Der Leipziger Slalom-Kanute Franz Anton (LKC) hat mit seinem dritten Platz auf der Heimstrecke in Markkleeberg wichtige Punkte im Rennen um den einzigen deutschen Startplatz für Tokio 2020 gesammelt. Gestartet war er mit nicht wenig Druck, 21 zu 14 führte sein weiterhin schärfster Konkurrent Sideris Tasiadis (Augsburg) vor dem Weltcup vor Leipzigs Toren. „Ich habe eine 93er Zeit angepeilt, eine mit 94 Sekunden vor dem Komma ist es geworden. Da bin ich zufrieden, zumal die Medaille heute das Optimum ist“.
Schon jetzt hat für die Slalomkanuten die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 begonnen. Zunächst gilt es für die Sportler, sich für das WM-Team zu qualifizieren. Wie in den vergangenen Jahren auch führt der Weg dazu über die zwei Wettkämpfe von Markkleeberg am vergangenen Wochenende und den zwei Fahrten im Augsburger Eiskanal am kommenden Wochenende. Franz Anton vom Leipziger Kanuclub lieferte sich ein enges Duell mit Sideris Tasiadis, das wahrscheinlich bis in den September Fortsetzungen erlebt.
Lange konnte Franz Anton sich zunächst nicht über die gelungene Qualifikation und den Sieg im Zweierkanadier (C2) freuen. Zehn Sekunden waren es nach eigener Aussage. Denn nicht einmal eine Viertelstunde nach Zielankunft musste er im Einer wieder aufs Wasser des Markkleeberger Kanuparks und siegte mit einer lupenreinen Fahrt erneut. Umso größer war die Freude dann über gleich zwei erste Plätze. Diese machte die Hektik zwischen den beiden Rennen auch vergessen.
Für die Slalomkanuten Franz Anton und Jan Benzien gibt es am Wochenende im Markkleeberger Kanupark keinen sanften Einstieg in die Saison. Im Zweier-Kanadier (C2), den die beiden gemeinsam bestreiten, geht es gleich um alles: Es entscheidet sich, welche drei der sechs Boote im Juni zur Europameisterschaft in Prag fahren dürfen. „Das wird schon das wichtigste Rennen, im Einer geht es eher um eine Leistungskontrolle“, so Franz Anton.
Nach den Augsburgern Hannes Aigner und Sideris Tasiadis haben sich auch die Leipziger Franz Anton und Jan Benzien im Zweier-Kanadier und Melanie Pfeifer (ebenfalls Augsburg) im Kajak der Damen qualifiziert. Besonders in letzterer Bootsklasse war bis zum heutigen Sonntag noch alles offen, gleich vier Kandidatinnen hatten noch die Chance auf einen Gesamtsieg. Pfeifer konnte ihr Glück nicht sogleich realisieren.
Zwar haben die Kanu-Slalom Athleten schon die Olympiaqualifikation im Blick, doch als Formbestimmung auf dem Weg zu den vier Rennen an den beiden kommenden Wochenenden war das Wochenende im Kanupark hochwillkommen. Von den Topleuten fehlten lediglich Sideris Tasiadis und Ricarda Funk, die schon die heimische Augsburger Strecke zum weiteren Training nutzten. Jan Benzien mit den Siegen im Einer- und Doppel-Kanadier wurde erfolgreichster Teilnehmer, Bootspartner Franz Anton mit einem Dritten Platz im Einzel ließ sich nicht lumpen. Lena Stöcklin holte im Einer-Kanadier einen zweiten Platz.
Mit einer Leipziger Medaille klappte es schließlich doch am Sonntag. Franz Anton und Jan Benzien holten Silber im Zweier-Canadier. Lange hatten sie geführt, wurden dann aber von Robert Behling und Thomas Becker von Platz 1 verdrängt. Auch Ricarda Funk freute sich über Silber in der Kajak-Konkurrenz der Damen. Gute Aussichten für die WM in London im September, bei der die Startplätze für die Nationen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ausgefahren werden.
Schon am Freitag wurde klar, die Leipzigerin Lena Stöcklin würde erst wieder im Mannschaftswettbewerb am Samstagabend zum Einsatz kommen. Knapp verpasste sie die Qualifikation für das Halbfinale. Dort sicherte sich Kira Kubbe einen der zehn Finalplätze im Damen-Canadier. Gleiches gelang Franz Anton bei den Herren, womit einer der Leipziger Starter in die Finals einzog. Teamkollege Sideris Tasiadis aus Augsburg gewann im Kanadier der Herren Silber, ebenso wie Hannes Aigner im Herren-Kajak. Gekrönt wurde der erste Entscheidungstag durch die Goldmedaille der Kajak-Herren als Mannschaft.
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