Die Pharmaindustrie ist eine der ressourcenintensivsten Branchen weltweit. Der Einsatz chemischer Rohstoffe, die Anforderungen an die Reinheit und Qualität der Produkte sowie die strengen regulatorischen Vorgaben machen die Produktion in dieser Industrie sowohl energie- als auch materialaufwendig.

Gleichzeitig wächst jedoch der Druck zur Reduzierung der ökologischen Auswirkungen, um den globalen Klimazielen näherzukommen. Eine interessante und zukunftsweisende Strategie besteht in der Wiederverwendung gebrauchter Prozessmaschinen wie beispielsweise Druckbehälter, Reaktoren oder Mischanlagen, um so die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse zu steigern.

Umweltfreundlicher durch die Wiederverwendung

Die Herstellung neuer Maschinen und Anlagen geht in der Regel mit hohen Material- und Energieaufwänden einher. Die Produktion und Lieferung von Geräten wie Druckbehältern oder Rührwerken benötigt Rohstoffe wie Stahl, Glas und verschiedene Edelmetalle, deren Gewinnung und Verarbeitung zu oft auch mit erheblichen Umweltschäden verbunden ist. Beim Abbau und der Verarbeitung von Metall entstehen nicht nur Treibhausgase, sondern es wird auch Wasser verbraucht, beziehungsweise verschmutzt und es fallen Abfälle an, die häufig nur schwer zu recyceln sind. Gebrauchte Prozessmaschinen hingegen stellen eine Möglichkeit dar, solche Ressourcen zu schonen.

Durch die Wiederverwendung gebrauchter Anlagen wird der Lebenszyklus dieser Maschinen noch einmal verlängert, was zu einer erheblichen Einsparung von Rohstoffen führt. Insbesondere in einer Industrie, die auf hochspezialisierte Maschinen angewiesen ist, bietet die Wiederverwendung einen wirkungsvollen Ansatz zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks.

CO₂-Emissionenreduzierung

Die Reduzierung der CO₂-Emissionen steht im Zentrum vieler Nachhaltigkeitsansätze, und die Wiederverwendung gebrauchter Maschinen bietet in dieser Hinsicht einige Fakten. Neumaschinen durchlaufen eine lange Produktions- und Lieferkette, in der jeder Schritt, von der Rohstoffgewinnung bis zum Transport, Emissionen verursacht. Vor allem der Transport schwerer Maschinen über weite Strecken trägt erheblich mit zur Kohlendioxidbelastung bei.

Durch das Wiederverwenden gebrauchter Maschinen, möglichst aus regionalen Quellen, können diese Emissionen deutlich gesenkt werden. Es entfällt bei gebrauchten Anlagen komplett der energieintensive Herstellungsprozess, was die Gesamtemissionen weiter verringert. So kann eine gebrauchte Mischanlage, die lokal erworben und so nur wenige Kilometer bewegt werden musste, ein Unternehmen durch deren Integration im Produktionsprozess in seiner CO₂-Bilanz wesentlich entlasten, ohne Einbußen bei der Produktqualität oder Produktionsgeschwindigkeit zu generieren.

Recycling Maschinenteile. Foto: Alexas_Fotos via pixabay

Kostenersparnisse und wirtschaftliche Effizienz

Die wirtschaftliche Komponente ist für Unternehmen ein weiterer Denkansatz, gebrauchte Maschinen zu nutzen. Beispielsweise sind gebrauchte Druckbehälter, Reaktoren oder Mischanlagen erheblich günstiger einzukaufen als Neugeräte und ermöglichen dadurch eine beträchtliche Kostensenkung für das Unternehmen und sind gleichzeitig eine Investition in die Verbesserung dessen eigenen Nachhaltigkeitsstandards.

Diese Einsparungen sind bestimmt auch für die Bereiche Forschung und Entwicklung von Interesse. Pharmaunternehmen stehen unter ständigem Innovationsdruck, der hohe Investitionen in neue Technologien und Produktionsverfahren erfordert. Durch die Nutzung kostengünstiger, gebrauchter Prozessanlagen könnten Mittel eingespart werden und gezielt in die Erforschung neuer, umweltfreundlicherer Produktionswege investiert werden. Gebrauchte Maschinen stellen somit unter vielen Gesichtspunkten eine Win-win-Situation dar, sie ermöglichen eine nachhaltigere Produktion und schonen dabei noch das Budget.

Qualitäts- und Sicherheitsstandards

Ein entscheidendes Thema in der Pharmaindustrie ist die Einhaltung hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Jede Maschine, die in der Produktion zum Einsatz kommt, muss bestimmte regulatorische Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass die hergestellten Produkte sicher und wirksam sind. Gebrauchte Prozessmaschinen können durch Aufarbeitung und Qualitätsprüfungen diesen Standards wieder gerecht werden.

Professionelle Anbieter gebrauchter Maschinen überprüfen und modernisieren diese Anlagen meist vor dem Weiterverkauf. Druckbehälter oder andere Prozessanlagen werden auf Dichtigkeit, Materialqualität und Funktionsfähigkeit getestet und auf den neuesten technischen Stand gebracht, um den gleichen Anforderungen zu entsprechen, wie Neumaschinen, was sie zu einer idealen Wahl für Unternehmen macht, die nachhaltig und kosteneffizient wirtschaften wollen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Kreislaufwirtschaft in der Pharmaindustrie

Die Kreislaufwirtschaft wird in vielen Industriezweigen als weiteres Leitbild für nachhaltiges Produzieren betrachtet. So setzt man auch hier auf Wiederverwendung, Reparatur und das Recycling von Materialien und Produkten, um Abfall zu minimieren und Ressourcen langfristig im Wirtschaftskreislauf zu halten. In der Pharmaindustrie kann die Einbindung gebrauchter Prozessmaschinen einer der Schritte zur Umsetzung dieses Modells sein.

Nachhaltigkeit plus Effizienz

Durch die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und der Emissionen, die Verlängerung der Lebensdauer von Anlagen und die Einhaltung hoher Qualitätsstandards kann das für die Industrie ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft sein. Unternehmen sichern sich durch mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit in ihrer Produktion nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern tragen aktiv zum Umweltschutz bei und stärken ihre Position in einem zunehmend umweltbewussten Markt.

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