Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig wurde schon vor über 100 Jahren gegründet. Seit dem Jahr 1909 dokumentiert und präsentiert es in seinen Ausstellungen Objekte, Informationen und Kontexte des Stadtgeschehens von der Stadtwerdung Leipzigs im frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit jährlich etwa 492.000 Besuchern (Stand Ende 2019, Quelle: Statistisches Jahrbuch 2020 der Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen) zählt das Stadtgeschichtliche Museum zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Leipzigs.
Das Alte Rathaus zu Leipzig beherbergt einen Teil des Stadtgeschichtlichen Museums. Foto: Lucas Böhme
Vorgeschichte und Gründung
Die Idee zur Gründung des Stadtgeschichtlichen Museums entstand vor dem Hintergrund des wachsenden Interesses an der lokalen Geschichte und Kultur.
Wikipedia zur Geschichte: “Im Jahr 1867 gründete sich der Verein für die Geschichte Leipzigs, dessen Hauptziele neben der Erforschung der Stadtgeschichte die Erhaltung historischer Denkmäler sowie die Anbringung von Gedenktafeln an bedeutsamen Leipziger Gebäuden waren. Die Sammlungen wuchsen so rasch an, dass aus Platzmangel bereits 1873 zum dritten Mal das Domizil gewechselt werden musste: etwa 5.600 Objekte waren zu diesem Zeitpunkt verzeichnet.
Am 18. Dezember 1906 beschloss der Verein, seine Sammlungen der Stadt Leipzig für das neu zu gründende Stadtgeschichtliche Museum zu übergeben.”
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Unterbringung im Alten Rathaus
Bereits 1903 gab es den Vorschlag, das neue Museum im zweiten Obergeschoss des Alten Rathauses – einem historischen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert – unterzubringen. Nach Fertigstellung des Umbaus fand im Sommer 1909 mit einer Schau zum 500-jährigen Bestehen der Universität Leipzig eine erste Sonderausstellung statt.
Die Lage des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus von Leipzig verleiht der Institution auch heute noch eine besondere Atmosphäre. Denn das Gebäude selbst ist ein bedeutendes Zeugnis der Stadtgeschichte.
Heute bildet das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig ein Netzwerk von insgesamt neun Einrichtungen mit jeweils unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.
Alles neu machte die Wende: Als Anfang der 1990er gefühlt von einem Tag auf den anderen das gesellschaftliche Gerüst einstürzte, auf welches sich die Menschen im Osten Deutschlands vier Jahrzehnte lang gestützt hatten, bedeutete das vor allem: Neuorientierung. Wie wird es weitergehen? Nach welchen Regeln wird jetzt gespielt? Fragen, auf die erst nach und nach […]
„Was wissen wir eigentlich über die Objekte in unserer Museumssammlung?“ Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig widmet dieser Frage erstmals eine eigene Ausstellung. Vom 23. Oktober bis zum 13. April 2025 lädt die Sonderschau „Das fehlende Puzzleteil“ im Studio des Museums Haus Böttchergäßchen samt Begleitprogramm zu einer Sicht auf ausgewählte Objekte, Herkunftsgeschichten und Schicksale der Museumssammlung ein. […]
Die 1990er Jahre markierten für Leipzig und ganz Sachsen eine Zeit des dramatischen Wandels. Mit dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung begann eine neue Ära. Die Transformation von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer freien Marktwirtschaft brachte tiefgreifende soziale, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen mit sich. Zwischen Arbeitslosigkeit und Sanierung Die ostdeutsche Industrie, die während […]
Mode ist eine Oberfläche ohne oberflächlich zu sein. Denn sie vermittelt die Stimmung einer Zeit ebenso wie uns selbst: unsere Emotionen und Zugehörigkeiten, Wertvorstellungen und Träume, Ängste und Nöte. Die Veranstaltung lädt ein, sich gemeinsam mit Dr. Ulrike Langbein (Universität Leipzig, Historisches Seminar, Lehrstuhl Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts) an eine Zeit rasanten Wandels […]
Jeder merkt es: In schnellen Schritten hält der Herbst Einzug in Leipzig und für das Schillerhaus kündigt sich das Ende der Besuchssaison an. Im ganzen Oktober können Sie noch durch den herbstlich bunten Bauerngarten schlendern oder bei Vortrag, Stadtteilrundgang und Führung mehr zum jungen Friedrich Schiller und Leipzig erfahren. Ab November schließt das Schillerhaus dann […]
In Leipzig eröffnet eine neue Sonderausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums über die 90er-Jahre, vorab gab es einen ersten Einblick. Das SEK war heute in Lindenau gegen einen mutmaßlichen Drogenhändler im Einsatz. Und: Der verschärfte SPD-Kurs in der Asylpolitik trifft auf entschiedenen Widerspruch vieler Parteimitglieder, die in einem offenen Brief ihren Unmut äußern. Die LZ fasst zusammen, […]
