CD

CD mit Hülle und Cover.
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Christus: Franz Liszts Oratorium von 1855 in einer mitreißenden Einspielung aus dem Merseburger Dom

Vom 26. September bis 2. Oktober 2022 nutzten gleich mehrere exzellente Solisten und Musikensembles aus Mitteldeutschland die Gelegenheit, unter Leitung von Michael Schönheit im Merseburger Dom ein Werk einzuspielen, das selten genug auf den Spielplänen steht: Franz Liszts Oratorium „Christus“, das im Wesentlichen 1855 bei einem Romaufenthalt von Franz Liszt (1811–1886) im Kloster Madonna del […]

Prträtfoto von Jante
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Jante veröffentlicht neue Single: Lasst uns bitte keine Freunde sein!

Die Leipziger Band Jante mit Wurzeln im Erzgebirge und in Chemnitz veröffentlicht am heutigen Freitag, dem 22. September, ihre neue Single „Keine Freunde“. Der Song beschreibt eine Situation, die wahrscheinlich jeder so oder so ähnlich schon erlebt hat: Man lernt neue Leute kennen, findet sich sympathisch und zack – steht die Einladung zum gemeinsamen Wiedersehen. […]

CD-Cover.
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Abendgebet für Schabbat: Der Leipziger Synagogalchor erweckt Samuel Lampels Musik wieder zum Leben

Seit 1962 pflegt der Leipziger Synagogalchor jüdische Musik und hält damit auch eine Leipziger Tradition wach, die bis 1933 lebendig war. Selbst der Mitteldeutsche Rundfunk übertrug ab 1927 Synagogenmusik. Der Initiator dahinter: Samuel Lampel, Kantor an der Großen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße. Und ihn würdigt der Synagogalchor jetzt mit einer ganz besonderen Einspielung seines „Abendgebets […]

Blick auf das CD-Cover.
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Mozart & Fiala: Die Wiederentdeckung der Gambenmusik von Joseph Fiala und Wolfgang Amadeus Mozart

Das Lieblingsinstrument von Thomas Fritzsch ist die Gambe, die Viola da gamba, die noch im 18. Jahrhundert ein beliebtes Soloinstrument in wohlhabenden Haushalten war. Aber begnadete Gambenspieler – wie etwa Carl Friedrich Abel – reisten auch als Solisten quer über den Kontinent und erfreuten das Publikum mit diesem geradezu beseelten Instrument. Doch selbst Mozart kannte […]

Porträt David Novell.
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Die Welt war niemals postkolonial: Der Leipziger Sänger David Novell veröffentlicht seine Single „Demut“

Am Freitag, dem 3. Februar, hat der Leipziger Rapper und Sänger David Novell seine neue Single „Demut“ veröffentlicht, eine Hip-Hop-Ballade über persönliche Transformation und Privilegien. Was schon in der zentralen Zeile steckt: „1984 heißt für mich nicht nur George Orwell, sondern auch Release von Bronski Beat ‚The Age of Consent‘“. Auf „Demut“ geht es zudem […]

Blick auf die CD-Hülle und die CD.
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Was vom Jahre übrig blieb: Red And Blue Don’t Make Purple

Manchmal muss man einfach zugeben, dass einem Musikwelten verschlossen bleiben. Seit April liegt die CD „Red And Blue Don’t Make Purple“ auf dem Tisch und auch nach dem x-ten Anhören bleibt einem die Musik verschlossen. Auch wenn sie Jazz-Freunden bestimmt Welten erschließt. Immerhin traf sich dazu das Leipziger Avantgarde-Jazz-Ensemble Die Unwucht im März 2021 mit […]

Molllust. Foto: Frank Helbig
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Mother Universe: Die Leipziger Gruppe Molllust mit neuer Scheibe

