Die Bedeutung der Radwege für eine lebenswerte Stadt
Radwege spielen eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer umwelt- und klimafreundlichen Stadt, denn der Radverkehr ist – im Gegensatz zu anderen Verkehrsarten – eine emissionsfreie Fortbewegungsmethode. Indem mehr Menschen das Fahrrad nutzen, können die CO2-Emissionen im Verkehrssektor erheblich reduziert werden, was zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt.
Der Verzicht auf motorisierten Verkehr zugunsten des Radfahrens verbessert die Luftqualität erheblich. Dies führt zu einer gesünderen Lebensumgebung, da die Belastung durch Luftschadstoffe reduziert wird. Gleichzeitig fördert das Fahrradfahren die körperliche Gesundheit der Menschen und verringert die Belastung des Gesundheitssystems. Es trägt zur Verringerung von Gesundheitsproblemen wie Übergewicht, Herzerkrankungen und Atemwegserkrankungen bei.
Große grüne Signets im Martin-Luther-Ring deuten die Fortsetzung des Radweges Richtung Harkortstraße an. Foto: Ralf Julke
Radwege und abgestellte Fahrräder nehmen im Vergleich zu Autos viel weniger Platz auf der Straße und bei der Parkplatzsuche ein. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung des vorhandenen städtischen Raums und entlastet die Straßen von übermäßigem Verkehrsaufkommen.
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Radfahren kann in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Bahnen genutzt werden, um die Effizienz des gesamten Verkehrssystems zu steigern. Dies trägt zur Verringerung der individuellen Autonutzung bei.
Fahrradfahren fördert den sozialen Zusammenhalt in einer Stadt, da es eine barrierearme und kostengünstige Fortbewegungsmethode ist. Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und Altersgruppen können am Radverkehr teilnehmen, was zu einer inklusiveren Gemeinschaft führt.
Fahrradfreundliche Städte ziehen Touristen an und fördern die lokale Wirtschaft. Radtourismus kann eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt sein und gleichzeitig den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie unterstützen.
Eine radfreundliche Infrastruktur kann das Bewusstsein für die Umwelt und nachhaltige Lebensweisen fördern. Sie schafft auch Möglichkeiten für Umweltbildungsprogramme und -veranstaltungen.
Die Stadt Leipzig stellt auf ihrer Website https://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr weitere Informationen über Planungen, Ziele und aktuelle Projekte im Bereich Umwelt und Verkehr zur Verfügung.
Die Sicherheit von Radwegen
Die Sicherheit von Radwegen ist ein Schlüsselfaktor, um den Radverkehr in Städten zu fördern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Städte und Gemeinden sollten in die Planung, den Bau und die Wartung sicherer Radwege investieren, um die Sicherheit für Radfahrer zu gewährleisten.
Radwege sollten durch physische Barrieren wie Bordsteine, Pflanzen oder Fahrbahnmarkierungen räumlich von der Fahrbahn für motorisierte Fahrzeuge getrennt sein. Das verringert das Risiko von Kollisionen und verhindert, dass die Radwege durch parkende Autos versperrt werden.
Radwege sollten gut sichtbar sein. Dies umfasst die Verwendung von gut sichtbaren Markierungen, ausreichender Beleuchtung und reflektierender Beschilderung, insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen.
Sie müssen – vor allem auf stark frequentierten Strecken – ausreichend breit sein.
An vielen Kreuzungen Leipzigs werden spezielle Ampelschaltungen für Radfahrer verwendet, um ihnen ein sicheres Überqueren von Straßen zu ermöglichen. Kreuzungen und Einmündungen sollten so gestaltet sein, dass sie für Radfahrer sicher sind. Dazu gehören spezielle Fahrradspuren und Abbiegespuren.
Bildung und Aufklärung: Die Sensibilisierung von Autofahrern und Radfahrern für die Bedürfnisse und Rechte der anderen Verkehrsteilnehmer ist entscheidend, um Konflikte zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen. Das Tragen von Helmen und anderer Schutzausrüstung sollte gefördert werden, insbesondere bei Kindern.
Fazit
Insgesamt tragen Radwege erheblich dazu bei, Städte umweltfreundlicher, lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten. Städte, die den Radverkehr fördern und sicher gestalten, schaffen eine bessere Lebensqualität für ihre Bewohner und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
Städte sind für Menschen da und nicht für Autos.