Fachkollegen hätten ihn ausdrücklich gewarnt, sagte Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger am Dienstag: Das Thema „qualmt“, weil Beteiligte meist noch leben, es ist wahnsinnig komplex und durchaus ein Risiko, es museal umzusetzen. Doch das Stadtgeschichtliche Museum in Leipzig hat es getan. Unter dem Titel „Zwischen Aufbruch und Abwicklung“ ist eine neue Ausstellung zum Leipzig der 90er-Jahre […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig lädt 13- bis 19-Jährige zum Mitmachen beim Forschungsprojekt „Zeitreise in die 1990er“ ein und startet einen Aufruf für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die die 1990er als Jugendliche in Leipzig erlebt haben. Die 1990er Jahre in Leipzig waren geprägt von rasanten Veränderungen im Alltagsleben. Auch die Lebensrealität junger Menschen wurde durch die Transformationen […]
Vom 29. Mai bis zum 6. Oktober 2024 macht die Initiative Queer Voices Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig mit einer Sonderausstellung im Studio des Haus Böttchergäßchen queere Geschichte(n) aus der DDR, Nachwendezeit und den letzten 30 Jahren erlebbar. Die Ausstellung „Spürt ihr meine Freude/Hört ihr das Gewitter?“ lädt mit Fotostrecken und Videos, […]
Der Tod gilt als Zumutung, als Tabu, mit dem sich der moderne Mensch gerade in westlichen Breiten nicht so gern befasst – oder nur aus der Distanz, wenn er Meldungen von Kriegen und Unfällen hört oder zum Feierabend die reißerischen Plots von TV-Krimis genießt. Eine neue Sonderausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums bereitet das Thema vielschichtig und […]
Ein stadthistorisches Museum wie das Leipziger beschäftigt sich hauptsächlich mit den Menschen und ihrem Tun in der Vergangenheit – selten jedoch mit dem, was danach kommt. In der Ausstellung „R.I.P. – Die letzte Adresse. Tod und Bestattungskultur in Leipzig“, die vom 20. März bis zum 1. September im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu sehen ist, steht […]
Personal- und Finanzplanung, Bestandspflege, Reinigung, Sicherheitsaspekte … – die Liste an Aufgaben, die städtische Museen neben ihrem Kernauftrag zusätzlich auf dem Zettel haben, ist lang. Die CDU-Fraktion wollte nun prüfen lassen, ob administrative Tätigkeiten durch Übergabe an einen neu zu schaffenden Servicebetrieb Entlastung herbeiführen können. „Der Oberbürgermeister prüft bis Ende des II. Quartals 2024 die […]
Vom 14. Februar bis zum 12. Mai präsentiert das Stadtgeschichtliche Museum die Studioausstellung „Leipzig im Umbruch“ mit Fotografien Ralf Schuhmanns im Haus Böttchergäßchen. Die Aufnahmen zeigen den rasanten baulichen Wandel Leipzigs von 1991 bis 2004. Zwischen marodem Charme und unrettbarem Zerfall tritt die für Leipzig charakteristische Gründerzeitbebauung in scharfen Kontrast zu großen Um- und Neubauprojekten. […]
Seit Anfang des Jahres ist der Besuch in den Dauerausstellungen der Leipziger Museen kostenlos. Wie das den Besucherzustrom verändern wird, weiß noch niemand. Denn tatsächlich waren die Häuser schon froh, dass die Besucher nach Auslaufen der Corona-Pandemie zurückgekommen sind. Und zwar mit Interesse und Neugier. Denn die Museen haben was zu bieten. Eine Besucherbefragung Ende […]
Wendezeit und Zeitenwende – Die Baustelle, die sich als Stadt tarnt – Musik-, Sport und Messestadt: Die einschneidende Transformationszeit und einen in vielerlei Hinsicht atemberaubenden Stadtwandel Leipzigs ab 1990 zeigen die Aufnahmen von 16 Fotografinnen und Fotografen bis 25. Februar 2024 in der Sonderausstellung „Tiefen/Lichter – Bildgedächtnis einer Stadt 30+3 Jahre Leipziger Fotoagentur punctum“ im […]
Krippen gehören für viele Menschen so selbstverständlich zur Weihnachtszeit wie Adventskalender, Christstollen oder Weihnachtsmarkt. Mit den farbenprächtigen und goldverzierten Traumarchitekturen der polnischen „Szopki krakowskie“ treffen Besucherinnen und Besucher vom 29. November bis zum 28. Januar in der Sonderausstellung „Farbenfrohe Weihnachtsfreu(n)de. Krakauer Krippen zu Besuch in Leipzig“ im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig auf eine ganz besondere Tradition […]
