Wer soll diese ganzen Wahlprogramme, die zudem noch teils unübersichtlich gestaltet sind, eigentlich lesen, um eine fundierte Wahlentscheidung zu treffen? Wir haben uns die Programme vorgenommen und geschaut, was die Parteien in Bezug auf ihre Vorstellungen zum Thema schulische Bildung, konkret vorhaben. Alles kann man hier nicht analysieren, deshalb haben wir uns auf einige Punkte, über […]
Da durfte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kurz einmal hoffen, dass sich die Personalsituation in Sachsens Schulen wenigstens ein bisschen entspannt. Doch schon im nächsten Moment funkt ihm Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) dazwischen und verhängt – völlig ohne Not – eine Haushaltssperre für den Haushalt des Freistaats. In deren Ergebnis wurde die Einstellung von 180 […]
Der Streit um den Gender-Stern und ähnliche Schreibformen einer geschlechtersensiblen Sprache nimmt langsam geradezu satirische Züge an. Wie in der LVZ vom 1. August zu lesen war, hat der Kultusminister gesagt: „Nachdem der Rat für deutsche Rechtschreibung beschlossen hat, dass Sonderzeichen im Wortinneren kein Teil der Orthografie sind, müssen Gender-Sternchen, Gender-Doppelpunkt oder das Binnen-I künftig […]
Die Demokratiebildung an Sachsens Schulen soll weiter ausgebaut werden. Das sieht das neue Handlungskonzept „W wie Werte“ vor, das im Auftrag von Kultusminister Christian Piwarz von einem 16-köpfigen Expertengremium überarbeitet und am 3. Juli vorgestellt wurde. „Demokratie muss gelernt werden. Genau deshalb ist Demokratiebildung in der Schule auch so wichtig. Demokratie darf aber nicht nur […]
Gottfried Böhme ist studierter Philosoph und Germanist, war 40 Jahre erst in Baden-Württemberg und ab 1992 in Leipzig als Lehrer und in der Lehrerfortbildung tätig. 2020 schrieb er mit „Der gesteuerte Mensch“ eine Kritik am Digitalpakt Bildung, und in „Fühlende KI? Denkendes Fleisch?“ (erschienen 2023) beschäftigte er sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Grund genug, […]
Am 9. Juni ist Kommunalwahl in Leipzig und der Stadtrat geht in die 8. Wahlperiode. Der StadtSchülerRat Leipzig hat anlässlich dieser Wahl ein Forderungspapier veröffentlicht. „Die meisten Schüler/-innen sind zur Kommunalwahl nicht wahlberechtigt und Bildung darf auf kommunaler Ebene nicht zum Randthema werden. Viele Probleme, die wir Schüler/-innen täglich sehen, müssen nicht auf Landesebene gelöst […]
Am 16. Mai veröffentlichte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) seinen 64-Punkte-Plan für ein besseres Bildungssystem in Sachsen. Ein Plan, der sogar bei den anderen Parteien gut ankam, denn er erzählt davon, dass das Kultusministerium in den vergangenen Monaten tatsächlich einmal zugehört hat, was Fachleute zum Zustand des sächsischen Bildungssystems zu sagen hatten. Eine gewisse Skepsis, […]
Die Erkenntnis hat tatsächlich lange gebraucht: „An Sachsens Schulen sollen künftig stärker Zukunftskompetenzen vermittelt werden und weniger Faktenwissen“, meldete das Sächsische Kultusministerium am Donnerstag, dem 16. Mai. „Schülerinnen und Schüler sollen zum Beispiel darin geschult werden, selbstorganisiert zu lernen. Auch soll mehr fächerverbindend unterrichtet werden, um das vernetzte Denken zu fördern.“ Das geht unter anderem […]
Damit ist dann der falsche Traum, Sachsen wäre ein Land, in dem es Bildungsgerechtigkeit gibt, geplatzt. Ein Traum, den seit Jahren auch der „Bildungsmonitor“ der INSM hegte und befeuerte. Doch das ifo Institut hat jetzt einmal anhand von harten Fakten errechnet, wie es um die Bildungschancen von Kindern aus armen Familien in Deutschland tatsächlich steht. […]