Die Leipziger Gruppe Molllust zelebriert seit nunmehr elf Jahren ihre charakteristische Mixtur aus klassischer Musik und Metal. Dass diese Mischung ein äußerst hörenswertes und vielschichtiges Klangfeuerwerk ergibt, ist unter Metal-Fans längst kein Geheimtipp mehr. Live präsentiert das Ensemble diese in opulenten Kleidern und Gehröcken mit theatralen Elementen und rockt mal kraftvoll und virtuos, mal melodisch […]

Sängerin Maria Schüritz.
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Der Lack ist ab: Am 4. Dezember lädt Maria Schüritz ein zum Record-Release-Konzert ins Ost-Passage-Theater

Am 9. Dezember erscheint das neue, mittlerweile vierte Album „Der Lack ist ab“ mit Songs von Maria Schüritz bei Löwenzahn/RUM Records. Bereits am Sonntag, dem 4. Dezember, spielt sie das Record-Release-Konzert mit ihrer neuen Band und Gästen im wundervollen Ambiente des Ost-Passage-Theaters. In intelligent-verträumten Liedern, theatralischen Chansons und groovenden Soul Rock-Songs reist Maria Schüritz unter […]

Komplizen. Foto: Louise Pinatel
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Am 11. Februar veröffentlicht die Leipziger Band Komplizen ihre Single: Gesunden

Die Leipziger Band Komplizen wurde 2018 von Ellen Bonte gegründet. Ihre Mitstreiter/-innen hat die Songwriterin und Sängerin in der lebendigen Open Mic- und Jam Session-Szene der Stadt gefunden: Franz Schwarznau (Bass), Jonathan Rentsch (Drums), Maren Patzwahl (Backing Vocals/Geige) und Christin Schmidt (Backing Vocals/Querflöte). Im Herbst 2019 veröffentlichte die Band ihre erste EP „Komplizen“ auf dem kleinen Leipziger Label Palmo Music. 2022 gibt es jetzt noch mehr davon.

Sarah Lesch. Foto: Christin Goy
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Feminismus, Wut und Aufbruch: Am 19. November erscheint Sarah Leschs Album „Triggerwarnung“

Der Titel von Sarah Leschs fünftem Album, das am 19. November erscheint, ist Programm und Provokation. Die Lieder der Leipzigerin sind Statement und Kraftquelle. Die Platte ist eine Ansage an eine Gesellschaft, die sich oft noch schwertut, wichtige Diskurse auszuhalten. Nach 50 Jahren „Wir haben abgetrieben“, nach 15 Jahren MeToo-Kampagne, nach knapp einem Jahrzehnt #aufschrei mag vielleicht niemand mehr an die heile Welt glauben.

Peter Piek. Foto: Ari Fuchs
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Peter Piek löst ein Versprechen ein: „Walking Zschopau“ veröffentlicht

Er gehört ganz bestimmt zu den ungewöhnlichsten Musikern in Leipzig: Peter Piek. Bei Backseat hat er jetzt ein Album veröffentlicht, das eigentlich die Erfüllung eines Versprechens ist. Zwölf Jahre hat Peter Piek benötigt, um ein Versprechen zu halten. Er gab es seinem Fan Melissa, die sich ein Live-Album von ihm wünschte. Kennengelernt hat er Melissa während seiner ersten US-Tour in New York. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem er Melissa dieses Versprechen erfüllt.

Lebenswege. Cover: Poesie trifft KLang
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Poesie trifft Klang veröffentlicht ihr Debut-Album „Lebenswege“

2019 fanden die Musikwissenschaftlerin Martina Leipoldt, ihre Schwester, die Gitarristin Lisa Leipoldt und der Texter und Sprecher Dero im Rahmen einer Lesung in einer Klinik zusammen. Gleich zu Anfang stimmte die Chemie und die drei beschlossen in lockerer Zusammenarbeit weitere Lesungen gemeinsam zu gestalten. Nun wurde sogar ein gemeinsames Liederalbum daraus.