Einleitungstext veröffentlicht am: 19.10.2023
Alle Artikel und Meldungen, die zum Schlagwort “Radwege” veröffentlicht wurden:
Auch die chaotische Kreuzung der Goethestraße mit dem Grimmaischen Steinweg am Augustusplatz war schon mehrfach Thema in der L-IZ. Hier läuft und fährt fast alles durcheinander, die Einfahrt zur Tiefgarage an der Stelle macht die Lage noch unübersichtlicher. Und die Übergänge von Platz zu Fahrbahn sind auch nicht wirklich für den Radverkehr gedacht.
Mehrfach haben wir in der letzten Zeit schon über die Schwierigkeiten berichtet, an der Georg-Schumann-Straße sichere und sinnfällige Querungen für Radfahrer zu finden. Es gibt kaum eine Hauptstraße in Leipzig, in der die Verkehrsflussführung so stur auf den geradeaus führenden Autoverkehr gedacht ist. Aber wer von Gohlis-Mitte nach Gohlis-Süd will, muss doch irgendwo rüber, oder?
Irgendwann weiß man zwar als Radfahrer in Leipzig, dass eine ganze Menge Autofahrer auch mit Vollgas in Kurven brettern und gar nicht erst gucken, ob in der Kurve vielleicht langsamere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Erst recht, wenn sie sich auf der Hauptstraße befinden. Hauptstraßen sind doch immer frei, oder? In Schleußig oft genug ein gefährlicher Irrtum. Die Könneritzstraße biegt im Norden als Hauptstraße ab in den Klingerweg, was einen weiteren Gefahrenpunkt für Radfahrer schafft.
"Zum Radwegenetz Leipzig habe ich eine gefährliche Schwachstelle. Ecke Brandenburger Str./Adenauerallee", schreibt uns ein Leser. "Wenn ich morgens im Berufsverkehr mit meinem Fahrrad von der Brandenburger Brücke komme und in die Adenauerallee will, hört kurz vor der Looks Film und TV Produktion der Radweg auf. Hier geht am Gebäude ein Fußweg weiter, der das Radfahren erlaubt.
Radfahrer müssen erfindungsreich sein, wenn sie nicht irgendwo im Leipziger Wegenetz stecken bleiben wollen. Sie müssen die abgelegensten Wege kennen, wissen, wo man durchs Unterholz kommt, wo es partout nicht weitergeht und wo man lieber einen weiten Umweg fährt. Wer auf dem Plattenweg an der Leutzscher Allee Richtung Zöllnerweg will, endet zwar nicht an einer Ampel - aber dahinter im Nirwana.
Ein ganz spezielles Kunststück haben Leipzigs Verkehrsplaner an der Prager Straße / Kreuzung Johannisallee fertig gebracht. Nicht nur, dass die Radfahrer, vom Johannisplatz kommend, schon einen Radweg hinter sich haben, der eher den Namen Hindernisparcours verdient mit allerlei Biegungen, Ampeln und Masten auf der Strecke und hochgefährlichen Abschrägungen zur Fahrbahn.
"Mir ist noch eine Gefahrenstelle aufgefallen, die ich auf dem täglichen Weg zur Arbeit überquere und so manchen Unfall nur um ein Haar herum gekommen bin. Und zwar ist die B2 Brandenburger Straße Stadt einwärts bei OBI ein reines Fiasko. Das beginnt, dass die nach rechtsabbiegenden Autos den Radweg über eine längere Strecke überqueren müssen. Hier ist es bei zu schnellem oder unvorsichtigem Radfahrern auch möglich, dass man ein Auto mal in der Flanke hat", schreibt uns ein Leser.
Fahrradfahrer, die die Karl-Liebknecht-Straße auf einer West-Ost-Verbindung überqueren wollen, haben es richtig schwer. Klar, einen Fahrradweg haben sie, aber der gehört ihnen nicht allein. Na ja, eigentlich schon, aber weil trotz Halteverbots wild auf dem Fahrradweg jenseits der KarLi geparkt wird, ziehen Radler hier den Kürzeren.
