Friedliche Revolution

Lichtfest 2015. Foto: L-IZ.de
·Politik·Leipzig

Grüne kritisieren: Bei den Feiern am 9. Oktober geht es um Demokratie, nicht um touristische Show

Es hat nicht nur einige Mitglieder der Initiativgruppe zur Friedlichen Revolution verstört, was in den letzten Jahren aus dem Leipziger Lichtfest geworden ist. Auch im Stadtrat wurde registriert, dass augenscheinlich der Kern verloren ging. Nun hat die Kulturbürgermeisterin einen Plan vorgelegt, wie der 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2019 vorbereitet werden soll. Mit großem Kuratorium nämlich. Dazu gibt’s postwendend einen Änderungsantrag der Grünen.

TV-Inszenierung beim Lichtfest 2015. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Die Friedliche Revolution dem Fernsehgeplapper geopfert: Wenn ein Lichtfest seine Seele verliert

Nicht nur unser Leo hatte am 8. Oktober 2017 so ein dummes Gefühl, dass das Lichtfest so langsam seinen stillen Tod stirbt. Vier Quatschrunden mit Journalisten waren angekündigt. Irgendwie driftete das Fest immer mehr in einen aufgeblasenen Fernsehabklatsch ab. Seit Montag, 29. Januar, ist klar: Uwe Schwabe, einem der prominentesten Leipziger Bürgerechtler, ging es nicht anders. Mit einer Mail verabschiedete er sich jetzt aus der Initiativgruppe „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober".

Fritz König: Alma mater Lipsiensis im Umbruch (1989 bis 1994). Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie die Uni Leipzig 1990 umgekrempelt wurde, wie ein Anglist den Herbst 1989 erlebte und warum das schon wieder was mit heute zu tun hat

Für FreikäuferDieses Buch ist eine kleine Erinnerung, oder eigentlich zwei, und ein Appell. Fritz König, Mathematiker und Physiker und lange Jahre stellvertretender Kanzler der Universität Leipzig, erinnert sich in diesem Buch an jene Jahre, als aus der gegängelten Karl-Marx-Universität wieder die stolze Alma mater Lipsiensis wurde. Der Anglist Volkmar Munder steuert Erinnerungen an 1989 bei. Und dann gibt es da noch eine Mahnung.

Katja Meier (Grüne). Foto: Juliane Mostertz
·Politik·Sachsen

So richtig gewollt sind die Feiern zum 30-jährigen Jubiläum der Friedlichen Revolution in Sachsen nicht

Man kann sich drum sorgen. Stimmt. 30 Jahre Friedliche Revolution, das jährt sich 2019 zum 30. Mal. Ein paar Leute werden das sicher feiern. Auch Leipzig. Auch wenn bis dahin natürlich noch nirgendwo ein Freiheitsdenkmal steht. Denn eigentlich will es nicht mal der OBM. Sagt er nur nicht. Und die sächsische Regierung möchte das Jubiläum eigentlich auch nicht feiern. Was Katja Meier nur verblüfft feststellen kann.

Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Peter Wensierski erzählt, wie eine Gruppe junger Leipziger die schönste Rebellion der deutschen Geschichte ins Rollen brachte

Es ist kein Zufall, dass dieser Buchtitel Assoziationen weckt. So ganz sachte an Milan Kunderas „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Nicht nur bei der Wortwahl, die natürlich verblüfft, nachdem Berge von Büchern die Vor-Zeit der Friedlichen Revolution eher als düster, beklemmend, trist gezeichnet haben. Und nun das: das Porträt einer Gruppe junger Menschen, die ihre Lust am Leben in eine Rebellion verwandelte.

Hanno Speich: Unzertrennlich. Foto: Ralf Julke
·Veranstaltungen·Bühne

Buchpremiere am 3. November: Unzertrennlich trotz Mauer und Eisernem Vorhang von Hanno Speich

Zusammen in Leipzig aufgewachsen trennen sich 1948 die Wege von Hanno und Manfred, nachdem Hanno mit seiner Familie nach Triest fliehen muss. Ein außergewöhnlich Briefwechsel entsteht, in dem sich die Geschichte der Zeit in den mitgeteilten Hoffnungen, Emotionen, Erfolgen, aber auch Sorgen und Ängste widerspiegelt. 1992 können sich Hanno und Manfred endlich wieder in den Armen halten. Drei Jahre nach der Wiedervereinigung und 44 Jahre nach Hannos Flucht aus Leipzig. Es ist, als wären sie immer zusammen geblieben und niemand hätte sie entzweit.