Anfang Dezember wird es im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig gleich in zwei Ausstellungen weihnachtlich. Die Fotoausstellung „Tiefen/Lichter. Bildgedächtnis einer Stadt“ lädt ein, Leipzigs Menschen, Ereignisse und Orte der letzten 30 Jahre in den Fotografien kennenzulernen. Beim Weihnachts-Foto-Rundgang können Kinder und Erwachsene mit Licht und Fotografie spielen und sich selbst wie leuchtende Weihnachtsbäume inszenieren. Unweit des Weihnachtsmarktes […]
Seit 2018 ist die Leipziger Sportroute entstanden. Man kann sie sich erwandern und erradeln. Die bunten Stelen stehen überall dort, wo es einst wegweisende Sportstätten in Leipzig gab. Doch nun gibt es eine weitere Möglichkeit, sich 200 Jahre Leipziger Sportgeschichte vor Augen zu führen: Die Sportroute Leipzig ist vom Stadtgeschichtlichen Museum mit 22 Kurz-Filmen zur […]
Im Rahmen des Schwerpunktes „Pay Attention! – Eine urbane Langzeitbespielung“ erarbeitet das Schauspiel Leipzig im Jahr 2024 in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig ein Projekt im Gebäude des Kaffeehauses zum Arabischen Coffe Baum. Noch bevor das Museum nach Beendigung der Renovierungsarbeiten wieder in die oberen Etagen einzieht, werden die Räume des Coffe Baum in […]
Wie verhandelt das Stadtgeschichtliche Museum die Geschichte Leipzigs seit 1990 bis in die Gegenwart? Wessen Geschichten finden Platz darin – welche Perspektiven und Stimmen fehlen? Und was passiert, wenn zur Beteiligung an der Erzählung von Nachwendezeit und Gegenwart aufrufen wird? Auf Einladung des Museums hat sich das freie Kurator/-innenkollektiv krudebude in den letzten Monaten kritisch […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig und die Fotografinnen und Fotografen der Leipziger Bildagentur Punctum schauen gemeinsam zurück auf 33 Jahre Agenturgeschichte und damit zugleich auf eine einschneidende Transformationszeit und einen in vielerlei Hinsicht atemberaubenden Stadtwandel. Handelt es sich doch um eine Zeit der erst schrumpfenden, dann wachsenden und sich dabei immer wieder häutenden Stadt Leipzig samt […]
Seit rund 20 Jahren gibt es ihn. Irgendwann wird er selbst zum historischen Zeitzeugnis: der historische Leipzig-Kalender, den die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) zusammen mit dem Stadtgeschichtlichen Museum herausgibt. Denn das Museum hat natürlich die Fotos, die diesen Kalender zur Attraktion machen. Der neueste Kalender holt jetzt eine Zeit ins Bild, die viele […]
Es ist ein einzigartiger Ausstellungsort, der ab jetzt in der Jahnallee wieder besucht werden kann, nachdem er zwei Jahre lang nur noch zu besonderen Öffnungszeiten besichtigt werden konnte: das Capa-Haus mit der kleinen Fotoausstellung zum legendären Kriegsfotografen Robert Capa (1913–1954) und seiner Leipziger Fotoserie rund um den „Letzten Toten des Krieges“. Der inzwischen einen Namen […]
Messen bestimmten maßgeblich den Handel im vormodernen Europa. Sie besaßen nicht nur für die überregional agierenden Kaufmannschaften und Bankhäuser eine Schlüsselfunktion im Handels- und Zahlungsverkehr, sondern hatten auch für die ausrichtenden Städte eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die neue Ausstellung „Messen, Städte und Kaufleute (1350–1600)“ zeichnet die Geschichte der europäischen Messen von der Mitte des 14. […]
Am Dienstag, dem 25. Juli, gab es ab 16.30 Uhr eine kleine feine Ausstellungseröffnung im Stadtbüro am Burgplatz. Denn dort werden die Entwürfe zum Wettbewerb zur Kunst im öffentlichen Raum am Stadtgeschichtlichen Museum für die Rückfassade des Hauses Böttchergäßchens gezeigt. Und natürlich zentral die Entwürfe des Wettbewerbssiegers Maix Mayer. Der Leipziger Konzept- und Medienkünstler Maix […]
Dr. Anselm Hartinger bleibt der Stadt Leipzig dauerhaft als Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums erhalten, teilt die Leipziger Verwaltungsspitze mit. Sein noch bis zum 31. März 2025 laufender Vertrag wird vorzeitig verlängert und soll jetzt auf unbefristete Zeit gelten. Dies wurde in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt. Der Stadtrat muss darüber freilich noch in seiner Sitzung […]
Johann Sebastian Bach ist als weltberühmter Komponist die Leitfigur der Leipziger Musikgeschichte. Er war aber zugleich städtischer Amtsträger, Schullehrer und Orchesterleiter und auf vielfache Weise mit dem Leipziger Alltagsleben verbunden. Ohne den Stadtrat, die Universität, die Kirchenoberen und privaten Auftraggeber sowie ohne die Thomaner und Stadtmusiker hätte Bach sein unschätzbares Werk nicht erschaffen und aufführen […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig widmet die Ausstellung „Anmut sparet nicht noch Mühe“ erstmals dem in Leipzig geborenen Komponisten Hanns Eisler. Vom 7. Juli bis zum 15. Oktober 2023 wird die in Kooperation mit der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft Berlin erarbeitete Schau im Haus Böttchergäßchen des Museums präsentiert. Am 6. Juli 1898 wurde Hanns Eisler in […]