"Jeden Früh fahre ich neben der Lützner Straße stadtauswärts auf dem begleitenden Radweg", schreibt uns ein Leser aus Grünau. "Gefährlich ist dabei eine Strecke zwischen Brünner Straße und Saarländer Straße. In beiden Fällen sind rechts abbiegende Autofahrer die Gefahr."
"Ich hätte einen Vorschlag für einen weiteren Artikel: Ossietzkystraße, Leipzig. Der Radweg wird am Rathaus Schönefeld durch die StraBa-Haltestelle unterbrochen. Ohne Umleitung um (hinter) die Haltestelle. Leider ist die Straße sehr frequentiert. Wenn man einfach auf der Mitte fährt, schlägt einem eher Unverständnis entgegen", schreibt uns ein Leser. Der Vor-Ort-Termin zeigt: Stimmt.
Aber nicht nur der Radweg vorm Hauptbahnhof ist eine planerische Katastrophe. Wer gleich auf der Westseite des Hauptbahnhofs abbiegt, um irgendwie Richtung Berliner Straße / Wilhelm-Liebknecht-Platz / Eutritzscher Straße zu kommen, landet schon vorm Westeingang des Hauptbahnhofs in einem Dilemma.
Es gibt Kreisverkehre in Leipzig, die nimmt man als normaler Verkehrsteilnehmer gar nicht wahr. Oder seit geraumer Weile nicht mehr war, weil einem so ein Ding schon vor Jahren suspekt wurde, als man sich mal hin verirrte. Zum Beispiel an den Kreisverkehr an der Straße Am Sportforum im Übergang zur Leutzscher Allee.
Die alte autoverliebte Regierung in Sachsen wurde zwar im Herbst durch eine nicht ganz so autoverliebte ersetzt. Aber in den für Straßen verantwortlichen Behörden wird weiterhin geplant, als wolle man die Städte mit Autos fluten. Nach sieben Jahren hat die Stadt Leipzig nun wieder das Thema B 181 auf dem Tisch. Und Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau wundert sich nur über die Begriffsstutzigkeit des Landesamts für Straßenbau und Verkehr.
Wer hat noch nicht am Hauptbahnhof geflucht - ob als Fußgänger, der irgendwie unbeschadet rüber auf die Straßenbahnhaltestelle wollte, als Bahnreisender mit Riesengepäck, der gerade seine Bahn einfahren sieht, als LVB-Passagier, der sich freut über den guten Anschluss - und dann von der eigenen Straßenbahn aus dem Weg geklingelt wird. Ach ja, Radfahrer und Kfz-Fahrer gibt es ja auch noch.
Sollte man den Schleußiger Weg nicht als eine einzige Kette von Gefahrenstellen für Radfahrer beschreiben? Stückweise gibt es Radwege, die unverhofft einfach enden, wie an der Stieglitzstraße, wo Radfahrer dann auf dem Fußweg weiterfahren sollen, der immer schmaler wird bis zur Schnorrstraße, wo der Radfahrende endgültig in einer unmöglichen Situation landet.
"Leipzig ist übersät mit Gefahrenstellen für Radfahrer. Vor allem freitags sollte man als Radfahrer sehr aufpassen", schreibt Leser W. "Folgende Stelle ist mir persönlich aufgefallen: - von der Dufourstraße kommend (da ist ein wunderschöner Radweg) auf den Floßplatz Richtung Innenstadt; dort ist dann kein Radweg mehr."
Allerlei Stadtmobiliar auf Leipziger Rad- und Fußwegen war schon des Öfteren Thema in der L-IZ. Als gäbe es keinen Plan, keine Tabuzonen, keine Verträge, werden auch Werbeaufsteller aller Art mitten in Verkehrsräume gestellt, auf denen selbst das Grünflächenamt gesagt bekommt: Nee, Bäume dürft ihr da nicht hinstellen. Aber Litfaßsäulen stehen da. So wie die dicke an der Zufahrt der Scheffelstraße zur Karl-Liebknecht-Straße.
Den Elberadweg kennt jeder. Der gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Radwegen in Deutschland. Auch in Leipzig zeigen die Wegweiser gern in Richtung Elbe, wenn sie schon mal ins Weite zeigen. Noch hängt Leipzig bei der Einbindung in internationale Radwanderwege hinterher. Und auch die Vernetzung der beliebtesten touristischen Radrouten in Westsachsen kommt erst so langsam in die Gänge.