Achim Beier, Uwe Schwabe (Hrsg.): Wir haben nur die Straße. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Lesungen

Das Buch mit den Tönen vom 9. Oktober 1989 wird am 17. Oktober in der Nikolaikirche vorgestellt

Auf diesen Fund ist das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. stolz: zwei heimlich mitgeschnittene Reden aus dem Neuen Rathaus vom 9. Oktober 1989, die miterleben lassen, wie die Funktionäre damals die Parteimitglieder in der Verwaltung auf den 9. Oktober einschworen. Dass die Hardliner damals tatsächlich um „die Macht“ kämpfen wollten, ist heute fast vergessen. Auch heute Abend wird wieder das Friedliche an der Friedlichen Revolution gefeiert.

Pressekonferenz zum Lichtfest 2016. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Über Mut, Werte, Veränderung und die Benutzung des eigenen Kopfes zum Denken

Wenn Tobias Hollitzer vom Bürgerkomitee Leipzig richtig gezählt hat, feiert Leipzig am 9. Oktober das zehnte Lichtfest. Das kann man eine Tradition nennen, mit der 1999, als Leipzig zum ersten Mal daran dachte, die „Friedliche Revolution“ mit einer Feier zu würdigen, nicht unbedingt zu rechnen war. Den nächsten Anlauf gab es ja dann 2007 auf dem Nikolaikirchhof. Erst mal probehalber: Interessiert das die Leipziger überhaupt noch?

Rainer Dorndeck: Wir sind das Volk! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Von einem Leipziger Herbst, der mit Regen begann und mit einem Einheits-Wahlkampf endete

Immer tiefer taucht der Herbst ‘89 ab in die Speckschichten der Geschichte. Auch neue Schichten der Verklärung der Friedlichen Revolution legen sich darüber. Die Deutungen der Herbsttage verändern sich. Höchste Zeit eigentlich, die Zeugnisse der Erinnerung zu sichern. Auch in Fotobänden, die die Fotografen des Leipziger Herbstes würdigen. In diesem Fall Rainer Dorndeck, der den Herbst ab Oktober begleitete.

Hanno Speich: Unzertrennlich. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Lebensgeschichte zweier Leipziger Jugendfreunde in Rückblenden und Briefen über Grenzen hinweg

Wenn man älter wird und die Beanspruchungen des Berufslebens aufhören, dann sollte man sich nicht unbedingt hinsetzen und so tun, als würde sich die Gegenwart jetzt nach der Vergangenheit richten müssen. Aber leider tun das viele Alte. Nur die wenigsten setzen sich wirklich hin wie Hanno Speich in Mailand und gehen ihrer eigenen Geschichte auf den Grund. Es ist auch ein Stück Leipzig-Geschichte.

Die „Runde Ecke“ am Dittrichring. Foto: Ralf Julke
·Politik·Leipzig

Leipzig hat genug repräsentative Orte für eine Ausstellung zu Muslimen in Deutschland

Die Ausstellung „Was glaubst Du denn?! Muslime in Deutschland“ ist wichtig für Leipzig. Keine Frage. Doch um damit einen politischen Willen durchzusetzen, eignet sie sich eigentlich nicht. Das wurde jetzt Thema, als das Bürgerkomitee Leipzig heftig protestierte, den Kinosaal im alten Stasi-Komplex „Runde Ecke“ im Oktober räumen zu müssen, damit die SPD dort die Ausstellung zeigen kann.