Vom 28. Juni bis zum 27. August werden im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig im Krochhochhaus ein Teil des Fotoarchivs Mittelmann und seine bewegte Überlieferungsgeschichte erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der jüdische Fotograf Abram Mittelmann wurde in der Shoah ermordet. Auf dem Dachboden des Wohnhauses Peterssteinweg 15 in der Leipziger Südvorstadt wurde 1988 ein Schatz von […]
Dass in den Mauern des alten Gasthauses „Zum Arabischen Coffe Baum“ einige Überraschungen lauern würden, damit haben Leipzigs Planer schon gerechnet. Seit 2019 ist Leipzigs ältester Kaffeeausschank geschlossen. Und nun nimmt eine Vorlage der Verwaltung Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger jede Hoffnung, die dort platzierte Kaffeeausstellung noch 2023 wieder eröffnen zu können. Es gibt nicht mehr […]
In einer eigenen Museumszeitung mit dem Namen „MuZe“ lässt das Stadtgeschichtliche Museum die Leipziger seit einiger Zeit teilhaben an dem, was auch hinter den Kulissen des Museums passiert. Und das Meiste passiert tatsächlich hinter den Kulissen. Jetzt ist Nr. 3 dieser Zeitung erschienen, die auch schon einmal ankündigt, womit sich eine große Ausstellung im nächsten […]
Das viel besuchte Völkerschlachtdenkmal ist das Wahrzeichen der Stadt Leipzig. Es ist ein einzigartiges Zeugnis der Erinnerung an die napoleonische Herrschaft und die Schrecknisse des Krieges, trägt jedoch auch die Spuren seiner Indienstnahme als politisches und religiöses Symbol vom späten Kaiserreich bis in die jüngste Vergangenheit. Das sollte thematisiert werden, finden das Stadtgeschichtliche Museum und […]
Noch sind die 30.000 Euro nicht beisammen, die eigentlich gebraucht werden, um die zum Naschmarkt hin gelegenen Räume des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus zu sanieren. Weshalb die Fördergesellschaft des Stadtgeschichtlichen Museums, die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft, noch Spender und Unterstützer für dieses neue Förderprojekt sucht, mit dem sie dem Museum helfen möchte. Im Rahmen der Überarbeitung der […]
1943 kehrte der von Deutschland entfesselte Krieg auch nach Leipzig zurück. Bis kurz vor Kriegsende 1945 erlebte Leipzig schwere Luftangriffe, denen mehr als 5.000 Menschen zum Opfer fielen. Ein großer Teil der Innenstadt wurde zerstört. Dimensionen und Schrecken dieses wie jedes Kriegsgeschehens sind kaum in Worte zu fassen – die neugestaltete Film-Ton-Installation unter dem Dachstuhl […]
Nicht Goethe, sondern Schiller war der Klassiker, den die Deutschen um 1840 verehrten. Das hatte mit der vorrevolutionären Stimmung zu tun. Schiller war der Dichter der Freiheit. Auch in Leipzig gründete sich 1842 ein Schillerverein, in dem der Most der Freiheit gärte. Mitinitiator war kein anderer als Robert Blum, der Schillers Sommerdomizil von 1785 im […]
Woher kommen eigentlich die Sammlungsstücke im Fundus des Museums? Das will auch das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig gern genauer wissen. Denn manches davon ist auf unrechtmäßigem Weg ins Depot gekommen. Knapp 4.500 Objekte der Sammlung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig werden in den nächsten zwei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojektes auf ihre Herkunftsgeschichte geprüft, umfänglich erforscht und […]
War die DDR nun ein Leseland, wo gedruckte Bücher eine besondere Rolle spielten? Oder war es das nicht? Die Experten streiten sich. Aber eine besondere Rolle spielte das Buch schon in diesem verschlossenen Land. Die Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ergänzt und präsentiert vom Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, lädt ab heute zu einer anschaulichen […]
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland viel verändert. Statt einzukaufen oder Essen zu gehen, boomten seit 2020 die Lieferdienste. Ein freundlicher Fahrradbote bringt bei Wind und Wetter frisches Essen. Doch wer ist dieser Mensch und welches Schicksal hat er? Das bleibt meist verborgen. Es sei denn, einer kann den Job an den Nagel hängen und seinen […]
Verblichene Inschriften entziffern, mit der Lupe jedes kleine Detail in Augenschein nehmen und in verstaubten Archiven nach Hinweisen suchen – Provenienzforschung kommt dem Detektivberuf in vielen Hinsichten schon recht nah. Nur dass hierbei keine Täter/-innen gestellt, sondern die Wege eines Gemäldes oder einer Skulptur nachvollzogen werden. Aber auch hier führt die Spur in einigen Fällen […]