Auf diesem Radweg in der Nürnberger Straße dürften viele Radfahrer eine Gänsehaut bekommen. Mit Karacho kommen sie auf der Ostseite der Nürnberger Straße den Radweg herunter. Der Radweg hat ein schönes Gefälle. Doch gerade das ist gefährlich. Denn an der Brüderstraße ist die Chance, auf einer Kühlerhaube zu landen, regelrecht mit eingebaut.
Am 7. August begann die Leipziger Internet Zeitung ihre Serie zu Gefahrenstellen im Leipziger Radwegenetz. Und natürlich haben wir die zum Mitmachen aufgerufen, die jeden Tag mit dem Zustand dieses Netzes zu tun haben und all den Konflikten, die immer wieder auftauchen, weil Übergänge fehlen, Radwege im Nichts enden, Verkehrsführungen irritieren. Und mehrere L-IZ-Leser nutzten die Gelegenheit auch, um sich einmal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.
Sie sieht eigentlich ganz harmlos aus, die Emilienstraße im Zentrum-Süd. In einem Knick führt sie direkt auf die Windmühlenstraße. Da ist ein Radweg aufgemalt, schön breit. Seit Kurzem ist auch ein fettes Warndreieck auf den Asphalt gemalt. Denn was so übersichtlich aussieht, ist es gar nicht. Immer wieder kollidieren hier Kraftfahrer, die aus der Emilienstraße kommen und nach rechts auf die Windmühlenstraße einbiegen wollen, mit Radfahrern.
Das Verkehrsverhalten der Sachsen ändert sich. Davon erzählt ja bekanntlich auch die Unfallbilanz. Von 2013 zu 2014 stieg die Zahl der verunfallten Radfahrer in Sachsen von 3.454 auf 3.983. Polizei und ADFC hatten das schon mit Schrecken registriert. Immerhin sieht das wie eine Zunahme von 15,3 Prozent aus. Aber der Anstieg trügt. Denn 2013 war eigentlich ein radfahrerunfreundliches Jahr.
Nicht nur in Leipzig ändert sich das Verkehrsverhalten der Bürger. In ganz Sachsen ist unübersehbar, dass die Verkehrszukunft wohl andes aussehen wird. Zwar geht der Autobesitz noch nicht wirklich zurück - was bei der sächsischen ÖPNV-Politik wohl auch nicht zu erwarten ist. Dafür legen sich die Sachsen immer mehr Fahrräder zu, freut sich der ADFC. Vor allem in den Großstädten - Spitzenreiter in Sachen Fahrradbesitz ist Leipzig.
Es ist ein neuer Rekord und die Chancen stehen gut, dass Leipzig auch beim Stadtradeln 2015 wieder ganz vorn mit dabei ist am Ende, wenn die Sieger gekürt werden. Selbst die Leipziger Stadtverwaltung ist happy und meldet: "Leipzig hat beim diesjährigen 'Stadtradeln' eine neue Bestmarke erreicht. Mehr als 5.500 Radlerinnen und Radler legten in den letzten drei Wochen auf ihren täglichen Wegen über eine Million Kilometer mit dem Fahrrad zurück."
Wie lückenhaft Leipzigs Radwegenetz ist, merkt man erst, wenn man in den verschiedenen Stadtteilen öfter mit dem Rad unterwegs ist. Da gibt es Straßen, die in klassischer Schönheit mit Radstreifen beschenkt sind. Aber an jedem Ende verlieren sie sich im Nirwana. Und das soll dann eine Ausweichstrecke für Radfahrer sein, fragt die Linksfraktion nun zur Wiliam-Zipperer-Straße in Leutzsch? Nie im Leben.
Ist das Fahrrad tatsächlich das Leipziger Verkehrsmittel der Zukunft? Alles deutet darauf hin. 2014 ist der Anteil der Leipziger, die das Fahrrad täglich bzw. mehrmals in der Woche nutzen, von 30 auf 32 Prozent gestiegen. Und noch deutlicher ist der Trend bei den Erwerbstätigen: Fuhren von ihnen 2013 noch 30 Prozent fast täglich mit den Rad, waren es 2014 bereits 33 Prozent. Besonders häufig wählen jüngere Leipziger das Rad als Hauptverkehrsmittel.