Der alte Stasi-Kinosaal im heutigen Zustand. Foto: Bürgerkomitee Leipzig
·Politik·Leipzig

SPD will der Runden Ecke den alten Stasi-Kinosaal komplett entziehen, die Stadt nur halb, geklärt ist nichts

Jahrelang ging alles gut, zeigten zwei wichtige Leipziger Erinnerungsstätten, dass sie ganz gut miteinander harmonieren: das Schulmuseum und die Gedenkstätte "Runde Ecke". Doch nun gibt es Ärger um den ehemaligen Kinosaal der Leipziger Stasi, den vor allem die Gedenkstätte "Runde Ecke" nutzte, um Filme einer überwachungsbesessenen Vergangenheit zu zeigen. Zwei SPD-Anträge im Stadtrat wollen damit Schluss machen.

Susan Baumgartl: Der eigene Aufbruch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie haben die Leipziger ihren Aufbruch von 1989 erlebt?

Es ist ein Rätsel, oder? Ein Wunder? Eine Weihnachtsüberraschung? So alle fünf Jahre beginnt ja immer wieder das große Rätselraten über den Hebst 1989 und über die Frage: War es nun eine Revolution? Ein Zusammenbruch? Eine Wende? Oder irgendetwas anderes? Und welche Rolle spielten eigentlich die Bürger? Das wollte die Kulturwissenschaftlerin Susan Baumgartl 2009 mal herausbekommen.

Roland Mey: Kurt Masur entzaubert ... Foto: Ralf Julke
·Bildung·Zeitreise

Warum Kurt Masur kein Revolutionsheld ist und die Hochschule für Musik ihre Geschichte aufarbeiten muss

Gerade nimmt ja die Kurt-Masur-Gedächtnis-Musik in Leipzig neue Bergschleifen, geht es einigen Akteuren gar nicht schnell genug, den im Dezember 2015 verstorbenen Gewandhauskapellmeister irgendwie großartig und dauerhaft zu ehren im Leipziger Stadtraum. Schon seit Jahren geht zumindest Roland Mey dieser Zirkus auf den Keks. Jetzt hat er eine neue Streitschrift veröffentlicht.

Michael Beleites: Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das längst überfällige Buch zur Umweltbewegung im Land der rauchenden Schlote

Als die Bürger der DDR im Herbst auf die Straße gingen, da hatten sie nicht nur die Nase voll von Bevormundung, Überwachung, fehlender Reise- und Pressefreiheit, da ging es auch um eine völlig auf Verschleiß gefahrene Wirtschaft und eine Umweltverschmutzung, die auf keine Kuhhaut mehr ging - aber trotzdem Verschlusssache war. Und wer das thematisieren wollte, bekam es sofort mit der Staatsmacht zu tun.

Achim Beier, Uwe Schwabe (Hrsg.): Wir haben nur die Straße. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Endlich ein Buch mit den Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen von 1989 und ein paar Töne aus dem Schattenreich der Macht

Am Ende bleibt einem die Sprache weg. Nicht nach dem Lesen des Buches, das auf seine Weise eine ähnlich eindrucksvolle Fleißarbeit ist wie es 2012 die beiden Dokumentenbände zur Friedlichen Revolution und 2014 der Band zur „Redefreiheit“ waren. Aber dem Band liegt auch eine CD bei, die hörbar macht, wie die anderen sprachen, die Noch-Mächtigen im Jahr 1989. Natürlich ist es ein Grauen.

Pastor André Krause. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
·Politik·Engagement

Friedensgebet in der Nikolaikirche: Die christliche Motivation der Gewaltlosigkeit und der Zuwendung zum Du

Die Lichterkette startete 18 Uhr. Zuvor fand ab 17 Uhr in der Nikolaikirche das Friedensgebet statt. Pfarrer Bernhard Stief erinnerte an die Tradition der Gewaltlosigkeit. Pastor André Krause deutete die Geschichte vom verlorenen Sohn für die Gegenwart. Unter den Zuhörern war Oberbürgermeister Burkhard Jung, der katholische Propst Gregor Giele und Superintendent Martin Henker. Landesbischof Carsten Rentzing war leider erkrankt und konnte nicht teilnehmen.

Kurt Masur 2009. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Lebensart

Kurt Masur – Musiker und Politik (Teil 2)

Ein Straßenmusikfestival im Sommer 1989 schien die Politik der DDR zu gefährden, so dass die Staatsmacht die Straßenmusik unterband, Musiker in Gewahrsam nahm. Kurt Masur lud sich Publikum und Leute ins Haus ein, die Verantwortung tragen würden oder tragen sollten. Im Hauptfoyer wurde es eng, auch auf den Treppenstufen reichten die Sitzplätze nicht aus.

