Pestizide

Bienen auf Blüten.
·Leben·Gesundheit

Gastkommentar aus dem Umweltinstitut München zum Glyphosat-Verbot: Warum schweigt die SPD?

Am 16. November werden die europäischen Mitgliedstaaten zum zweiten Mal zur Abstimmung darüber gebeten, ob der Unkrautvernichter Glyphosat europaweit erneut zugelassen oder verboten wird. Das erste Votum im Oktober blieb ohne Ergebnis. Deutschland hat sich in der ersten Abstimmungsrunde enthalten – und das, obwohl die zuständigen, grün geführten Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt die […]

Getreidefeld bei Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Wirtschaft·Leipzig

Leipziger Landwirtschaftskonzept: Linke, Grüne und SPD schärfen das Konzept der Stadt noch einmal nach

Im Juli stellte Leipzigs Verwaltung ihr neues Landwirtschaftskonzept für die städtischen Flächen vor. Immerhin geht es da um 1.800 Hektar von insgesamt 9.700 Hektar landwirtschaftlich beackerter Fläche im Stadtgebiet. Da könnte die Kommune richtige Maßstäbe setzen und deutlich machen, wie zukunftsfähige Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels aussehen müsste. Jetzt haben Linke, Grüne und SPD-Fraktion einen […]

Feld mit Blüten und Turm im Hintergrund.
·Wirtschaft·Leipzig

BUND Leipzig zum Gesamtkonzept Landwirtschaft der Stadt Leipzig: Ökolandbau muss Vorbedingung sein

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte am Montag, dem 21. August, zum Austausch über die Vorlage des Gesamtkonzepts Landwirtschaft im Stadtgebiet von Leipzig eingeladen. Im neuen Rathaus kamen SPD-Fraktion und Linksfraktion sowie Umweltverbände, solidarische Landwirtschaften, Wissenschaft und Interessenvertretungen für Landwirtschaft und Ernährung zusammen. Darunter auch der BUND Leipzig, der Ökolandbau als Vorbedingung für alle […]

Getreidefeld, Wolken und blauer Himmel.
·Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagte: Wann nimmt Leipzig die Kurve zur umweltgerechten Landwirtschaft? + Video

Umsteuern dauert. Auch bei einem so grundlegenden Thema wie dem Umbau der Landwirtschaft auf den Flächen der Stadt Leipzig. Auch auf Leipzigs verpachteten Flächen soll es künftig ökologischer zugehen, pestizidfrei sowieso. Denn Leipzig will ja auch pestizidfreie Kommune werden. Beschlossen wurde das Umsteuern 2019. 2020 wollte das Liegenschaftsamt eigentlich ein Konzept vorlegen. Aber das war […]

Aufnahme einer Obstplantage.
·Wirtschaft·Verbraucher

Jetzt die Fakten zum Prozess: Umweltinstitut veröffentlicht Pestiziddaten aus Südtirol

Im intensiven Apfelanbau kommen für Umwelt und Gesundheit hochproblematische Pestizide zum Einsatz, zum Teil in hoher Frequenz: Das belegen konkrete Pestiziddaten aus dem Jahr 2017 von 681 Apfelanbaubetrieben aus der Region Vinschgau in Südtirol, die das in München heimische Umweltinstitut ausgewertet hat – ein bislang europaweit einzigartiger Datenschatz. Die Auswertung zeigt unter anderem, dass es […]

Beliebte Energiepflanze auch auf Leipziger Gebiet: der Raps. Foto: LZ
·Wirtschaft·Leipzig

Wo bleibt die Umsetzung? Grüne beantragen Pestizidverzicht auf Leipziger Pachtflächen und einen Komplettstopp für die Gülleausbringung