Wencke Wollny. Pressefoto: Marco Sensche
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Farbenfroher Indie-Pop aus Leipzig: Neues Album von Karl die Große kommt am 19. Februar

Die sechsköpfige Leipziger Band Karl die Große hat in den letzten Jahren einiges in Bewegung gesetzt und ist mittlerweile fester Bestandteil der deutschsprachigen Indie-Popmusik-Welt. Musikalisch bieten sie ein großes Spektrum an Farben, unerwartete Brechungen und entwaffnendes Songwriting. Kluge Texte und anspruchsvolle Musik mit Blick über den Tellerrand. Entstanden ist nun ein lebensfrohes Album, das richtig munter macht im Corona-Lockdown.

Quintense: Winter Wonderland. Foto: Ralf Julke
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Winter Wonderland: So beswingt kann Weihnachten klingen

Es wäre so schön gewesen, die lockerste und flockigste Einstimmung auf das kommende Fest der Feste. Geplant war sie für den 28. November in der Peterskirche. Doch auch das „Winter Wonderland“-Programm von Quintense musste aufgrund des „Lockdowns Light“ abgesagt werden. Und nun? Fällt damit Weihnachten ins Wasser?

Deutsches Kinder-Liederbuch. Foto: Ralf Julke
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Deutsches Kinder-Liederbuch: Die schönsten Lieder aus Humperdincks Sammlung in vielen Farben auf einer CD

Wenn man heutzutage an Kindergärten vorbeiläuft, hört man die Kinder sehr selten singen. Was schon verwundert. Gehört das nicht mehr zum frühen Bildungsprogramm für die Kleinen? Und wenn man mal was hört, sind das seltsam glanzlose Lieder, die irgendwie von modernen Pädagogen zusammengeklöppelt wurden. Die alten Kinderlieder aber, die einst alle singen konnten, sind verschwunden. Warum eigentlich? Nur weil die Tiere, die darin vorkamen, aus der Welt der Kinder verschwunden sind?

Hot Club d'Allemagne: Hot Club d'Allemagne. Foto: Ralf Julke
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Hot Club d’Allemagne legt nach zehn Jahren eine neue CD vor: Hot Club d’Allemagne

Danach haben sich auch viele gesehnt im Corona-Shutdown: Einfach mal wieder abends in einer Bar sitzen dürfen, Gläschen oder Tässchen auf dem Tisch, entspannt zurückgelehnt und der Musik lauschen, die vier ambitionierte Herren im gedimmten Scheinwerferlicht machen – locker, zuweilen überschwänglich, herrlich beswingt und dennoch so, als würden sie so nebenbei ein paar fröhliche Lebensgeschichten erzählen. Das kann man jetzt tatsächlich haben – sogar daheim, abends, wenn man den Tag von sich abfließen lassen möchte.

The 19th-Century Viol. Foto: Ralf Julke
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The 19th-Century Viol: Die Musik der Viola da Gamba im Zeitalter der Schumann, Mendelssohn und E.T. A. Hoffmann

Und jetzt tauchen wir einfach ab. Ab ins frühe 19. Jahrhundert, wo sich nicht nur Neo Rauch zu Hause fühlt. Diesmal begegnen wir dort Thomas Fritzsch, Michael Schönheit und der Merseburger Hofmusik, die wir eigentlich im 18. Jahrhundert zurückgelassen hatten bei einem gewissen Carl Friedrich Abel, dem berühmtesten Gambenspieler seiner Zeit. Und dem letzten, wie die damaligen englischen Boulevardmedien berichteten, die „Morning Post“ und die „General Evening Post“. Aber: Das stimmte wohl (wie immer) nicht so richtig.

Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium. Foto: Ralf Julke
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Bachs „Weihnachtsoratorium“ jetzt in der Einspielung mit Thomaskantor Gotthold Schwarz

Fehlt uns ein neuer Bach? Oder genügt uns der Bach, den wir haben? Braucht es keinen neuen? Und: Was würde Johann Sebastian Bach sagen zu dem, was wir aus unserer Welt gemacht haben? Wie würde er heute auf der Klaviatur der Thomaner spielen? Man kommt auf Gedanken, wenn man sich jetzt die neue Einspielung des „Weihnachtsoratoriums“ mit den Thomanern und dem Thomaskantor Gothold Schwarz auflegt. Zweieinhalb Stunden Gefühlsgalopp.

