Die Zeit des Zauderns, Bremsens und Vertagens ist vorbei. Längst ist den innovativen Unternehmen in Sachsen klar, dass es ohne alternative Energien keine Zukunft gibt. Über 60 führende Firmen aus Sachsen fordern in einem gemeinsamen Appell „Unternehmen für Sachsens Zukunft – Der Freistaat braucht die Energiewende“ einen entschlossenen Ausbau Erneuerbarer Energien. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft zu sichern und den Freistaat als attraktiven Standort für Unternehmen zu stärken.

In dem Appell „Unternehmen für Sachsens Zukunft – Der Freistaat braucht die Energiewende“ haben sich über 60 sächsische Unternehmen zusammengeschlossen, die sich an die sich derzeit bildende neue sächsische Staatsregierung wenden. Gemeinsam repräsentieren sie über 13.000 Mitarbeiter aus einer Vielzahl von Branchen in nahezu allen Landkreisen des Freistaats.

Die Unternehmen verweisen in ihrem Papier auf die Notwendigkeit einer stabilen und zukunftsfähigen Energieversorgung durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und der dafür notwendigen Infrastruktur, um den Wirtschaftsstandort Sachsen zu sichern.

Von der sächsischen Staatsregierung fordern sie den öffentlichen politischen Rückhalt für die Energiewende, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und den Netzausbau voranzutreiben. Sie heben zudem hervor, dass eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für Erneuerbare Energien entscheidend ist, um die Klimaziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Sachsen langfristig zu sichern.

Der Appell „Sachsen braucht die Energiewende

Zu den Initiatoren gehören Unternehmen zahlreicher Branchen, u.a. Stahl, Chemie, Arzneimittel, Papier, Halbleiter, Energiedienstleistungen, Stadtwerke, Automobilzulieferer. Darüber hinaus unterstützen die Industrie- und Handelskammern Dresden und Chemnitz den Appell.

„Als energieintensives Unternehmen legen wir großen Wert auf Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Energiepreise“, begründet Dr. Ronald Bernstein, Geschäftsführer bei Bergi-Plast GmbH, seine Unterstützung für den Appell. „Der Ausbau Erneuerbarer Energien und eine schnelle, unbürokratische Umsetzung regionaler Projekte sind entscheidend. Fortschritte zur CO₂-Neutralität bringen Wettbewerbsvorteile und erleichtern die Kreditvergabe.“

Dr. Christian Heedt, Werkleiter bei Siltronic AG, erklärt: „Wir sind ein weltweit führender Hersteller von Reinstsilizium-Wafern für die Halbleiterindustrie und Nachhaltigkeit ist tief in unserer Unternehmens-DNA verankert. Ein Beispiel dafür sind unsere ehrgeizigen Klimaziele: Bis 2030 wollen wir den Anteil Erneuerbarer Energien auf 60 Prozent erhöhen und bis 2045 auf 100 Prozent, um nahezu emissionsfrei zu produzieren. Dafür benötigen wir die notwendige Infrastruktur und ausreichend Grünstrom zu wettbewerbsfähigen Preisen.“

„Als energieintensives Unternehmen sind wettbewerbsfähige Strompreise für uns das A und O. Nur so können wir am Standort Deutschland und damit auch in Sachsen langfristig erfolgreich sein“, sagt Dr. Jutta Matreux, Werkleiterin bei Wacker Chemie AG. „Deshalb gehört der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt. Grüne Energie ist nicht nur die sauberste, sondern auch die günstigste Energieform. Wir sehen die Transformation zur Klimaneutralität als Chance für Sachsen.“

Und René Spandler, Werkleiter Ervin Germany GmbH, betont: „Für Ervin als Hersteller von Stahlpartikeln und Strahlmittel auf dem internationalen Markt ist die Verfügbarkeit grüner elektrischer Energie wie auch von grünem Wasserstoff essenziell. Dabei geht es nicht nur um wettbewerbsfähige Preise oder darum, grün zu sein, sondern es geht um beides – und zwar gleichzeitig und schnell. Unter diesen Rahmenbedingungen sind wir sicher, am Standort die richtigen Investitionsentscheidungen treffen zu können.“

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