Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zeigt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Herbstkino am Matthäikirchhof“ am 8. Oktober 2020 um 19.15 Uhr den Film „Deutschlandspiel“. Auf dem Gelände der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit wird der letzte Film der Veranstaltungsreihe gezeigt, die sich mit der SED-Diktatur in der DDR, der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transformationsprozess befasst. Bei Regenwetter findet die Veranstaltung im ehemaligen Stasi-Kinosaal (Goerdelerring 20) statt. Der Eintritt ist frei.
„Deutschlandspiel“ (2012, 178 Minuten)
Ost-Berlin, 7. Oktober 1989: Während die SED auf den 40. Jahrestag der DDR anstößt und die Parade der NVA auffährt, geht das Volk der Arbeiter und Bauern auf die Straße. Immer mehr Bürger setzen ihre Hoffnung auf Michail Gorbatschow, skandieren „Wir sind das Volk“, dem SED-Regime zum Trotz.
Am 9. Oktober 1989 gipfelt die Konfrontation auf dem Leipziger Ring, weit über 70.000 Menschen reihen sich in den friedlichen Protest ein, während in den Seitenstraßen – schwerbewaffnet – die Staatsmacht wartet. Der friedliche Ausgang dieses Abends ist das zentrale Signal für den weiteren Verlauf der Friedlichen Revolution gegen das SED-Regime in der gesamten DDR.
Der überraschend rasante Fall der Mauer nur vier Wochen später und damit das Ende der deutschen und der europäischen Teilung gehört zu den herausragenden politischen Ereignissen des 20.Jahrhundets. Cinecentrum, ZDF und Arte setzen die deutsche Geschichte der Jahre 1989/90 in diesem faktenreichen Film in Szene.
Herausragende Schauspieler wie bsw. Peter Ustinow, Nikole Heesters, Peter Sodann, Udo Schenk geben den Protagonisten dieser Zeit ein Gesicht. 60 Zeitzeugen, darunter auch Entscheidungsträger wie George Bush, Helmut Kohl, Michael Gorbatschow oder Egon Krenz äußern sich in diesem von Hans-Christoph Blumenberg (Regie) und Ulrich Lenze (Produzent) geschaffenen außergewöhnlichen Dokudrama.
Herbstkino am Matthäikirchhof
Beim Herbstkino am Matthäikirchhof werden nun schon im dritten Jahr zwischen dem Nationalfeiertag am 3. Oktober dem Tag der Friedlichen Revolution an 9. Oktober auf dem Gelände der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Filme gezeigt, die sich mit der SED-Diktatur in der DDR, der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transformationsprozess befassen.
Bei Regenwetter finden die Veranstaltungen im ehemaligen Stasi-Kinosaal (Goerdelerring 20) statt.
Der Arbeitskreis „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“
Das Areal der früheren Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrichring und Matthäikirchhof soll zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden. Bis 1989 thronte der monströse Gebäudekomplex als „Zwingburg der SED-Diktatur“ mitten in der Stadt. Während der Friedlichen Revolution führten die Montagsdemonstrationen seit dem 2. Oktober 1989 an dem Gebäudekomplex vorbei, der am 4. Dezember 1989 friedlich besetzt wurde.
Die „Runde Ecke“ ist heute sowohl ein authentischer Ort der Geschichte von Repression und Unterdrückung in der DDR als auch der Selbstbefreiung der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution. Als „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ wollen sich an diesem Ort neben bereits ansässigen Einrichtungen weitere Institutionen zusammenfinden und -arbeiten. Aus dem einst einschüchternden Ort der Diktatur soll ein Zentrum lebendiger Demokratie und ein Ort des Austausches von Generationen zu Zeitgeschichte, Gegenwart und Zukunft werden.
Um diesen Prozess weiter voran zu bringen, haben sich die bereits am Ort aktiven Einrichtungen, die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, das Stasi-Unterlagen-Archiv und das Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte, sowie die künftig hier aktiven Einrichtungen, das Archiv Bürgerbewegung Leipzig und die Stiftung Friedliche Revolution, zum Arbeitskreis „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ zusammengeschlossen.
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