Bleiben wir beim Verkehr. Über die Finanzierung der LVB wird und muss in den nächsten Monaten diskutiert werden. So, wie das Leipziger Verkehrsunternehmen derzeit aufgestellt ist, ist es einfach nicht die attraktive Alternative für die Zukunft. Das Thema ist aber deutlich größer. Eigentlich heißt es "kompakte Stadt" und "Stadt der kurzen Wege".
Leipzig tut sich schwer mit seinem Luftreinhalteplan. Und mit der Berichterstattung dazu ebenfalls. Eigentlich umfasst der Plan dutzende Maßnahmen. Und es existiert ein Auftrag des Stadtrates, jedes Jahr Bericht zu erstatten über die Umsetzung der Maßnahmen. Aber im Oktober musste dann wieder nachgehakt werden. Der damalige Stadtrat der Linken, Jens Herrmann-Kambach, vermisste den Bericht. Und stellte auch einen entsprechenden Antrag, der so aussah.
Nicht nur die Georg-Schumann-Straße war Thema im Leipziger Stadtrat am 17. Juni, auch die Georg-Schwarz-Straße stand auf der Tagesordnung. Dort ging es erst einmal um die Entscheidung, für welche Variante die Vorplanung begonnen werden soll. Hier hatte die CDU-Fraktion im Vorfeld versucht, ihre Sicht der Dinge mehrheitsfähig zu machen. Am 11. Juni hatte der Ortsverband Altwest der CDU zu einem Bürgerstammtisch eingeladen.
Na ja, das Protokoll hat ein bisschen gedauert. Der Spaziergang zum Fußverkehr mit Oberbürgermeister Burkhard Jung fand schon am 14. April statt. Aber es gab dann noch einen Runden Tisch zum Fußverkehr am 11. Juni, bei dem sich vor allem ein Anliegen der beteiligten BürgerInnen und Verbände herauskristallisiert hat: In Leipzig wird ein städtischer Kümmerer für den Fußverkehr benötigt.
Es ist einer dieser echten Narrenstreiche in der Leipziger Verkehrspolitik. Seit 2012 wird über den viel zu schmalen Radweg am REWE-Supermarkt diskutiert. Ein Radweg, der auf der anderen Seite der Scheffelstraße auch noch hinter einer Litfaßsäule auf die Karl-Liebknecht-Straße geführt wurde. Hier sind schon mehrere Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern passiert. Eigentlich genug Grund, die Litfaßsäule zu entfernen.
Fast dieselbe Diskussion, die gerade um die Umbaupläne für die Georg-Schumann-Straße geführt wird, findet derzeit in Leutzsch statt. Oder auch nicht. Am 10. Juni hatte die CDU Ortsgruppe Altwest zum Bürgerstammtisch im Gemeindehaus der Laurentiusgemeinde in Leutzsch eingeladen, um ihre Haltung zum 2017 geplanten Umbau der nördlichen Georg-Schwarz-Straße zu diskutieren. Drei CDU-Vertreter waren da - und elf Gäste, die das Thema völlig anders sahen.
Auf allgemeine Unterstützung stößt der Antrag der acht Mitglieder des Wirtschaftsausschusses des Leipziger Stadtrats, das Umbauprojekt Georg-Schumann-Straße zu stoppen, nicht. Schon gar nicht beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC). Denn wenn sich der Antrag durchsetzen würde, wäre es das gewesen mit Radwegen zwischen Huygensplatz und S-Bahnhof-Möckern. Es geht immer nur um Platz.
Während es ganz so aussieht, dass der CDU-Antrag, die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Variante für den Umbau der Georg-Schwarz-Straße im Stadtrat zu kippen und dafür einen Umbau ohne Radwege zu forcieren, ist die SPD-Fraktion schon dabei, den Verwaltungsvorschlag noch zu verbessern. Sie wünscht sich an den Leutzsch-Arkaden mehr Sicherheit für die Radfahrer.
Ab 2017 soll die Georg-Schwarz-Straße in ihrem nördlichen Teil endlich umgebaut und modernisiert werden. Sie soll Radfahrstreifen bekommen, neue barrierefreie Haltestellen, Parkplätze. Eigentlich all das, worum auch die Akteure vor Ort jahrelang gerungen haben. Aber auch hier scheint sich jetzt der Konflikt Auto versus Radfahrer und ÖPNV zuzuspitzen. Die CDU macht mobil. Am 4. Juni hatte sich schon die CDU Altwest so zu Wort gemeldet.
