Vom 18. Oktober bis 20. Oktober 2019 werden auf dem historischen Marktplatz von Liebertwolkwitz, in den angrenzenden Gehöften und rund um die Kirche wieder Ortsgeschichte und -geschichten aus der Zeit um 1800 dargestellt.
„Wir stellen wieder das Liebertwolkwitz aus dem Jahr 1813 dar“, erklärt Dr. Lutz Zerling, der als Vorsitzender der Hofgenossenschaft „Stiftsgut Liebertwolkwitz“ zu den Organisatoren dieses jährlichen Ereignisses gehört, und ergänzt: „Unser Schwerpunkt liegt schon immer auf der zivilhistorischen Darstellung des Lebens in der Zeit der Völkerschlacht. Deshalb können die Besucher bei uns zum Beispiel historisches Handwerk wie das des Leitermachers, des Branntweinbrenner oder auch des Zimmermeisters live zu erleben. Wir spielen auch Szenen nach, die sich in der Zeit um 1813 tatsächlich so oder so ähnlich zugetragen haben, wie eben die Schadenbegehung vom 22. November 1813 oder auch die Gerichtsverhandlung. Es ist also für alle was dabei und für das leibliche Wohl unserer Besucher ist natürlich auch gesorgt.“
Wie auch in den vergangenen Jahren wird es unter anderem wieder die beliebten Ortsrundgänge mit dem Pfarrer und dem Geognosten, das Märchenlesen auf dem Getreideboden, Laternenumzüge mit dem Nachtwächter, eine historische Modenschau, historische Kinderspiele, singende und tanzende Musikanten und den „Tanz auf der Tenne“ geben. Für die kleine Gäste gibt es auch wieder verschiedene Stationen, wo es was zu erleben gibt, so beispielsweise das Wolkser Kaspertheater, Steckenpferdbasteln, Laternenbasteln, Basteln mit herbstlichen Naturmaterialien, Schreiben mit der Feder oder auch ein geheimnisvolles Rate- und Suchspiel.
Neu im Programm sind in diesem Jahr eine originale, holpernde und polternde Wäscherolle, die uns von unseren Waschweibern präsentiert wird, sowie eine kleine Uniformkunde am Samstag und am Sonntag werden französische Soldaten vorführen, wie ein historischer Vorderlader in seinen Einzelteilen aussieht. Auch kulinarisch gibt es in diesem Jahr etwas Neues: „Tete de negre“.
Früher wurde diese Spezialität „Negerkuss“ genannt und erstmalig um 1800 in Dänemark hergestellt. Ebenfalls neu sind in diesem Jahr eine Bürstenmanufaktur aus der Residenzstadt Dresden und ein Messerschleifer dabei, der auf dem Markt rufend, seine Dienste anbietet. „Gegen einen kleinen Obolus schleift er Messer und Scheren. So wie er sagt, schneiden sie danach so, wie nie zuvor. Wer es mal probieren möchte, sollte seine stumpfen Messer und Scheren mitbringen“, so Zerling.
Über 550 kostümierte Liebertwolkwitzer aus Vereinen, Schule, Kirchgemeinde, Handwerk und Gewerbe stellen ihre Vorfahren, authentische, früher im Ort lebende Personen dar und unter ihnen über 600 Soldaten verschiedenster Nationen, die auf Strohsäcken in Scheunen, auf Dachböden und in Zelten, wie damals, im Dorf einquartiert sind.
„Im 12. Jahr unserer Darstellungen sind leider einige unserer Mitwirkenden aus Altersgründen nicht mehr dabei“, sagt Lutz Zerling. „Wir bedauern dies sehr und danken ihnen ganz herzlich. Ein besonderer Dank geht an unserem langjährigen Ortschirurgen Hoyer, Dr. Boxberger. Seine öffentlichen Schädeltrepanationen und Beinamputationen sind wohl so Manchem in lebhafter Erinnerung geblieben.“
Neben der Darstellung des zivilen Dorflebens, sind in Liebertwolkwitz wieder zahlreiche Militärdarsteller einquartiert, die den Ort bevölkern und am Samstag zwischen 14 und 16 Uhr auf Grundwiesen zwischen Liebertwolkwitz und Güldengossa, dem historischen Schlachtfeld von 1813, ein Gefecht nachstellen. Der Eintritt zur Gefechtsdarstellung ist frei.
Erleben Sie Geschichte zum Anfassen! Entdecken Sie Liebertwolkwitz, wie es wirklich war!
Weiterführende Informationen (Programm, Hausordnung etc.) unter: www.liebertwolkwitz-1813.de
DORF-Eintritt
Freitag: ab 15:00 Uhr frei
Sonnabend: 9:00 – 20:00 Uhr
Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr
Karten an der Tageskasse [€]: Erwachsener 9 / ermäßigt 7 / Kind (6-14 Jahre) 3 / Familienkarte 19
Ermäßigung auf Ausweis: Schüler, Studenten, Behinderte, Leipzig-Pass.
Parkmöglichkeiten: Auf der Muldentalstraße wird auf den Parkplatz zwischen Zur alten Sandgrube und Zur Kuhweide hingewiesen. Der Parkplatz befindet sich in der Nähe der Biwakflächen.
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