Teresa Bergman: Apart. Foto: Ralf Julke
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Zur „Apart“-Tour kommt Terasa Bergman am 16. Oktober auch nach Leipzig

Am 16. Oktober um 20 Uhr ist sie im Horns Erben in Leipzig zu Gast: Die in Berlin lebende Neuseeländerin Teresa Bergman mit ihrem neuen Album „Apart“, das am 27. September erschien. Es ist tatsächlich so, wie es ihre Agentur beschreibt: „ein abwechslungsreiches, intensives Pop-Soul-Album mit Jazz- und Folk-Elementen“. Und einige der Songs sind wirklich richtig groovy.

Yellow Umbrella: Die große Reggaehase Boooo Revue. Foto: Ralf Julke
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Die große Reggaehase Boooo Revue: Eine ganze Scheibe mit Liedern aus dem Reggaewald

Kinder, die die vier Bilderbücher vom Reggaehasen Boooo schon im Regal stehen haben und sich an schönen Abenden die Scheibe aus den Büchern auf den CD-Player legen, die kennen die Songs schon. Die kennen auch die Green Rainjackets schon. Und natürlich auch Boooos Freunde Herbie Heuler, Peter Fuchs und die elefantastische Feuerwehr. Lauter musikalische Talente. Jede CD auch ein kleines Angebot an Reggae- und Ska-Songs.

Amarcord, Calmus Ensemble: Leipziger Disputation. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Disputation: Das musikalische Erdbeben von 1519, eingesungen von Amarcord, Calmus und zwei glockenhellen Frauenstimmen

Der Tag passte gleich doppelt. Am 8. März erschien offiziell die gemeinsame Einspielung von amarcord und Calmus Ensemble mit dem einprägsamen Titel „Leipziger Disputation“. Das sind zwar zwei (fast) reine Männer-Ensembles, aber Calmus holt sich schon traditionell immer wieder eindrucksvolle Frauenstimmen dazu, so wie in diesem Fall die beiden Sopranistinnen Anna Kellnhofer und Isabel Schickedanz. Ohne die beiden wäre ein Brumel gar nicht singbar.

Lydia Daher: Wir hatten Großes vor. Foto: Ralf Julke
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Lydia Dahers poetisch-lapidare Sicht auf eine heile Welt, die grade auseinanderfällt

Für FreikäuferNatürlich ist es besser, die ganzen Waschzetteltexte nicht zu lesen. Und die ganzen Texte von Musikkritikern, die alles so schön in Schubladen packen. Und die kleinen Jubelarien von Leuten, die ihre Bonbons gnädig unter die Künstler verteilen. Lydia Daher ist. Sie ist einfach. Auch wenn sie manchmal sagt und singt, dass sie sich nicht so recht da fühlt. Und nicht weiß, wohin das führt.

Gamba Concertos. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Musik

Selbst in Niederschlesien wurde die Schönheit der Gambenmusik gepflegt

Die Suche geht weiter. Und CD um CD erweitern Thomas Fritzsch und seine Musikerkollegen das Wissen um eine Musikwelt, die fast vergessen war. Dabei war sie einmal in vielen adeligen und bürgerlichen Salons zu Hause. Ernsthafte Männer beherrschten die Viola da Gamba. Und wenn einer wissen will, wie sich unsere Welt beschleunigt hat in den letzten 200 Jahren, der wird wieder mit Staunen hineinhören in diese neuen Fundstücke.