Gerhard Weigt: Demokratie jetzt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie aus der Sprachverweigerung der Mächtigen erst der turbulente Herbst 1989 wurde

1986 gehörte Gerhard Weigt noch nicht zu den Initiatoren von "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung". Er stieß erst später zu der Gruppe. Aber mit emsiger Recherche hat er auch diese Entstehungsgeschichte rekonstruiert, zu der auch die frühen und intensiven Kontakte nach Polen gehörten. Ohne die Veränderungen in Polen (von wo die DDR-Bürgerrechtler dann auch die Idee der Runden Tische importierten) ist die Geschichte der Initiativgruppe nicht zu verstehen.

Ulrich Schacht, Thomas A. Seidel: ... wenn Gott Geschichte macht! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine Leseranregung, über das Buch “… wenn Gott Geschichte macht” noch ein bisschen mehr nachzudenken

Achgottchen, was wir alles merken müssten, wenn es nach einigen unserer Leser ginge: Wir wären Pythia, Sphinx und der Supercomputer Golem XIV in einem. Aber natürlich sind wir immer dankbar für Hinweise. Auch wenn sie mit streng erhobenem Finger gesendet werden. Wie der Hinweis auf "einen Vertreter der Neuen Rechten", der für das Buch "... wenn Gott Geschichte macht!" verantwortlich zeichnet.

Ulrich Schacht, Thomas A. Seidel (Hrsg.): ... wenn Gott Geschichte macht! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wenn der Mensch Gott spielt, beginnen die Gräueltaten

Am plastischsten erzählt im Sammelband "... wenn Gott Geschichte macht" im Grunde Peter Voß in seinem Beitrag "Gott widersteht den Hoffärtigen!" davon, wie Geschichte wirkt - und das mit einer Personage von Leuten, die 40 (wahlweise 70) Jahre lang fest davon überzeugt waren, den Lauf der Geschichte bestimmen zu können, weil sie sowieso die Gesetzmäßigkeiten und die Zukunft auf ihrer Seite hatten.

Ulrich Schacht, Thomas A. Seidel: ... wenn Gott Geschichte macht! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Blutige Revolutionen sind kein Gesetz, nur ein schlechtes Vorbild

Ein provokanter Titel? Geschichte nichts als ein Werk Gottes? Oder gar als großer Heilsplan, in dem Menschen nur die Spielfiguren sind? - Nicht ganz. Auch wenn die Autoren dieses Buches durchaus der Meinung sind, dass es ohne Gottes Wirken nicht geht. Und die Französische Revolution mögen sie auch irgendwie nicht. Oder nur einen Teil davon? - Es darf gestritten werden.

Joachim Reinelt: Wo zwei oder drei ... Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Bischofsleben in Notizen und die berechtigte Frage nach dem Sinn unseres Lebens

Auf die aktuelle Flüchtlingskrise, auf Pegida, AfD und Co. geht Joachim Reinelt zwar nicht ein. Aber es gibt Stellen in seinem Buch, die durchaus zu denken geben: Kann es sein, dass die nach außen gekehrte Aggression der Dresdner Straßenumzüge von 2014/2015 etwas mit der Ratlosigkeit von 1988/1989 zu tun hat? Ein Thema, das Reinelt ja gut kennt. Er war ja als Landesbischof 1989 mittendrin.

Karl-Heinz Baum, Thomas Schiller (Hrsg.): Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Entstehung einer Revolution in lauter kleinen, knackigen Reportagen erzählt

Es ist ein echtes Fleißprojekt, dem sich die Mitarbeiter des Evangelischen Pressedienstes (epd) zwei Jahre lang gewidmet haben. Sie haben ihre Sicht auf das Ende der DDR, die Friedliche Revolution und den Weg zur Deutschen Einheit zusammengetragen in lauter gut lesbaren Kapiteln und ein Buch draus gemacht. Hier ist es. Sogar Manfred Stolpe war überrascht. So umfassend habe er die Geschichte noch nicht gelesen.

