Mit seinen ersten Solo-Releases und Kollaborationen ab den späten 1980er Jahren, durch seine umfangreichen Tätigkeiten als Labelbetreiber u.a. von „Underground Resistence“ und „Axis“ gilt Jeff Mills als maßgeblicher Künstler im Feld elektronisch produzierter Musik, der u.a. die Spielart des Detroit-Techno mitdefinierte.
Darüber hinaus erweitert Mills immer wieder die Grenzen von dem ersten Anschein nach für den Dancefloor bestimmter Musik – durch Kollaborationen mit Philharmonieorchestern oder dem Schlagzeuger und Mitbegründer des Afrobeat Tony Allen etwa.
In diese Richtung zielen auch seine musikalischen Interpretationen historischer Stummfilme und Filmklassiker, v.a. solcher, die Science-Fiction-Stoffe erzählen.
Mills Beschäftigung mit Fritz Langs METROPOLIS reicht bis ins Jahr 1999 zurück. Sein in diesem März erschienenes Album „Metropolis Metropolis“ wurde nach Mills Aussage aus der Perspektive der im Film dargestellten Maschinen und Technologien als „symphonisch-elektronischer“ Soundtrack komponiert.
Dieser wurde als Mischung aus elektronischen und akustischen Instrumenten eingespielt und pendelt irgendwo zwischen traditionellem Score, Jazz und Ambient. Eine ziemlich experimentelle Angelegenheit, die ungemein spannend anzuhören ist, allerdings weit geöffnete Ohren und einen freien Geist benötigt.
METROPOLIS
D 1927, Regie: Fritz Lang
mit: Alfred Abel, Brigitte Helm, Rudolf Klein-Rogge, Gustav Fröhlich
stumm mit dt. Zwischentiteln, 149 min.
Im Mittelpunkt steht die futuristische, Titel gebende Stadt „Metropolis“. Ihr Erbauer Johann Fredersen hat als das „Hirn“ der Stadt von seinem „Neuen Turm Babel“ aus sämtliche Fäden in der Hand, die absolute Kontrolle. Für Fredersen sind Menschen nur noch Teil der Arbeitsmaschine, „Hände“, die sein Werk zur Perfektion bringen.
Die Bevölkerung von Metropolis lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: die Arbeiter schuften unter der eigentlichen Stadt und wohnen in freudlosen, unterirdischen Massenunterkünften. Die Reichen und Mächtigen residieren hoch über dem Boden von Metropolis, ihre Söhne leben ebenfalls in einer Art eigenen Stadt mit dem „Haus der Söhne“.
Im „Haus der Söhne“ lebt auch Freder, Johann Fredersens einziger Sohn. Eines Tages beschließt dieser, in die Arbeiterstadt hinabzusteigen, um dort die engelsgleiche Maria zu suchen, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt. Als Freder die Lebensverhältnisse der Arbeiter sieht und Marias Predigt hört, ist er derart erschüttert, dass er sich entschließt, einer der ihren zu werden.
Um Maria auszuschalten, beauftragt Johann Fredersen den Erfinder Rotwang. Dieser erschafft einen künstlichen Menschen, der die Züge Marias trägt, um zu Kampf und Zerstörung aufzurufen. Zunächst gelingt der Plan, von der lasziven Roboter-Maria aufgestachelt, revoltieren die Arbeiter und verwüsten die Arbeiterstadt. Als sie aber erkennen, dass durch ihre Taten die Arbeiterstadt überschwemmt wird und damit ihre Kinder in Gefahr bringen, machen sie sich wutentbrannt auf die Suche nach Maria.
Arena am Panometer, Beginn: 22 Uhr, VVK: 27,50€
Tickets: https://www.tixforgigs.com/de-DE
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