Es war einer von sieben Anträgen, die die Grünen-Fraktion 2019 zur Umsetzung eines Uralt-Beschlusses des Stadtrates einbrachte, nämlich die von der Stadt verpachteten Landflächen sämtlich auf Biolandwirtschaft umzustellen. Der spezielle Antrag hieß „Landverpachtungen nur noch ohne ‚Pflanzenschutzmittel‘“ und wurde auch von der Verwaltung vollmundig abgelehnt. Man wollte lieber erst mal ein Gesamtkonzept erarbeiten. „Der Oberbürgermeister […]

Rechtsanwalt Nicola Canestrini und Karl Bär 2021 vor dem Landesgericht Bozen. Foto: Christoph Dörfler
·Politik·Engagement

Chemie im Apfelanbau: Südtiroler Pestizidprozess endet mit Sieg für die Meinungsfreiheit

Im Südtiroler Pestizidprozess hat das Bozener Landesgericht am Freitag, 6. Mai, Karl Bär von allen Vorwürfen freigesprochen. Nachdem bereits im Januar alle Anzeigen gegen den Agrarwissenschaftler zurückgezogen worden waren, beantragte die Bozener Staatsanwaltschaft am Freitag eine Änderung der Anklage, durch die auch der Vorwurf der Markenfälschung hinfällig wurde, der hätte verhandelt werden sollen. Karl Bär […]

Karl Bär mit Mitarbeiterinnen des Umweltinstituts München am 28. Mai 2021 im Landesgericht Bozen. Foto: Christoph Dörfler
·Politik·Engagement

Meinungsfreiheit vor Gericht: Am 6. Mai geht es weiter im Südtiroler Pestizidprozess

Nachdem im Südtiroler Pestizidprozess gegen den vormaligen Mitarbeiter des Münchner Umweltinstituts Karl Bär alle 1.376 Anzeigen wegen übler Nachrede zurückgezogen wurden, wird am Landesgericht Bozen am 6. Mai nun darüber verhandelt, ob die Verfremdung der Südtirol-Dachmarke für die satirische Aktion „Pestizidtirol“ im Sommer 2017 von der Meinungsfreiheit gedeckt war. Brisante Symbolik: Gerichtsprozess in der Woche […]

Karl Bär. Foto: Umweltinstitut München
·Leben·Fälle & Unfälle

Teilerfolg im Südtiroler Pestizidprozess: Alle Anzeigen gegen Karl Bär wegen übler Nachrede zurückgezogen

Im Südtiroler Pestizidprozess gab es einen kleinen Fortschritt, meldet das Umweltinstitut München. Der Vorwurf der üblen Nachrede gegen den Institutsmitarbeiter Karl Bär ist jetzt endlich vom Tisch: Am fünften Verhandlungstag am Freitag, 28. Januar, in Bozen zog nun auch der letzte verbliebene Kläger seine Anzeige gegen den aktuell für sein Bundestagsmandat freigestellten Mitarbeiter des Umweltinstituts München zurück.

Leipzig endlich pestizidfrei machen. Foto: Stefan Lips
·Politik·Engagement

BUND Leipzig veröffentlicht Positionspapier: Leipzig muss endlich pestizidfrei werden

Der Arbeitskreis Chemie & Umwelt der BUND Regionalgruppe Leipzig veröffentlichte am Montag, 22. November, die BUNDposition „Leipzig endlich pestizidfrei“. Das Positionspapier deckt Schwachstellen der Stadt Leipzig beim Umgang mit chemisch-synthetischen Pestiziden auf. Ziel ist es, auf die verschiedenen Gefahren der Pestizidanwendung einzugehen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Karl Bär. Foto: Umweltinstitut München
·Wirtschaft·Verbraucher

Südtiroler Pestizidprozess gegen Karl Bär erneut vertagt: Der letzte Kläger erschien einfach nicht vor Gericht

Eigentlich sollte es am Freitag, 29. Oktober weitergehen. Doch der Prozess wegen übler Nachrede gegen den ehemaligen Agrarreferenten des Umweltinstituts München, Karl Bär, seit September grüner Abgeordneter des Deutschen Bundestags, wurde erneut verschoben. Am vierten Verhandlungstag in Bozen/Südtirol erschien der letzte verbliebene Kläger, Obstbauer Tobias Gritsch, der gleichzeitig von der Staatsanwaltschaft als Zeuge geladen war, nicht vor Gericht, berichtet das Umweltinstitut München. Dabei hat dieser Pestizid-Prozess schon jede Menge Staub aufgewirbelt.