25.000 Menschen kamen 2015 zum Lichtfest auf den Augustusplatz. Foto: L-IZ.de
·Leben·Gesellschaft

Das Leipziger Lichtfest 2015 gehörte den Flüchtlingen und der alten Idee von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Am Freitag, 9. Oktober, war Leipzig mal wieder im Feiertagsmodus. Der Tag ist tatsächlich offizieller Feiertag in Leipzig, auch wenn das nicht heißt, dass nicht gearbeitet wird. Aber gefeiert, mit Lichtfest auf dem Augustusplatz. Doch was feiert man in so einem Jahr 26 nach der Friedlichen Revolution? Revolution natürlich, fand Jürgen Meier, der beim Lichtfest die künstlerische Leitung inne hat.

·Bildung·Medien

Mit dem Handy durch die Zeit: Uni Leipzig stellt App für historische Stadterkundung vor

Pünktlich zum Lichtfest hat die Lehreinheit für Geschichtsdidaktik der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr. Alfons Kenkmann am Donnerstag die App "ZEITFENSTER.Friedliche Revolution Leipzig" veröffentlicht. An 25 Leipziger Standorten, sogenannten Zeitfenstern, ist es möglich, historische Fotografien interaktiv mit der aktuellen Kamerasicht eines Tablets oder Smartphones "verschmelzen" zu lassen und historischen Wandel zu erleben.

Dr. Jürgen Reiche und Ulrich Op de Hipt, Kurator der Ausstellung "Immer bunter". Foto: Ralf Julke
·Kultur·Ausstellungen

Zeitgeschichtliches Forum bleibt Leipzig langfristig erhalten

Am Mittwoch, 7. Oktober, nutzte Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, nicht nur die Gelegenheit, in Leipzig bei der Eröffnung der Ausstellung "Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland" dabei zu sein. Er stellte auch den neuen Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums vor, der im Grunde ein alter Bekannter ist: Dr. Jürgen Reiche. Und er hatte noch eine Nachricht in der Jackentasche.

Tobias Hollitzer, Volker Bremer und Marit Schulz mit einem der neuen Autobahnschilder. Foto: Dieter Grundmann/Westend-PR
·Leben·Gesellschaft

Zwei neue Autobahnschilder und die Rolle Ernst Blochs in der Friedlichen Revolution

Das Lichtfest 2015 wird wieder etwas kleiner als im Vorjahr. 2014 wurden ja 25 Jahre Friedliche Revolution gefeiert - ohne Denkmal, aber mit lauter Staatspräsidenten. Diesmal wird es dafür einen großen Chor geben, ein bisschen Erinnerung an das stolze Griechenland und den französischen Traum von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit." Und ein Autobahnschild, sogar zwei. Drei sind es nun insgesamt.

Wilhelm-Leuschner-Platz: In der Mitte entsteht seit Dienstag der "Frei_Raum". Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Die Stiftung Friedliche Revolution lädt ab Freitag wieder ein zum Mitdiskutieren auf den Wilhelm-Leuschner-Platz

Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz wird wieder gearbeitet. Gleich doppelt. Am Rand wühlen sich kleine Bagger durch die Erde, denn für 200.000 Euro wird der Platz bis zum Jahresende hergerichtet, um ihn als öffentlichen Raum nutzen zu können. Und gleich daneben wird schon die erste Nutzung hochgezogen, die erstaunlicherweise an den "Herbstsalon" von 2014 erinnert. Das ist kein Zufall.

Beschriftung in der S-Bahn-Station Wilhelm-Leuschner-Platz: Platz der Friedlichen Revolution. Foto: Ralf Julke
·Politik·Leipzig

Wann berät denn nun das Begleitgremium über den Namen “Platz der Friedlichen Revolution”?

Es ist doch immer schön, wenn man Hintertürchen offen lassen kann. Auch wenn alle sagen: Es zieht. Du bläst das Geld zum Fenster raus. Der Leipziger Wettbewerb ums Freiheits- und Einheitsdenkmal ist schon 2013 gescheitert. 2014 hat der Leipziger Stadtrat den Wettbewerb offiziell beendet. Wären da nicht die vielen Hintertürchen, die sich die Verwaltung offen gelassen hat.

