Was ist erlaubt und was nicht? Welche Regeln gelten aktuell in dem Bestreben, das Coronavirus einzudämmen? Wo es ohnehin leicht ist, im Mischmasch bundesweiter-, landesweiter- und kommunaler Maßnahmen den Überblick zu verlieren, stellt die aktuelle Lage für nicht-deutschsprachige Menschen ein erhebliches Problem dar. Das Willkommenszentrum der Stadt Leipzig setzt deshalb seit einigen Wochen auf kompakte Informationen in den sozialen Medien und erleichtert damit die Arbeit zahlreicher zivilgesellschaftlicher Vereine und Initiativen in der Stadt.
Diese Entscheidung war zu erwarten: Das Gebäude in der Platostraße, das einst als Führerscheinstelle diente, wird nicht für ein „Social Center“ zur Verfügung gestellt. Eine entsprechende Petition lehnte der Stadtrat fast einstimmig ab. Die Frage war wohl vor allem deshalb schnell geklärt, weil das dazugehörige Grundstück bereits an die CG-Gruppe verkauft wurde und das Gebäude teilweise schon abgerissen wurde.
Beschlossen hat der Leipziger Stadtrat die Einrichtung eines Willkommenszentrums für Geflüchtete und MigrantInnen schon im November 2015. Jetzt ist auch klar, wo es entstehen soll: direkt an der Einmündung der Otto-Schill-Straße 2 in den Dittrichring in einem umgebauten Ladenlokal. Die Leipziger sollen sehen, dass Leipzig Integration wirklich ernst meint.
Nach der Ankunft der Geflüchteten aus den Krisengebieten der Welt beginnt normalerweise die Integration. Mehr holperig als gut organisiert. Eigentlich braucht Leipzig ein richtiges Willkommenszentrum, das alle Beratungen für Asylsuchende in der Messestadt bündelt, fanden die Grünen, stellten einen Antrag und die Stadtratsmehrheit stimmte im November 2015 zu. Und nun klemmt es schon wieder.
Zum zweiten Mal in dieser Woche beschäftigt sich Leipzig mit einem Zentrum für Geflüchtete. Am Montag wurden Pläne einer mehrere Gruppen umfassenden Initiative bekannt, ein "Social Center" zu errichten, um dort Geflohene und andere Menschen selbstverwaltet zusammenkommen zu lassen. Die Stadt soll dabei ein Haus zur Verfügung stellen. Vor dem Plenarsaal verteilten Beteiligte heute Infoflyer an die Stadträte.
Ein Zentrum ist ein Zentrum. Das hätte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Leipziger Stadtrat, Katharina Krefft, auch gleich als Überschrift zu ihrem Änderungsantrag wählen können, nachdem die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme den Grünen-Antrag zu einem Willkommenszentrum für Geflüchtete und Migranten und Migrantinnen einfach mal in ein Beratungs-Netz umgedeutet hat.
Die Grünen wollten gleich ein richtiges Willkommenszentrum für Geflüchtete und Migranten und Migrantinnen bauen lassen. Wenn schon, dann richtig. So kann man ihren Antrag vom September lesen. Aber mit dem Bauen geht das so schnell nicht in Leipzig. Deswegen hat das Sozialdezernat jetzt einen Alternativvorschlag formuliert: Da denkt man eher an eine bessere Vernetzung.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Aktuelle Kommentare