Schön gelb - aber monoton: Rapsfeld bei Leipzig. Foto: LZ
·Wirtschaft·Metropolregion

Offener Brief an Bundestagskandidat/-innen: Bis 2035 muss Schluss sein mit Pestiziden

Über den aktuellen Wetterkatastrophen mit Überflutungen an der einen Stelle, brennenden Wäldern an anderer, abschmelzenden Gletschern und Polkappen vergisst man beinah, dass neben der katastrophalen Aufheizung unserer Atmosphäre auch eine weitere Katastrophe parallel vonstattengeht: das Artensterben weltweit, das oft dieselben Ursachen hat wie die Klimaerhitzung, aber meist noch viel mehr andere, die aber genauso von einem fatalen menschlichen Hochmut erzählen, so wie der gedankenlose Gebrauch von Pestiziden.

Zwei Jahre lang haben Forscher/-innen die Pestizidbelastung an Bächen in Agrarlandschaften untersucht. Foto: André Künzelmann / UFZ
·Bildung·Forschung

Umweltrisiken von Pflanzenschutzmitteln: In Kleingewässern landen viel mehr Pestizide, als bislang behauptet

Man kann es so sehen: „Pestizide sichern die Erträge in der Landwirtschaft, indem sie schädliche Insekten, Pilze und Unkräuter bekämpfen.“ Das ist der alte, positive Blick auf eine industrialisierte Landwirtschaft, die wenig bis keine Rücksicht nimmt auf die biologische Vielfalt rund um die riesigen Ackerflächen. Und dort richten die Pestizide Schäden an, die auch die Forschung jetzt erst so langsam in den Blick nimmt. Denn die Gifte werden auch in die Bäche gespült.

Alexander Schiebel und Karl Bär. Foto: Jörg Farys, Umweltinstitut München
·Leben·Fälle & Unfälle

Von wegen üble Nachrede: Pestizidkritiker Alexander Schiebel im Bozener Prozess freigesprochen

Der österreichische Buchautor und Pestizidkritiker Alexander Schiebel wurde am Freitag, 28. Mai, in Bozen im Prozess wegen angeblich übler Nachrede freigesprochen. Der Richter begründete sein Urteil damit, dass der Tatbestand der üblen Nachrede nicht vorliege. Schiebel hatte in seinem Buch „Das Wunder von Mals“ und in seinem gleichnamigen Film den hohen Pestizideinsatz in den Apfelplantagen der beliebten Urlaubsregion Südtirol scharf kritisiert.

Alexander Schiebel. Foto: Jörg Farys, Oekom Verlag
·Leben·Fälle & Unfälle

„Pestizidprozess“ gegen oekom-Autor Alexander Schiebel beginnt am 28. Mai: Sein neues Buch ist schon in Planung

Es war von Anfang an ein Versuch, Kritik am Pestizideinsatz in Südtirol juristisch mundtot zu machen, als Arnold Schuler, der damalige stellvertretende Südtiroler Landeshauptmann und Landesrat für Landwirtschaft in Südtirol, Strafanzeige gegen Buchautor Alexander Schiebel, dessen Verleger Jacob Radloff und einige Mitarbeiter/-innen des Umweltinstituts München stellte. Eigentlich wollte er das Verfahren mit Rückzug der Klage 2020 beenden. Aber nun bekommt er die Geister nicht mehr gebändigt, die er rief. Die Prozesse werden in der nächsten Woche fortgesetzt.