Präsentation an der Runden Ecke: Tobias Hollitzer (Bürgerkomitee Leipzig e.V.), Rüdiger-Michael Ott (Sächsische Staatskanzlei) und Volker Bremer (LTM). Foto: Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"
·Bildung·Zeitreise

Per QR-Code kann man sich jetzt in Leipzigs City direkt in die Brennpunkte des 89er Herbstes einhören

Die metallenen Stelen, die das Bürgerkomitee Leipzig e. V. überall in der Innenstadt aufgestellt hat, kennt fast jeder. Zumindest jeder, der mit offenen Augen durch die Straßen läuft, auch mal stehen bleibt, die schwarz-weißen Fotos anguckt und den Text kurz liest. Denn die Säulen markieren wichtige Schauplätze des Herbstes 1989. Seit Mittwoch, 20. Mai, kann man diese Schauplätze auch digital abrufen - per App.

Augsburg, Prüwer, Schwarwel: 1989 - Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schwarwel & Co: Almanach zur Friedlichen Revolution

Das Jahr 2014 flutet noch ein bisschen nach. Nicht alles ist fertig geworden im 25. Jahr der Friedlichen Revolution. Nicht nur das geplante Denkmal. Der Film freilich, den Schwarwel gemacht hat zum Jubiläum, der war rechtzeitig fertig. Trotzdem fehlte der Mannschaft in der Agentur Glücklicher Montag noch etwas. Ein Buch zum Beispiel. Aber kein Comic.

Opposition, Widerstand und Revolution. Foto: Ralf Julke.
·Bildung·Bücher

Opposition, Widerstand und Revolution: Wie aus verordneter Sprachlosigkeit eine ordentliche Revolution wurde

Noch ein Buch zur Friedlichen Revolution? Warum nicht? Der Stoff gibt es her. Erst recht, wenn man ihn aus einer anderen Perspektive betrachtet - weg vom Wunder und von der nachträglich inszenierten Überraschung, als wäre der Herbst 1989 geradezu aus dem Nichts gesprudelt, als wäre da - um mal Helmut Kohl zu zitieren - "plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert". Rainer Eckert kennt die Fakten.

Hartmut Zwahr: Ende einer Selbstzerstörung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ende einer Selbstzerstörung: Hartmut Zwahrs Buch über die Revolution in der DDR jetzt im Sax Verlag

Es gibt eine ganze Reihe Bücher zu dem, was man so landläufig Friedliche Revolution, "Wende", Herbst '89 nennt. Viele sehr euphorisch, manche geradezu besoffen, andere ein wenig wehmütig oder nachdenklich. Das Ereignis gerinnt langsam zu einem historischen Markstein. Aber wo waren 1989 die Historiker? - Einer war mittendrin: Hartmut Zwahr, Professor an der Uni Leipzig.

Tobias Hollitzer, Sven Sachenbacher: Die Friedliche Revolution in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Friedliche Revolution in Leipzig (2): Zwei dicke Dokumentenbände über den Herbst ’89 und die Frage nach der Medienhoheit

Band 2 des von Tobias Hollitzer und Sven Sachenbacher unter Mitarbeit von Tina Langner zusammengetragenen Mammutwerkes zur Friedlichen Revolution in Leipzig beginnt logischerweise mit dem 9. Oktober 1989, dem "Tag der Entscheidung". Und dass es eine Entscheidung gab, lag ja unter anderem mit daran, dass es an diesem Tag keine Entscheidung gab.

Tobias Hollitzer, Sven Sachenbacher: Die Friedliche Revolution in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Friedliche Revolution in Leipzig: Zwei dicke Dokumentenbände erzählen die komplexe Geschichte des Umbruchs in Leipzig

Seit dem 2. Oktober 2009 zeigt das Bürgerkomitee Leipzig im ehemaligen Kinosaal der Stasi in der "Runden Ecke" die Ausstellung "Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution". Eine Ausstellung, gespickt mit Fotos, Dokumenten, Plakaten. Eine Ausstellung, die den Besucher erschlagen kann mit ihrer Materialfülle. Unmöglich, das auch nur in ein Buch pressen zu wollen.

Melder zu Friedliche Revolution

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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