Vor 175 Jahren erlebte fast ganz Europa eine revolutionäre Welle. Auch in den damaligen deutschen Einzelstaaten wurden auf Versammlungen und Demonstrationen die Gewährung von Grund- und Freiheitsrechten und nationale Einheit gefordert. Einer der herausragenden Protagonisten war Robert Blum (1807–1848). 2024 soll ja auch erstmals der Robert-Blum-Demokratiepreis verliehen werden. Aber schon jetzt kann man bei einem […]
Globaler Klimastreik, bestreikte LVB. War da überhaupt noch Platz für einen Robert-Blum-Tag in Leipzig? Die Stadt hatte am Freitag, dem 3. März, ab 10 Uhr eingeladen ins Alte Rathaus, um darauf einzustimmen, dass sie ab 2024 den mit 25.000 Euro dotierten Robert-Blum-Demokratie-Preis verleihen wird. Ein Preis, der in derselben Liga stattfinden soll, wie zum Beispiel […]
In dieser Führung im Alten Rathaus widmen wir uns ausschließlich Frauen, die die Leipziger Geschichte geprägt haben. Zeitlich wird dabei der Bogen vom späten Mittelalter bis in die Moderne gespannt. So geht es u.a. um „die Lutherin“ Katharina von Bora (1499-1552), Bertha Wehnert-Beckmann (1815-1901), die erste Berufsfotografin Deutschlands, und Sozialdemokratin Julie Bebel (1843-1910). Titel: Ladies […]
Viele Menschen können sich Besuche im Museum nicht leisten. Oder verzichten lieber darauf, wenn sie die Ermäßigung nur mit Leipzig-Pass bekommen. Sind Museen also nur etwas für Touristen und reiche Menschen? Das sollen sie nicht sein. Weshalb der Stadtrat vor einem Jahr entschied, die Stadt solle einmal finanziell darstellen, wie eine Entgeltfreiheit in Leipziger Museen […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig widmet mit „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“ erstmals eine umfassende Ausstellung diesem Thema. Vom 27. Januar, dem Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus, bis zum 20. August 2023 wird die Ausstellung im Haus Böttchergäßchen des Museums präsentiert und durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt. Die Musikstadt Leipzig hatte auch zwischen […]
Neue Runde, neues Glück: In der Halle D des Werk 2 ging es am gestrigen Dienstagabend einmal mehr auf dem Podium „Kulturkollaps“ um die Zukunft kultureller Einrichtungen, Spielstätten, Ensembles und Initiativen. Dieses Mal nahmen unter dem Titel „Kulturpolitischer Förderbetrieb – Freie Szene und Kulturwirtschaft“ zwei Intendanten auf dem Podium Platz. Zum einen war Tobias Wolff, […]
Pünktlich zum Jahreswechsel lag jetzt auch das zweite „Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte“ vor, bei dem der Leipziger Geschichtsverein, das Stadtgeschichtliche Museum und das Stadtarchiv seit 2021 zusammenarbeiten. Und auch dieses Jahrbuch verrät natürlich, wofür sich Leipziger Historikerinnen und Historiker gerade interessieren. Und manchmal ist es ja die Politik, die ihnen die Themen auf den Tisch […]
Ein junger Mann, fahnenflüchtig, krank, arbeitslos und verschuldet, schöpft im damaligen Dorf Gohlis wieder Energie und Lebensmut – auch so lässt sich die Vita des berühmten Dichters Friedrich Schiller (1759-1805) erzählen, der den Sommer 1785 im heutigen Schillerhaus verbracht hatte. Die Wiedereröffnung der historischen Stätte im April ist nur eines von zahllosen Projekten, welche sich […]
2020 taten sich drei zusammen, die natürlich zusammengehören, weil sie sich mit demselben Thema beschäftigen: der Geschichte der Stadt Leipzig. Das waren das Stadtgeschichtliche Museum, das Stadtarchiv und der Leipziger Geschichtsverein, der bis 2019 schon ein Jahrbuch „Leipziger Stadtgeschichte“ herausgegeben hatte. Aber warum allein strampeln, wenn drei ihre Kräfte bündeln können? Das haben sie mit […]
Die Sieg-Medaille des in Leipzig geborenen Weitspringers Luz Long (1913–1943) bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 1933 in Köln kommt nun über den Umweg Kalifornien nach Leipzig. Luz Long ist der erfolgreichste Weitspringer aus Leipzig. Legendär ist sein Duell mit Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Der Sieg von Long 1933 markierte den Durchbruch […]
Leipzig im Lichterglanz – Führung im Alten Rathaus mit Balkonbesichtigung Vom Balkon des Alten Rathauses genießen die Gäste einen einzigartigen Blick auf den Leipziger Weihnachtsmarkt und lassen sich von Geschichten, Gerüchen und Klängen rund um das weihnachtliche Leipzig verzaubern. Termine: Di 6.12., Do 15.12. ++ Uhrzeit: 17 Uhr ++ Ort: Altes Rathaus, Markt 1, 04109 […]