Naturschutzgebiet. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Gutachten zu Pestizideinsatz in Naturschutzgebieten: Auch Sachsen erlaubt noch immer den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten

Da wunderten sich nicht nur Umweltverbände immer wieder, warum sie mit ihrem Kampf um die Erhaltung und Verbesserung von Schutzgebieten immer wieder an staatlichen Instanzen abprallten. Gelten denn da nicht strenge Naturschutzauflagen? Doch ein Gutachten, das das Umweltbundesamt jetzt veröffentlicht hat, zeigt, dass der deutsche Naturschutz voller Löcher ist. Forscher aus dem Umweltforschungszentrum Leipzig/Halle beschäftigen sich darin mit der Zulassung von Pestiziden in Schutzgebieten.

Karl Bär. Foto: Umweltinstitut München
·Leben·Fälle & Unfälle

Pestizidprozess gegen Karl Bär vertagt: Richter räumt Klägern mehr Zeit für Rückzug aus dem Verfahren ein

Werden die Prozesse gegen die Pestizidkritiker in Südtirol eingestellt? Um diese Frage zu klären, hatte Richter Ivan Perathoner den Klägern eine Frist bis zum Prozesstag am Freitag, 27. November, eingeräumt. Landesrat Schuler und die Obstwirtschaft hatten im Vorfeld des zweiten Prozesstermins gegen Bär dem Umweltinstitut gegenüber schriftlich die Rücknahme aller Anzeigen angekündigt. Doch nicht alle Vollmachten der klagenden Obstbauern und -bäuerinnen lagen vor.

Alexander Schiebel: Das Wunder von Mals. Cover: Oekom Verlag
·Politik·Nachrichten

Südtiroler Pestizidprozess: Landesgericht Bozen beendet Strafverfahren gegen Verleger des Münchner oekom Verlags und weitere Mitglieder des Umweltinstituts München

Das Landesgericht Bozen bestätigte in seiner Entscheidung vom heutigen 28. Oktober den Antrag der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen oekom-Verleger Jacob Radloff und die Mitglieder des Umweltinstituts aus Mangel an Beweisen einzustellen. Die Betroffenen begrüßen die Entscheidung als einen bedeutenden Teilsieg für das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Äpfel, mit Misstrauen betrachtet. Foto: Ralf Julke
·Leben·Fälle & Unfälle

Europäische Menschenrechtskommissarin wertet den Prozess gegen „Das Wunder von Mals“ als typische SLAPP-Klage

Eigentlich sind es die Naturschutzverbände, die ein verbrieftes Recht haben, gegen Verstöße gegen den Naturschutz vor Gericht zu ziehen. Was sie oft schon aus dem simplen Grund nicht tun, weil ihnen nicht die finanziellen Reserven zur Verfügung stehen, mit denen selbst Kommunen und Länder die Klagen anwaltlich abwehren können. Dass ein staatlicher Amtsträger nun gar gegen ein Umweltinstitut und einen Autoren vor Gericht zieht, wertet auch Menschenrechtskommissarin Dunja Mijatovic als massive Grenzüberschreitung. Der Fall betrifft auch den Journalismus.

Traktor im Vinschgau. Foto: Jörg Farys, Umweltinstitut München
·Politik·Engagement

Pestizidprozess in Bozen: oekom-Verleger thematisiert die Anklage als direkten Angriff auf die Meinungsfreiheit

Am Donnerstag, 22. Oktober, gab es noch keine Entscheidung. Nach der Verhandlung über eine mögliche Anklageerhebung zu „Wunder von Mals“ gegen den Geschäftsführer des oekom Verlags Jacob Radloff sowie mehrere Vorstandsmitglieder des Umweltinstituts München steht das Ergebnis noch aus. Aber sollte nun auch noch der Geschäftsführer des oekom-Verlages angeklagt werden, ufert der Bozener Prozess endgültig in eine Verhandlung gegen die Meinungsfreiheit aus. Dazu wurde Radloff am Donnerstag sehr deutlich.

