Gesetzesverstöße und Kontroversen
Die Suche nach virtuellen privaten Netzwerken (VPNs) stieg in Texas sprunghaft an, nachdem Pornhub den Dienst im Bundesstaat aufgrund eines neuen Gesetzes einstellte. Dieses verpflichtet Erwachsenen-Websites, das Alter ihrer Nutzer zu überprüfen. Beobachter warnen vor möglichen unbeabsichtigten Folgen und Einschränkungen der Privatsphäre.
Eine vierfache Zunahme
Laut einer CNN-Analyse der Google Trends-Daten vervierfachten sich die Suchanfragen nach VPN-Software in Texas, nachdem Pornhub den Rückzug aus dem Bundesstaat angekündigt hatte. Dieser plötzliche Anstieg deutet darauf hin, dass Nutzer nach Möglichkeiten suchen, die staatliche Blockade zu umgehen.
Pornhub zieht sich aus Texas zurück
Besucher mit texanischen IP-Adressen sehen auf Pornhub nun eine Nachricht, die das dortige Gesetz als „ineffektiv, fahrlässig und gefährlich“ bezeichnen. Bis eine „echte Lösung“ gefunden ist, bleibt der Zugang gesperrt.
Alternativen und Reaktionen
Evan Greer von Fight for the Future erklärt:
„Der scheinbare Anstieg der VPN-Suchen in Texas zeigt, dass solche Altersprüfungen nicht nur verfassungswidrig, sondern auch albern und ineffektiv sind.“
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) berichtet von ähnlichen Vorfällen in anderen Bundesstaaten mit vergleichbaren Gesetzen und spricht sich gegen die Herausgabe von Ausweisen für den Zugriff auf kostenlose Websites aus.
Das umstrittene Gesetz in Texas
Das texanische Gesetz HB 1181 verlangt von Erwachsenen-Websites „angemessene Altersprüfungen“, um Minderjährige vom Zugriff auf Pornografie abzuhalten. Mögliche Methoden sind:
- Einreichen von Ausweisen bei der Website oder Drittanbietern
- Übermittlung biometrischer Daten an Drittanbieter zur Altersüberprüfung
Methode | Beschreibung |
---|---|
1. Ausweise | Nutzer müssen Ausweise wie Personalausweise an die Website oder Drittanbieter senden. |
2. Biometrische Daten | Persönliche Daten wie Fingerabdrücke werden an Drittanbieter zur Altersüberprüfung übermittelt. |
Ein Bundesrichter blockierte das Gesetz zunächst wegen Bedenken zur Verfassungsmäßigkeit und möglicher Chilling-Effekte für marginalisierte Gruppen. Das Berufungsgericht hob die Blockade jedoch auf.
Datenschutzbedenken und Reaktionen
Pornhub befürwortet Altersprüfungen, lehnt aber die Offenlegung sensibler Daten gegenüber Dritten ab. Stattdessen schlägt das Unternehmen vor, die Überprüfungen ausschließlich auf den Nutzergeräten durchzuführen, ohne Daten zu übertragen.
Texas‘ Generalstaatsanwalt Ken Paxton begrüßte Pornhubs Rückzug und erklärte, Unternehmen dürften in Texas keine Pornos an Kinder verbreiten.
Die Kontroverse macht deutlich, dass Sicherheit, Privatsphäre und wirksame Altersprüfungen weiterhin Herausforderungen darstellen.