Auf dem Weg zum neuen Sportmuseum in Leipzig gibt das Stadtgeschichtliche Museum bereits jetzt ausgewählten Schenkungen der sporthistorischen Sammlung einen Ehrenplatz. In der Ausstellung „EHRENPLATZ – Eure Geschichten. Eure Schenkungen. Euer Sportmuseum!“ werden diese vom 21. September bis zum 26. Februar im Haus Böttchergäßchen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig präsentiert. Geschenke zu machen, dafür gibt es […]
Im Provenienzforschungsprojekt zu NS-Raubgut lenkte das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig von 2019 bis 2022 den Blick auf ein dunkleres Kapitel der Museumsgeschichte und widmete sich den Erwerbungen zwischen 1933 und 1945, prüfte insgesamt 323 Kunstwerke auf möglichen unrechtmäßigen Erwerb. Eine Publikation stellt nun die Ergebnisse vor. Die Provenienzforschung zu ausgewählten Beständen dieser Zeit wird ab Dezember […]
„Die Klippe ist ein Exponat, das Geschichte lebendig werden lässt“, sagte Roland Trampe, Mitarbeiter des Auktionshauses Künker, bei der Übergabe einer silbernen Klippe aus dem Jahr 1547 am Donnerstag, 25. August, im Kreuzhof des Merseburger Doms. Das kleine Silberteil erinnert jetzt an den im Schmalkaldischen Krieg verloren gegangenen Schatz. Im Zuge der reformatorischen Auseinandersetzungen zwischen […]
Wer die alte Ausstellung im Gohliser Schillerhaus noch sehen möchte, sollte sich sputen. Denn das Stadtgeschichtliche Museum verpasst der Ausstellung demnächst eine Frischekur. Und dafür muss das Schillerhäuschen für mehrere Monate gesperrt werden. Hier wird jetzt wirklich auf- und umgeräumt. Wegen dieser Umbauarbeiten zur Ausstellung ist das Haus und der Garten ab dem 12. September […]
Eine Intervention nennt es Dr. Anselm Hartinger, was seit Dienstag, 5. Juli, in der Dauerausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus zu sehen ist – mit gelben Bannern kenntlich gemacht, mitten in der seit zehn Jahren schon existierenden Ausstellung „Moderne Zeiten“ platziert. Denn in diesem Jahr feiert Leipzig ja 100 Jahre Sächsisch-Thüringische Gewerbe- und Industrieausstellung, […]
Mit „Hochzeitsmarsch mit Rosenkrieg“ versucht eine kleine Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum auf den Punkt zu bringen, worin eigentlich Richard Wagners Problem mit Felix Mendelssohn Bartholdy bestanden hat. Diesmal hat das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig mit Studierenden der Musikwissenschaft der Universität Leipzig zusammengearbeitet. Nur: Ein Rosenkrieg war es nie. Dazu gehören nämlich zwei. Aber mit dem Wort […]
Mit minimaler Verzögerung wird das Alte Rathaus im Herzen Leipzigs am 1. Mai wiedereröffnet. Eigentlich sollten die umfangreichen Sanierungsarbeiten bereits Anfang 2022 abgeschlossen sein. „Aufgrund der coronabedingten Museumsschließungen seit Ende des Jahres 2020 konnte schon eher als geplant mit den Arbeiten begonnen werden, sodass unser Team sehr gut im Zeitplan liegt“, teilte das Stadtgeschichtliche Museum […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig präsentiert seit Mittwoch, 13. April, in der Ausstellung „Die Welt als Würfel. 5.000 Jahre Glück im Spiel“ mit der Würfelsammlung des Leipzigers Jakob Gloger eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen zur Kulturgeschichte des Spielwürfels. Die interaktive Ausstellung mit zahlreichen Angeboten zum selbst Spielen ist vom 13. April bis 18. September im Haus […]
Ganze Dokumentationsreihen im TV leben davon, dass Geschichte regelrecht inszeniert wird. Schauspieler schlüpfen in die Kostüme berühmter Persönlichkeiten und lassen das Gefühl aufkommen, so ungefähr hätte es damals tatsächlich aussehen können. Warum also so etwas nicht auch mal mit Leipziger Gestalten aus der Vergangenheit machen? Mit App in die Vergangenheit reisen Genau das wird jetzt […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig würdigt in der Ausstellung „Nie bring‘ Dich der Verdienst um das Verdienst“ vom 23. Februar bis 29. Mai das Wirken der Familie Küstner in und für Leipzig und zeigt exemplarisch den Wandel des Bürgertums. Eine Familiengeschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Vor 80 Jahren, am 21. Januar 1942, ging bei bitterer Kälte der erste Deportationszug mit 561 Leipzigern – jüdischen Frauen, Kindern, Männern – über Dresden nach Riga. Die Fahrt war Teil einer deutschlandweiten „Aktion" zur Ermordung der deutschen Juden. Diese Deportationen noch vor der Errichtung der großen Vernichtungslager in Osteuropa ist in der Erinnerung an den Holocaust weniger bekannt.