Bericht „Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland“. Cover: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
·Politik·Kassensturz

Ein Richtungswechsel beim Pestizideinsatz in der deutschen Landwirtschaft ist noch nicht zu sehen

Es ist ja nicht nur Südtirol, wo über den massenhaften Einsatz von Pflanzenschutzmitteln diskutiert wird und wo jetzt die Agrarlobby versucht, den Autor des Buches „Das Wunder von Mals“ wegen Rufmord ins Gefängnis zu bringen. Das Thema betrifft die komplette europäische Landwirtschaft, die von riesigen Monokulturen dominiert wird, die ohne den Einsatz von Pestiziden gar nicht mehr funktionieren würden. Da hätten wir schon gern erfahren, wie viele Tonnen Pflanzenschutzmittel zum Beispiel auch in Sachsen jedes Jahr ausgebracht werden.

Alexander Schiebel. Foto: Jörg Farys, Oekom Verlag
·Politik·Nachrichten

Prozess gegen „Das Wunder von Mals“: Auch dem Geschäftsführer des oekom Verlags droht wegen „übler Nachrede“ eine Anklage

Der oekom Verlag hatte 2017 schon den richtigen Riecher, als er Alexander Schiebels Buch „Das Wunder von Mals“ mit dem Untertitel versah: „Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet“. Auch wenn es jetzt ein Südtiroler Landesrat und 1.600 Südtiroler Obstbauern zu sein scheinen, die neben Alexander Schiebel auch Karl Bär, Agrarreferent im Umweltinstitut München, vor Gericht gezerrt haben. Nun wollen sie auch noch oekom-Verleger Jacob Radloff anklagen lassen. Deutlicher kann die ach so stille Agarindustrie gar nicht zeigen, wie sehr ihr dieser Münchner Verlag ein Dorn im Auge ist.

Die Studie "Messung von Pflanzenschutzmitteln in der Luft im Münstertal (2019)". Cover: Amt für Natur und Umwelt Graubünden
·Wirtschaft·Verbraucher

Umweltinstitut München: Pestizide aus Südtirol belasten die Luft auch in benachbarten Gemeinden in der Schweiz

Am 29. September sorgte eine Studie des Umweltinstituts München für Aufmerksamkeit, die zeigte, dass die in der Landwirtschaft verwendeten Pestizide nicht einfach auf den Feldern bleiben, sondern durch den Wind kilometerweit getragen werden und auch mitten in Naturschutzgebieten, in Großstadtbereichen (auch in Leipzig) oder gar auf dem Brocken nachgewiesen werden können. Da überrascht es auch nicht, dass die Pestizide aus Südtirol sogar bis in die benachbarte Schweiz ziehen.

Alexander Schiebel und Karl Bär. Foto: Jörg Farys, Umweltinstitut München
·Wirtschaft·Verbraucher

Gerichtsprozess in Bozen macht Pestizideinsatz in Apfelplantagen jetzt erst recht zum Medienthema

In Zeiten von Insektensterben und zunehmenden Allergien war das wohl kein kluger Schachzug. Wer wird Äpfel aus Südtirol nicht misstrauisch anschauen, wenn der Prozess gegen den Autor von „Das Wunder von Mals“ erst richtig losgeht und Zeitungen aus aller Welt darüber berichten, wie der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler, versucht, den Pestizideinsatz in den Tiroler Apfelplantagen per Gerichtsbeschluss unsichtbar zu machen? Mehr Aufmerksamkeit für diesen massiven Chemieeinsatz kann er gar nicht erzeugen. Und dabei schien er sogar einen Moment lang vernünftig zu werden.

Die Messtellen und die Anzahl der gefundenen Pestizide vor Ort. Grafik: Umweltinstitut München
·Wirtschaft·Metropolregion

Selbst im Leipziger Stadtgebiet sind Pestizidrückstände aus der Landwirtschaft nachweisbar

Pestizide verbreiten sich in ganz Deutschland kilometerweit durch die Luft. Dies belegt die bislang umfassendste bundesweit durchgeführte Studie zur Pestizid-Belastung der Luft, die das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und das Umweltinstitut München in Auftrag gegeben haben. Die Ergebnisse der Messungen an insgesamt 163 Standorten in ganz Deutschland zwischen 2014 und 2019 wurden am Dienstag, 29. September, in Berlin veröffentlicht.

