Während der US-Versandhändler Amazon in Leipzig die Zahl seiner Angestellten reduzieren möchte, baut er in Sachsen-Anhalt ein neues Logistikzentrum für bis zu 2.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen steht immer wieder in der Kritik, weil es nicht nach dem höheren Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt. Ob der Stellenabbau in Leipzig mit den andauernden Streiks zusammenhängt, ist unklar.
Der US-amerikanische Versandhändler Amazon baut in Sachsen-Anhalt ein neues Logistikzentrum. Das Unternehmen mit weltweit mehr als 600.000 Mitarbeitern hat diese Information zwar noch nicht bestätigt, jedoch hat sich der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal Ende März entsprechend geäußert. Laut Jörg Methner (SPD) sollen im Landkreis Börde bis zu 2.000 Arbeitsplätze entstehen.
Demnach baut Amazon im Sülzetaler Ortsteil Osterweddingen auf einer Fläche von 45 Hektar. Laut MDR möchte das Unternehmen dort größere Produkte wie Haushaltsgegenstände und Spielzeug lagern und versenden. Bürgermeister Methner äußerte einerseits Freude darüber, dass eine ganze Region von den Arbeitsplätzen profitieren werde, verwies andererseits jedoch auf mögliche Verkehrsprobleme.
Weniger Mitarbeiter in Leipzig
Unklar ist, welche Auswirkungen dieses Projekt auf Leipzig haben wird. Hier betreibt Amazon seit 2006 ein 75 Hektar großes Logistikzentrum. Auf einer Betriebsversammlung Anfang April soll das Unternehmen mehreren Medien zufolge darüber informiert haben, die Zahl der Mitarbeiter auf 1.500 zu reduzieren.
Laut Amazon entspricht das seit Jahren der Zahl der unbefristet angestellten Mitarbeiter. Darüber hinaus waren mehrere hundert beziehungsweise rund um Weihnachten mehrere tausend Menschen befristet angestellt. Amazon betont, dass in Leipzig – offenbar ähnlich wie in Sülzetal – zunehmend größere Produkte gelagert werden sollen. Dafür seien nicht mehr so viele Mitarbeiter nötig.
Streiks für den richtigen Tarifvertrag
Amazon steht in Deutschland in der Kritik, weil es seine Mitarbeiter nicht nach dem höheren Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt, sondern nach dem niedrigeren Tarifvertrag der Logistikbranche.
Seit Jahren kommt es deshalb unter anderem in Leipzig immer wieder zu Streiks. So hatte die Gewerkschaft Verdi beispielsweise kurz vor Weihnachten und am „Black Friday“ zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Amazon verkauft in dieser Zeit besonders viele Produkte. Dass die reduzierte Mitarbeiterzahl in Leipzig eine Reaktion auf die anhaltenden Streiks sei, wies das Unternehmen zurück.
Ein Dezember-Briefchen von Amazons Kommunikationsagentur
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