Nein, es haben nicht alle elf Stadträte aus dem Fachausschuss Wirtschaft und Verkehr mitgemacht, als Anfang des Monats ein fraktionsübergreifender Antrag formuliert wurde, die aktuellen Umbaupläne der Georg-Schumann-Straße in Möckern zu stoppen. Nur acht haben sich beteiligt. Die Grünen-Stadträte haben sich wohlweislich herausgehalten, denn irgendwie geht es auch diesmal wieder um die Frage: Kfz versus ÖPNV.
Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) Leipzig spricht von einer Trendwende. Zwar steigt die Zahl der Pkw in Leipzig seit Jahren immer weiter an. Aber wenn man die Zahl mit der der Einwohner vergleicht, dann sinkt die Zahl der Pkw pro Kopf seit 2012. Leipzig wird zur Radfahrerstadt.
Eines scheint jetzt schon sicher: Die Million wird geknackt. Das Stadtradeln, das noch vor wenigen Jahren ein Treff der fahrradverrücktesten Kommunen gewesen ist, hat sich zu einer bundesweiten Werbeveranstaltung für das Radfahren entwickelt. Und in Leipzig mehrt sich nicht nur die Zahl der gemeldeten Teams. Die Sache wird wirklich zur Massenbewegung.
Die CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat kann hartnäckig sein, wenn ihr ein Thema am Herzen liegt. Mehrmals in den vergangenen Jahren hat sie sich nach der Georg-Schumann-Straße erkundigt und den Wirkungen der 2012 beschlossenen neuen Straßenraumaufteilung. Im März hat sie noch einmal nachgehakt und gleich noch einen "Vorschlag zur künftig dauerhaften Straßenraumaufteilung" bestellt. "Nö", teilt ihr nun das Baudezernat mit. Sehr ausführlich.
So schlecht war das Echo auf den Antrag der Grünen im Leipziger Stadtrat ja nicht, auf der Karl-Tauchnitz-Straße mindestens eine Querungshilfe einzubauen, damit Fußgänger etwas gefahrloser vom Musikviertel in den Clara-Park kommen. Oder besser: in den Johannapark. Denn gewünscht haben sich die Grünen die Querungshilfe an der Ferdinand-Rhode-Straße.
Entweder hatte die "Zeit" am Montag, 30. März, nur die Hälfte des Papiers vorliegen. Oder sie hat nur die Hälfte gelesen und dann einfach drauflos getackert: "Umweltschutz? Gibt Wichtigeres: Nur noch jeder fünfte Deutsche findet, dass die Umweltqualität problematisch sei." Dabei besagt der von Bundesumweltministerium und Bundesumweltamt vorgelegte Bericht genau das Gegenteil.
Den Termin kann man sich merken: Am Mittwoch, 1. April, wird der neu gebaute Abschnitt des Parthe-Mulde-Radwegs im Abtnaundorfer Park offiziell übergeben. Fertig ist er schon ein paar Tage. Die Abtnaundorfer, Mockauer und Schönefelder joggen hier schon fleißig auf gelbem Grund im noch blattlosen Park. Auf einer Radroute, die so nach und nach Kontur bekommt.
Bei all der Diskussion um den neuen Stadtentwicklungsplan (STEP) Verkehr und dem darin zu findenden Modal Split wurde in den letzten Wochen fast vergessen, was für ein langer und zäher Kampf es eigentlich war, bis Leipzigs stark auf Kraftfahrzeuge fixierte Verkehrspolitik sich überhaupt für mehr Investitionen in Rad- und Fußverkehr öffnete. Von der Finanzierung des ÖPNV, der noch immer auf Sparkurs rattert, gar nicht zu reden.
Als im Frühjahr 2014 die Diskussion um den künftigen Umgang mit dem Clara-Zetkin-Park hochkochte, wurde so nebenbei auch die Problematik des Verkehrs im und um den Park debattiert. Manchmal haben die Vorstöße von Ratsfraktionen ja erstaunliche Folgen. Ursprünglich ging es der CDU-Fraktion bei ihrem Vorstoß ja hauptsächlich um Ordnung und Sicherheit im beliebten Leipziger "Central Park". Und dann ging's auf einmal auch um Radfahrer und Fußgänger.