Karl Bär und Alexander Schiebel. Foto: Umweltinstitut / Jörg Farys
·Wirtschaft·Verbraucher

Das Wunder von Mals vor Gericht: Landesrat zieht Anzeige zurück, Prozess trotzdem eröffnet

Es war ein echtes Eigentor, das der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler da für sich und Südtirol schoss, als er seine Strafanzeigen gegen das Umweltinstitut München, oekom-Autor Alexander Schiebel und den Münchner oekom verlag stellte. Es ging um ein Buch, das über das „Wunder von Mals“ berichtete, den Versuch einer Gemeinde mitten im Vinschgau, den Pestizideinsatz auf seinen Obstplantagen zu beenden – und wie ihm das von der Landesverwaltung geradezu verboten wurde.

Bayer-Plakat in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Politik·Engagement

Alexander Schiebel, Autor von „Das Wunder von Mals“, soll sich jetzt vor Gericht verantworten

Ein Jahr lang lebte Alexander Schiebel in Leipzig. In seinem Blog erzählt ein Foto noch vom letzten Tag im April 2019, als seine Familie aufbrach zu einer großen Recherchereise um die Welt. In Leipzig hat der Südtiroler kaum Spuren hinterlassen. Viele Leipziger kennen ihn trotzdem durch sein Buch und den gleichnamigen Dokumentarfilm „Das Wunder von Mals“. Dafür soll er jetzt vor Gericht.

Landschaft an der Neuen Luppe. Foto: Ralf Julke
·Politik·Engagement

BUND Sachsen fordert sofortiges Pestizid-Verbot in Schutzgebieten

2016 hatte der Landtagsabgeordnete der Grünen Wolfram Günther bei der Sächsischen Staatsregierung nachgefragt, was sie über den Pestizid-Einsatz in sächsischen Naturschutzgebieten weiß. Natürlich wusste sie nichts. Es waren keine Anfragen zur Genehmigung der Ausbringung eingegangen. Was auch nicht nötig ist. Denn wenn Landwirtschaft in den Schutzgebieten stattfindet, zählt das eher zu den „zulässigen Handlungen“. Das aber müsse schleunigst beendet werden, fordert der BUND Sachsen.

Auch der Elstermühlgraben kommt über die Note 5 nicht hinaus. Foto: Ralf Julke
·Politik·Sachsen

Mit seiner falschen Wasserpolitik bekommt Sachsen jetzt die schlechtesten Noten aller Bundesländer

Wer jahrelang zur Verbesserung der Wasserqualität in den Flüssen nichts tut, der bekommt irgendwann die Rechnung. Und Sachsen hat nichts getan, hat sich ausgeruht auf der Erwartung, die Gewässergüte würde sich schon irgendwie von allein verbessern. Aber eine Auswertung des WWF zeigt jetzt: Mit dieser Geht-mich-nichts-an-Politik hat Sachsen nun die Gewässer mit der miesesten Wasserqualität in ganz Deutschland.

Blogger und Betreiber der Initiativseite glyphosat-test.de, Nico DaVinci im Gespräch. Foto: Privat
·Politik·Engagement

Interview Nico DaVinci: „Glyphosat oder das nächste Gift? Wie wäre es mal mit – gar kein Gift?“

LZ/Auszug aus Ausgabe 60VideoSein Name ist nicht „echt“, das Testlabor, mit welchem er arbeitet, der Redaktion bekannt, aber geheim. Seine Initiative hingegen besteht nun aus 18.000 Menschen, ihnen gegenüber steht eine extrem starke Lobby aus Bauernverband, Bayer AG und Monsanto. Seit Jahren läuft Nico DaVincis mittlerweile deutschlandweit größte Selbsttest-Initiative für Glyphosat-Rückstände im Körper. Daraus entstand unter anderem eine Karte im Netz, auf welcher auch Leipzig auftaucht. Über seine Erlebnisse und Daten aus den bisherigen Urintests hat DaVinci mit der LZ gesprochen.

