Threads, die neue Social-Media-Plattform von Meta (ehemals Facebook), sorgt derzeit für viel Aufregung. In vielen Ländern ist die App bereits gestartet und konnte in kürzester Zeit eine beeindruckende Nutzerbasis aufbauen. Doch in Deutschland bleibt der Zugang zu Threads vorerst verwehrt. Grund dafür sind Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes innerhalb der Europäischen Union. Während einige findige Anwender mit Hilfe von VPN-Diensten dieses Hindernis umgehen konnten, ist dieser Trick nun leider nicht mehr möglich. Meta hat entschieden, VPN-Verbindungen zu blockieren und den Zugang zu Threads für europäische Nutzer einzuschränken. In diesem ausführlichen Artikel erfahren Sie alle Details zu diesem Thema.
Threads – Metas Alternative zu Twitter
Threads ist der neueste Streich von Mark Zuckerbergs Meta-Konzern. Das Unternehmen hat sich mit Threads ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Twitter Konkurrenz zu machen. Und tatsächlich konnte die App in kürzester Zeit beeindruckende Nutzerzahlen vorweisen. Innerhalb weniger Tage meldeten sich über 100 Millionen Menschen bei Threads an – sowohl unter Android als auch iOS. Mit Threads wollen die Meta-Macher offensichtlich die unzufriedenen Twitter-Nutzer abgreifen, die mit den Entwicklungen unter Elon Musk hadern.
Datenschutzbedenken in der EU
Doch leider ist Threads in einigen Ländern, darunter Deutschland, noch nicht offiziell gestartet. Der Grund dafür sind datenschutzrechtliche Bedenken innerhalb der Europäischen Union. Threads sammelt jede Menge Daten, darunter hochsensible Informationen wie Gesundheits- und Finanzdaten, den genauen Standort, den Browserverlauf, Kontakte und den Suchverlauf. Diese Datengier stößt in der EU auf wenig Gegenliebe, gelten hier mit der DSGVO doch besonders strenge Regeln beim Umgang mit persönlichen Daten. Wann Meta und die EU hier zu einer Einigung kommen, steht derzeit noch in den Sternen.
Zunächst war VPN die Lösung
In den ersten Tagen nach dem Threads-Start fanden findige Nutzer jedoch einen Weg, die Länderbeschränkung zu umgehen. Die Methode war dabei denkbar einfach: Mit Hilfe eines VPN-Dienstes verschleierten sie ihre IP-Adresse und wählten einen Standort in einem Land, in dem Threads bereits verfügbar ist – etwa die USA. So konnten sie die App unter Android oder iOS herunterladen und sich mit ihren Instagram-Daten bei Threads anmelden.
Selbst für unerfahrene VPN-Nutzer war dieser Trick einfach umsetzbar. Eine VPN-Mitgliedschaft war nicht einmal notwendig, da auch kostenlose VPNs problemlos funktionierten. Sobald Threads einmal installiert war, ließ sich die App sogar ohne aktives VPN nutzen. Für iOS-Nutzer war die Sache etwas komplizierter, da sie zunächst ihre Apple-ID auf einen anderen Länderstandort umstellen mussten. Mit diesem Kniff war aber auch unter iOS der Zugriff auf Threads möglich.
Meta ergreift Gegenmaßnahmen
Doch nun ist Schluss mit der VPN-Umgehung. Offenbar hat Meta zahlreiche Beschwerden von frustrierten europäischen Nutzern erhalten, die trotz VPN keinen Zugriff auf Threads hatten. Das Unternehmen hat daraufhin bestätigt, dass es zusätzliche Maßnahmen ergriffen hat, um Personen mit Wohnsitz in Europa den Zugang zu Threads zu verwehren – auch über VPNs.
VPN-Verbindungen zu Threads sind blockiert
Mittlerweile haben zahlreiche Anwender berichtet, dass eine Verbindung zu Threads über einen VPN-Dienst nicht mehr möglich ist. Egal welcher Standort oder Server gewählt wird, Threads erkennt zuverlässig die VPN-Nutzung und verweigert den Zugriff auf die Plattform. Weder Profile noch Inhalte laden mehr, Benachrichtigungen funktionieren nicht. Meta hat offensichtlich eine effektive Methode gefunden, um VPN-Verbindungen zu identifizieren und zu blockieren.
Somit ist die kurzlebige VPN-Umgehung bei Threads nun endgültig Geschichte. Meta lässt keine Zweifel daran, dass der Kurznachrichtendienst in Europa vorerst nicht nutzbar sein wird. Es bleibt abzuwarten, wann der Konzern eine Einigung mit den EU-Behörden erzielen kann, um Threads hierzulande offiziell an den Start zu bringen. Bis dahin müssen sich die deutschen Fans des sozialen Netzwerks gedulden oder zu Alternativen wie Twitter, Mastodon oder anderen dezentralen Plattformen greifen.