Maria Schüritz. Foto: Ruslan Hrushchak Photography
·Kultur·Musik

Maria Schüritz lädt ein zum Release-Konzert für ihre CD „Lieder aus dem Kopfkino“ + Video

Irgendwann vollenden sich Projekte, sind alle Lieder eingesungen. Oder eingehaucht. Je nachdem. Ist ja im Grunde Soul, was Maria Schüritz da eingespielt hat, die viele Leipziger als Organisatorin des KAOS-Kultursommers kennen. Dabei macht sie leidenschaftlich Musik. Und nun ist ihre CD fertig. Zeit für ein Release-Konzert – nicht im KAOS, sondern auf der anderen Seite der Stadt: im „Laden auf Zeit“.

Nora Gomringer & Philipp Scholz: Peng Peng Peng. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gedichte sind Musik und Heimat ist der Strohhalm für die Ahnungslosen

Kann man Gedichte zelebrieren wie ein Jazz-Konzert? Kann man. Alles kein Problem. Dass sich Nora Gomringer nicht scheut, mit Musikern zusammen ins Studio zu gehen, hat sie zum Beispiel 2013 gezeigt, als sie mit dem Dresdner Wortart Ensemble eine Scheibe Lyrik einspielte. Eigentlich auch das schon ein hörbarer Beweis: gute Lyrik ist Jazz. Theater sowieso. Und bei Gomringer: unterhaltsames Spracherlebnis.

Anna Mateur: Gut sortiert. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die erste Scheibe mit Hörschnitzeln von Anna Mateur

Anna Maria Scholz alias Anna Mateur ist eins jener frappierenden Beispiele dafür, dass aus diesem provinziellen, ungebildeten und trantütigen Fleckchen namens Sachsen noch echte Menschen mit Lebenswitz, Scharfsinn und bissigem Humor kommen können. Trotz alledem, darf man sagen. Trotz alledem, was es auf dieser CD zu hören gibt. Wer Sachsen begreifen will, kommt um Anna Mateur nicht herum.

Ian Fisher. Foto: Katharina Rabl
·Kultur·Musik

Der Weltenreisende Ian Fisher singt von den tatsächlichen Sehnsüchten unserer von Mauern bedrohten Zeit

Es sind die Weltenwanderer, die unsere Gegenwart so reich gemacht haben. Nicht die Mauerbauer und Abschiebemeister. Manchmal braucht es wirklich erst wieder einen großen Koffer Musik, um bis ins Mark zu spüren, von was für Dummköpfen, Feiglingen und Herzlosen wir heute – wieder mal – regiert werden. Sie verbauen die Welt wieder mit Stacheldraht. Und Ian Fisher singt voller Wehmut dagegen an. Am 1. Dezember zum Beispiel in Dresden oder am 2. in Halle.

Amarcord, Eric Schneider: Schubert. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Musik

Amarcord lässt die Liederwelt von Franz Schubert zu neuem Übermut erwachen

Es war einmal ein Deutschland, das steht heute so friedlich und bieder im Glasbuffett, dass man sich fragt: Gab’s das wirklich? Vor 200 Jahren ging der rebellische Geist der Deutschen auf Tauchgang und flüchtete sich in eine Kultur, die man heute mal als Biedermeier, mal als Romantik bezeichnet. Wo große Gefühle ein Fall für die Zensoren waren, lebten die kleinen Gefühle auf. In wunderbarer Zerbrechlichkeit.

Dalibor Markovic: Und Sie schreiben auf Deutsch? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Satte Beats gegen die Angst, die Dummheit und die Heimatlosigkeit der Welt

Unsere Sprache ist Musik. Beat hat sie auch, wenn man sie zu benutzen weiß und nicht lyrelt und säuselt. So wie Dalibor Markovic, Dichter, Lautpoet und Beatboxer mit kroatischen Wurzeln, was auch der Verlag betont, weil damit alle Irritationen anfangen. Denn geboren ist er als echter Hesse in Frankfurt. Und erst wenn die Leute seinen Namen hören, stellen sie sich doof: „Und Sie schreiben auf Deutsch?“

Telemannsche Hauspostille. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Musik

Telemannsche Hauspostille: Eine musikalische Annäherung an die tiefe Frömmigkeit in Telemanns Hausmusik