Wie stehts um die Nutzung von Pestiziden in Sachsen? Foto: Ralf Julke
·Politik·Sachsen

Mit Sachsens Kommunen gegen das Insektensterben

LZ/Auszug aus Ausgabe 60Als der BUND Sachsen im Sommer seine Kampagne startete, mit der Sachsens Kommunen dazu gebracht werden sollen, auf den Einsatz von Glyphosat komplett zu verzichten, war das für Leipzig kein neues Thema. Die Grünen hatten es hier im Stadtrat angeregt. 2015 beschloss der Stadtrat einen schrittweisen Glyphosat-Verzicht. Damit passt Leipzig bestens hinein in das sächsische Flickenteppich-Bild, das der BUND jetzt malen kann.

Landschaft an der Neuen Luppe. Foto: Ralf Julke
·Politik·Sachsen

Pestizideinsatz zerstört die Artenvielfalt der in Sachsen heimischen Insekten

Der gewöhnliche Spaziergänger in Sachsens Fluren erkennt im Grunde nur eine Art Bienen. Wenn er noch eine sieht unterwegs. Denn sie sind rar geworden in unseren Landschaften. Zu Wildbienen gibt es in Sachsen eine eigene „Rote Liste“ mit zahlreichen Arten, die vom Aussterben bedroht oder schon verschwunden sind. Ein Grund dafür ist auch der nach wie vor hohe Pestizideinsatz. Das muss sich ändern, fordert der Grünen-Politiker Wolfram Günther.

Das Schild im Weinhang kam nur ganz zufällig mit ins Bild. Foto: Matthias Weidemann
·Wirtschaft·Verbraucher

Geringe Kontrolldichte verträgt sich nicht mit dem Qualitätsanspruch des sächsischen Weins

Vertrauen ist immer etwas Schönes. Zum Beispiel darauf, dass die ganze Chemie, die am Anfang beim Wachsen und Gedeihen über das Grünende und Rankende gespritzt wird, am Ende nicht auch im Glas landet. Egal, ob Bier oder Wein. Aber eines ist Fakt: Dadurch, dass seltener kontrolliert wird, verringern sich die Pestizidrückstände auch im sächsischen Wein nicht. Thema für eine Grünen-Anfrage.

Getreidefeld mit ein paar bunten Farbtupfern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Leipziger und Dresdner Forscher suchen nach einem Schnelltest für Glyphosat

Von der europäischen Politik ist in Sachen Pestizid-Verbot wohl wenig Hilfe zu erwarten, dazu schreiben zu viele Unternehmen an den Gesetzen und Richtlinien der EU mit, gehen in den Büros der Kommission ein und aus und beeinflussen auch noch die Studien, die Gesetze begründen - oder abwehren. Nun gibt es also eine Großstudie, die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft - und eine, die das Gegenteil verkündet. Was tun?

NABU-Aktion gegen den Pflanzenkiller Glyphosat. Foto: NABU
·Politik·Sachsen

Beim Thema Glyphosat-Verbot spielt Sachsen lieber auf Zeit

Es ist, als säße ein großer Buchhalter da und würde derzeit eine Position der sächsischen Regierung nach der anderen kassieren. Ganz so, als hätten Minister und Ministerinnen in den letzten Jahren ihre Arbeit nicht gemacht, sich einlullen lassen von Besuchern in ihren Vorzimmern - und nun stellt sich heraus, dass ein Projekt nach dem anderen nichts ist als ein Holzweg. Der autobahnmäßige Ausbau der B87? Kassiert, weil einfach die Planungsgrundlagen dafür fehlen.

Melder zu Pestizide

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up