Es ist nicht das einzige Stück Fahrradstreifen, das Leipzigs Autofahrer einfach gern als Parkstreifen nutzen: die Spanne zwischen Schenkendorfstraße und Körnerstraße. Aber die Grünen-Fraktion hat das Dauerparken auf dem benutzungspflichtigen Radstreifen im Februar mal zu einem Thema im Stadtrat gemacht. Der Ordnungsbürgermeister hat jetzt geantwortet. Und winkt mit der weißen Fahne.
Die Laubestraße in Möckern ist eigentlich eine hässliche Straße: löcheriger Asphalt, breite Gehwege ohne Zweck, eine verlotterte alte Lagerhalle, die schon seit Jahren zum Verkauf steht, und an der Ecke der ruinöse einstige Gasthof "Goldener Löwe". Das hat Heinrich Laube, nach dem die Straße seit 1911 benannt ist, wirklich nicht verdient.
So macht man PR. Das weiß man auch in Leipzigs Stadtverwaltung: Wenn man unter Blinden als Einäugiger auffällt, sollte man das schon erwähnen. Etwa so: "Leipzig ist die fahrradfreundlichste sächsische Großstadt". So betitelt Leipzigs Verwaltung ihre Meldung zum jetzt veröffentlichten "ADFC-Fahrradklima-Test 2014". Aber Sachsen fällt in dem Test nicht wirklich als fahrradfreundliches Bundesland auf.
Das wohl heißeste Thema zur Ratsversammlung am 25. Februar wird die Entscheidung zum neuen STEP Verkehr (Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum). Um den Modal Split, der im 100-Seiten-Papier erwähnt wird, wurde ja schon heftig gestritten. Aber jetzt kommt auch schon aus dem ersten Leipziger Stadtteil - aus Gohlis - die Mahnung: Schluss mit dem Eiertanz. Beschließt das Ding endlich.
Fahrradzukunft ist nicht so einfach zu haben. Das bestätigt jetzt einmal mehr der Fahrradklima-Test 2014 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Großstädte sind auf dem Weg zur Fahrradfreundlichkeit weiter als Mittel- und Kleinstädte. Leipzig landet auf Platz 9 unter 39 Städten ab 200.000 Einwohner. Und das Hauptärgernis sind nicht mal die Autos, sondern die Fahrraddiebe.
Manchmal dauert's ja. Und dauert. Und irgendwann ist so etwas wie ein Gewohnheitsrecht geworden aus dem Dauerparken, auch wenn da ein Fahrradstreifen hingemalt ist und ein Parkverbotsschild steht. Das hat die L-IZ 2012 thematisiert, als die Leipziger Stadtverwaltung schon von den schönen neuen Radfahrstreifen auf dem neuen "KarLi"-Stück schwärmte. Jetzt hat es die Fraktion der Grünen wieder aufgegriffen. Denn geändert hat sich nichts.
Am 7. Januar war in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters mal wieder das Thema Radfahren auf der Tagesordnung. Der "Radverkehrsbericht" für das Jahr 2012 wurde zur Kenntnis genommen. Ein 16-Seiten-Papier, in dem der Radverkehrsbeauftrage Jan Rickmeyer nicht nur Zustand und Baufortschritt im Leipziger Radwegenetz analysiert. 2012 ist Leipzig ein kleines Stück vorangekommen auf dem Weg zu einer fahrradfreundlicheren Stadt.
Das Klima für Radfahrer ist in Leipzig nicht besonders gut. Und es hat sich seit 2005, seit dem ersten Fahrradklima-Test, nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert, stellt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Leipzig jetzt fest. Der ADFC hatte Ende 2012 im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die Radfahrerinnen und Radfahrer aufgerufen, die Qualität des Radfahrens im Alltag und im Lokalen zu bewerten.
Es gibt, wie es aussieht, eine ganze Reihe von großen, mittleren und kleineren Städten in Deutschland, in denen das Radfahren noch weniger Spaß macht als in Leipzig. So zumindest zeigt es ein Ranking, das diesmal der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) erstellt hat. Er hatte zuvor die Radler im Land zur Notenabgabe aufgerufen. Unter den Städten über 200.000 Einwohner landete Leipzig auf Rang 10.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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