Die große Feier zum 25. Geburtstag der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft 2021 musste ausfallen. Genauso wie die beliebte Lotter-Bude auf dem Weihnachtsmarkt. Die stets einen wichtigen Beitrag leistete zum Spendenaufkommen der Gesellschaft, die seit 1996 das Stadtgeschichtliche Museum bei Ankäufen und Restaurierungen unterstützt. Die Festschrift als Lotter-Magazin gab es trotzdem, nicht nur gefüllt mit Grußbotschaften.
„Am 20. Dezember erscheint erstmals das Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte“, melden Stadtarchiv und Stadtgeschichtliches Museum. Überraschenderweise. Denn eigentlich gibt es ein solches Jahrbuch schon, herausgegeben vom Leipziger Geschichtsverein. Das jüngste gab es für das Jahr 2019. Aber der Geschichtsverein ist auch beim neuen Projekt mit dabei.
Es ist mal nicht die übliche Weihnachtsausstellung aus vergangenen Jahren, mit der das Stadtgeschichtliche Museum in diesem Jahr die geschichtsbegeisterten Leipziger/-innen zum Besuch des Hauses im Böttchergässchen animiert. Wahrscheinlich würden die auch längst nicht mehr funktionieren. Auch dann nicht, wenn sich viele Leipziger/-innen eine „weiße Weihnacht“ wünschen. Die war eh schon selten in Leipzig. Und mit der Klimaerwärmung geht natürlich auch zunehmend das verloren, was wir mal als Winter kannten.
Viele Leipziger Opfer des Nationalsozialismus waren im Leipzig jahrzehntelang vergessen, völlig aus dem Stadtgedächtnis verschwunden, wenn man von der Ehrung kommunistischer Widerstandskämpfer einmal absieht. Oft wurden ihre Geschichten erst nach der Wiedervereinigung wieder ans Tageslicht gebracht. Die Forschung ist noch längst nicht beendet. Höchste Zeit, einmal in einer Recherchedatenbank zusammenzuführen, was inzwischen bekannt ist. Man findet sie im Alten Rathaus, kann sie aber auch online ansteuern.
Ab 2022 treffen die Gäste des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig via AR-App (Augmented Reality) auf Robert Blum, Bruno Vogel oder Julie Bebel. Gemeinsam mit der Schaubühne Lindenfels Leipzig will das Stadtgeschichtliche Museum eine digitale Anwendung schaffen, die Museumsgästen bisher unerzählte Geschichten der Leipziger Stadtgeschichte auf künstlerische und theatrale Weise vermittelt.
Da waren sich alle demokratischen Fraktionen im Leipziger Stadtrat einig – Linke, Grüne, CDU, SPD und Freibeuter: Die kleine Erinnerungsstätte im Capa-Haus, die an den legendären amerikanischen Fotografen Robert Capa und seine beeindruckenden Bilder vom Kriegsende in Leipzig erinnert, muss erhalten werden. Sie schrieben ihren Antrag dazu gemeinsam. Und am Mittwoch, 15. September bekam er folgerichtig auch volle Zustimmung im Stadtrat.
Die Sammlung des Sportmuseums innerhalb des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig bekommt einen weiteren sporthistorischen Schatz geschenkt, teilte das Museum am Dienstag, 14. September mit. Thomas Burckhardt übergibt dem Museum über 8.700 Autogramme von Sportlerinnen und Sportlern, die sein Vater, Dr. Herbert Burckhardt (1941–2017), akribisch und leidenschaftlich über 50 Jahre in insgesamt 70 Aktenordnern zusammengetragen hat.
Am 11. August eröffnete das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig im Böttchergässchen die kleine Studio-Ausstellung zum 150. Geburtstag von Karl Liebknecht „Held oder Hassfigur?“. Sein Geburtshaus kann man heute noch in der Braustraße besuchen. In der Karl-Liebknecht-Straße selbst steht das Haus, in dem er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Und genau dort wird es am Samstag, 11. September, ein großes Straßenfest geben.
Stellten wir uns am Anfang dieser Artikelreihe noch die Fragen, was Provenienzforschung für die Leipziger Museen bedeutet und was bisher erreicht werden konnte, heißt es in der Rückbetrachtung: Warum läuft die Erforschung der Museumsbestände so schleppend? Bevor wir eine Antwort auf diese Frage geben können, zunächst ein Rückblick auf die letzten Monate und was sich seither verändert hat.
Da war selbst Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, verblüfft, dass sich augenscheinlich kein anderes großes Museum in Deutschland in diesem Jahr für Karl Liebknecht interessiert hat. Obwohl der Mann am 13. August 150 Jahre alt geworden wäre. Augenscheinlich haben die Historiker bundesweit derzeit eher Bismarcks Reichsgründung im Kopf. Auch 2019 kam er schon zu kurz als 100 Jahre Novemberrevolution gefeiert wurden.