Wer sucht, der findet zuweilen Dinge, die verblüffen. So geht es Thomas Fritzsch, der sich in den letzten Jahren so intensiv mit der Geschichte der Viola da Gamba beschäftigt hat und mit dem Schaffen Carl Friedrich Abels und Georg Philipp Telemanns. Gerade erst hat er als kleine Sensation die „12 Fantaisies pour la Basse de Violle“ von Telemann wieder ans Licht der Welt gebracht. Nun lässt er den nächsten Telemann folgen, den geschäftstüchtigen Verleger.

amarcord, german hornsound: Wald.Horn-Lied. Foto: Ralf Julke
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Mit amarcord und german hornsound in die Tiefen des Waldes

Das Ambiente passt, wenn sie am 12. Juni auf die Bühne kommen, die neun Herren in ihren edlen Anzügen. Oder schlüpfen sie dann konsequent in Biedermeierfräcke? Man darf sich überraschen lassen. Wie so oft, wenn sich die A-cappella-Sänger von amarcord etwas haben einfallen lassen. Nur dass sie diesmal nicht a cappella kommen, sondern in Gesellschaft einer echten Waldhorn-Kapelle: german hornsound.

Georg Philipp Telemann: 12 Fantaisies pour la Basse de Violle. Foto: Ralf Julke
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Zwölf Phantasien für die Viola da Gamba von keinem anderen als Georg Philipp Telemann

Die Mode. Dieses eilige Frauenzimmer, diese vergessliche, närrische Mamsell. Die kannten auch schon die Bürger des frühen 18. Jahrhunderts. Das kannte zwar weder Eisenbahn noch Fernseher noch Radiocharts. Aber es kannte auch schon eine Beschleunigung der Dinge. Eine, nach der das 17. Jahrhundert geradezu gemütlich wirkte. Barock eben. Und schon zu Telemanns Zeit galt die Viola da Gamba als Instrument einer vergangenen Epoche.

Carl Friedrich Abel: Ledenburg. Foto: Ralf Julke
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Thomas Fritzsch und Freunde haben die Gamben-Sonaten und Trios aus Schloss Ledenburg eingespielt

Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass nicht nur das Tempo unserer Zeit hoch ist, ein wildes, oft unüberschaubares Stakkato. Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass auch die Musik schnell ist. So schnell, dass wir nicht einmal mehr ahnen, wie sehr vergangene Zeitalter anders gestimmt waren. Und dann ist da ja auch noch diese Gambe, mit der Thomas Fritzsch ins 18. Jahrhundert hinunter taucht.

The Fuck Hornisschen Orchestra: Palmen. Foto: Ralf Julke
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Herrlich unverschämte Lieder aus dem Land, in dem die Palmen nicht wachsen

Ein wenig experimentell und noch etwas suchend klang es 2012 noch, als "The Fuck Hornisschen Orchestra" die erste Scheibe veröffentlichte: "Hoffnung 3000". Es war wie ein Herantasten an den eigenen Ton. Denn an der Bandbreite des Stils hat es Christian Meyer und Julius Fischer auch damals nicht gefehlt. Vielleicht mussten beide auch nur ein bisschen älter werden. "Männer über 30" eben.

Arbeitsgruppe Zukunft: Viel Schönes dabei. Foto: Ralf Julke
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Beswingte Lieder über Daten-Piraten, falsche Freunde, Selbstausbeuter und echte Gangsta-Rapper

Dass echte Gesellschaftskritik in deutschen Medien kaum noch vorkommt, hat sich ja herumgesprochen. Die Meisten merken es nicht mal mehr. Die Musikszene ist ebenso brav geworden. Oder scheinheilig, denn man will ja in der Hitparade der Radiosender noch auftauchen. Selbst einst rebellische Strömungen wie Rap und Punk sind nur noch Show für Ahnungslose. Und trotzdem tourt da eine Truppe durchs Land, in der noch das Leben lodert. Oder maunzt? Schöne Frage.

Melder zu CD

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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