dringend Handlungsbedarf?”, erklärt Alexander John, Vorsitzender des ADFC Leipzig, das Anliegen der Befragung.
Die Umfrage läuft bis zum 31. Oktober. Die Ergebnisse sollen im Januar 2013 im Rahmen der Auszeichnung der erfolgreichsten Städte bekannt gegeben werden. Beim letzten Fahrradklima-Test im Jahr 2005 nahmen bundesweit über 26.000 Menschen teil.
Direkt zur Umfrage geht es unter: www.fahrradklima-test.de
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