Der idyllische Bauerngarten des Schillerhauses in Leipzig-Gohlis lockt in diesem Sommer mit einer besonderen Präsentation: Zwölf Skulpturen der Bildhauerin Ute Hartwig-Schulz erinnern bis zum 12. September 2021 an bedeutende Frauen der Leipziger Kulturgeschichte. Mit kleinen Büsten von Leipziger Frauen vergangener und heutiger Tage setzt Ute Hartwig-Schulz ein Zeichen für die Sichtbarmachung weiblicher Prominenz dieser Stadt.
Am 16. Juni wurde im Stadtgeschichtlichen Museum die Ausstellung „Kennzeicen L“ eröffnet. Die hat sich eine regelrechte Herkulesaufgabe gestellt: „Was also macht diese Stadt stark, verwundbar, liebenswert oder auch anstrengend? Lässt sich das Lebensgefühl von 600.000 Menschen aus der Geschichte heraus verstehen? Und ist das sprichwörtliche ‚Kennzeichen L‘ mehr als ein Stück Blech an der Stoßstange?“ Und ein Magazin gibt es auch noch dazu.
Das Beste verpasst auch ein Museumsdirektor, wenn er mal historisch werden will. An die Museumszeitung hat er gedacht, auch an eine Zeitung. Aber die Chance, auch mal eine „Leipziger Zeitung“ in die Zeitkapsel zu tun, hat Anselm Hartinger am Mittwoch, 14. Juli, gründlich versemmelt. Dabei ist die „Leipziger Zeitung“ auch schon wieder sechs Jahre alt. Natürlich viel zu wenig Zeit, um in den Blick eines Stadtmuseums zu geraten.
Seit dem 1. Juni ist im Studio des Stadtgeschichtlichen Museums eine kleine, besondere Ausstellung zu sehen: „Uns eint die Liebe zum Buch. Jüdische Verleger in Leipzig. 1815–1938“. Es ist eine kleine Würdigung für einen kleinen Teil der einstigen Buchstadt Leipzig, die einmal auch davon lebte, dass ein gebildetes Bürgertum gute Bücher zu schätzen wusste. Und bis die Antisemiten sich nach vorne prollten, war es völlig egal, welche Religion die Buchverleger hatten.
Leipzig ist keine Stadt wie jede andere. Zumindest die meisten Leipziger/-innen sind davon überzeugt. Als Lebensmittelpunkt und Reiseziel in aller Munde erfreut es sich eines ungewöhnlich positiven Images. Doch scheint die Stadt nach Jahren des Wachstums an einem kritischen Punkt ihrer Entwicklung zu stehen. Zeit, sich auch mal mit Selbstbild und Konfliktfähigkeit des jetzigen und des historischen Leipzig zu beschäftigen. Das macht jetzt die Ausstellung „Kennzeichen L“.
Im Kindermuseum des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig können bald kleine und große Gäste in der Mitmach-Ausstellung „Kinder machen Messe“ wieder in zahlreichen interaktiven Ausstellungselementen die Stadt und ihre Messegeschichte erkunden. Und es gibt einen neuen Baustein: den in Kooperation mit der Leipziger Messe GmbH entstandenen Bereich „Messe der Gegenwart“. Am 1. Juni wurde er vorgestellt.
Seit dem 18. Jahrhundert zählt Leipzig zu den bedeutendsten Messe- und Verlagsstädten in Deutschland. Obwohl nur eine Minderheit in der Buchbranche, waren ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch jüdische Verleger, Autor/-innen und Künstler/-innen an diesem Erfolg beteiligt, darunter Henri Hinrichsen (Edition Peters) oder Kurt Wolff. Im Rahmen von „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ zeigt eine Sonderausstellung im Böttchergässchen jetzt einen kleinen Blick auf die jüdischen Verleger in Leipzig.
Jahresberichte legt auch das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig regelmäßig vor. Aber auch dort hatte man ja nach den monatelangen Schließzeiten aufgrund der Corona-Pandemie jede Menge Zeit, darüber nachzudenken, wie man das anders machen könnte, nicht so trocken, dass es dann doch keiner liest. Herausgekommen ist eine Zeitung, die erste „MuZe“, die auf 24 Seiten auch über das berichtet, was es im Museum bald als Überraschung zu sehen geben wird.
Ludwig Geyer ging als Stiefvater des Komponisten Richard Wagner in die Musikgeschichte ein. Er zeigte dem späteren Ausnahmemusiker die Welt des Schauspiels und der Harmonien. Weniger bekannt hingegen ist die Malerkarriere Geyers. 1816 brachte er das einflussreiche Leipziger Ehepaar Reichenbach auf Leinwand. Deren Nachfahren siedelten 1977 in die BRD über und mussten die zwei Gemälde des Ehepaares in der DDR zurücklassen – im Stadtgeschichtlichen Museum zu Leipzig. Eine Leihgabe, wie es in den Museumsunterlagen heißt.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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