Der neue Hörspaziergang von Kulturkosmos Leipzig e. V. führt durch den Clara-Zetkin-Park und zu den Sensationen der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung.
Mit der STIGA war 1897 in Leipzig für sechs Monate eine Stadt in der Stadt entstanden, die millionen von Besucherinnen und Besuchern in ihren Bann zog.
Das Publikum des Hörspaziergangs bummelt im ruhigen Tempo durch den Park und hört dabei über Kopfhörer Berichte und Zitate aus dem Jahr 1897. Eingesprochen wurden diese unter anderem von dem bekannten Leipziger Kabarettisten Meigl Hoffmann und der Schauspielerin Josephine Raschke. Sie und ihre Kollegen lesen aus zeitgenössischen Zeitungsartikeln, alten Akten und anderen historischen Texten und lassen das Gewesene vor dem inneren Auge neu entstehen.
Auch Musik ist bei PARK 1897 zu hören: für die Produktion hat der Gewandhauspianist Christoph-Johannes Eichhorn die Klavierversionen der damals entstandenen „Siegesmärsche“ eingespielt.
All das Gehörte, Gesehene und Erlebte fügt sich zusammen zu einem bunten, detail- und informationsreichen Bild über Leipzig und das Jahr 1897. So entstehen neue Sichtweisen auf eine Epoche, die einerseits schon sehr weit entfernt zu sein scheint, die andererseits aber auch überraschend viele Gemeinsamkeiten mit der Jetztzeit zu bieten hat.
Wahrscheinlich wissen nur wenig Menschen in Leipzig, dass sich auf dem Gelände des heutigen Clara-Zetkin-Parks vor genau 125 Jahren eine Industrie- und Gewerbeausstellungen befand, deren Macher alles taten, um dem Vorbild „Weltausstellung“ nachzueifern. Auf dem rund 400.000 Quadratmeter großen Gelände, das von den Schienen einer elektrischen Rundbahn umschlossen wurde, standen zahlreiche Ausstellungshallen und Pavillons, die das Neuste vom Neusten präsentierten. In einem eigenen Kraftwerk nebst Maschinenhaus dampften, brummten und summten riesige Generatoren und dutzende von Dampfmaschinen sorgten für die dringend benötige Energie.
Die „Sächsisch-thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung“ war im Jahr 1897 nicht nur eine Leistungsschau von Industrie und Gewerbe, sondern auch ein Fest der Freizeitindustrie, welches Menschen aus allen Bildungs- und Bevölkerungsschichten begeisterte. Wahrscheinlich war die STIGA das allergrößte Massenspektakel, dass die so spektakelreiche Stadt Leipzig bis dahin je erlebt hatte.
Es gab nicht nur das Allerneuste aus Wissenschaft und Technik zu bestaunen, es gab auch ein Varietétheater, ein Spiegellabyrinth, eine riesige Wasserbahn, das Hagenbeck’sche Eismeerpanorama mit acht lebendigen Eisbären und viele andere Attraktionen, die alle auch gut in einen Vergnügungspark gepasst hätten. Und auch der Verkauf von Bratwurst und Bier konnte sich sehen lassen.
Mit dem Hörspaziergang PARK 1897 gibt Kulturkosmos Leipzig e. V. den Besucherinnen und Besuchern eine Ahnung von dem, was damals auf dem Gelände von Leipzigs größter Parkanlage so alles los war.
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