Abiturprüfungen stehen an. Im April. Noch ziemlich frisch und windig und meteorologisch etwas „unübersichtlich“ kommt er daher. Wie als sollte man sich auf wärmere Sommertage nicht allzu schnell freuen. Natürlich tut man es trotzdem, auch wenn die Zeiten nicht besser, eher immer bedrohlicher zu werden scheinen. Ende März freute sich das intellektuelle und kunstbeflissene Leipziger […]
Die entscheidenden Jahre, als Sachsen sich die notwendigen Lehrerinnen und Lehrer sichern konnte, hat die sächsische Staatsregierung gründlich verschlafen. Man hat lieber gespart, junge Bewerber nicht eingestellt und genau das produziert, was jetzt zu den normalen Meldungen aus dem sächsischen Kultusministerium gehört: Millionen Stunden an Unterrichtsausfall. 8,8 Prozent Stundenausfall meldete das Kultusministerium zum ersten Schulhalbjahr […]
Es ist längst schon Vorwahlkampf für die Landtagswahl im September in Sachsen. Da greifen auch die kleinen Koalitionspartner in der sächsischen Regierung zu schärferen Tönen. Erst recht, nachdem der große Koalitionspartner CDU binnen kurzer Zeit zwei wichtige Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zum Scheitern gebracht hat – das Agrarstrukturgesetz und die Verfassungsreform. Die SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping […]
Der zweite PISA-Schock sitzt tief. In der PISA-Studie 2022 haben die 15-jährigen Schüler aus Deutschland so schlecht abgeschnitten wie nie in den vergangenen 20 Jahren. Die Ergebnisse bestätigten, dass die sinkenden Ergebnisse in Deutschland ein systemisches Problem sind. Eines, das direkt damit zusammenhängt, dass die Lehrpläne mit Stoff überfüllt sind, der zur Kompetenzausbildung nichts beiträgt. […]
Ja, ja, die Ausländer sind schuld. Nun auch noch an den miesen Ergebnissen sächsischer Schüler im PISA-Test. So kann man die Aussagen von Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am 13. Dezember in der LVZ natürlich interpretieren. Und so sind sie auch gemeint. Sie lenken von jahrelang falscher Bildungspolitik im CDU-geführten Kultusressort ab. Von der GEW, […]
Sachsens Parteien sind irgendwie schon im Wahlkampfmodus, auch wenn voraussichtlich erst am 1. September 2024 Landtagswahl ist. Das sorgt für manche verbale Zuspitzung. Aber auch zu Aussagen, wie sie Ministerpräsident Michael Kretschmer am Mittwochabend, dem 8. Oktober, in einem Bautzener Gymnasium machte, wo er sich den Fragen von Eltern, Lehrkräften und Jugendlichen gestellt hatte. Ein […]
Das Gejammer über den wirtschaftlichen Niedergang ist ja derzeit überall zu lesen. Es korrespondiert so schön mit der politischen Frustration, die sich allgemein breitmacht. Dass ausgerechnet die Ampel-Regierung daran schuld sein soll, daran glauben nur noch die konservativen Glaubensbrüder im Land. Aber woran liegt das Gefühl des Stillstands tatsächlich? Genau damit beschäftigen sich Philip Banse […]
Bundesweit gingen am Samstag Tausende Menschen für ein besseres Bildungssystem auf die Straße, auch Leipzig war mit einer Demo beteiligt. Hier wurde zudem durch Aktivisten am Samstagabend die Besetzung eines Hauses verkündet. Und: Angesichts anhaltend hoher Zuwanderung wird wieder verstärkt über Migration und mögliche Grenzkontrollen debattiert. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem 23./24. […]
Wenn der Doktor selbst ganz offiziell feststellt, dass die Medizin wohl doch die falsche war, sollte man vielleicht den Arzt wechseln. Oder darüber nachdenken, warum 20 Jahre klinische Beobachtung durch die INSM am Ende ein Bildungssystem bestärkt haben, das noch kaputter ist als zu Beginn der Beobachtung. Auch Sachsen hat keinen Grund zum Jubeln mehr, […]
Es fehlt überall an Lehrerinnen und Lehrern. Nicht nur in Sachsen. Aber die CDU-Bildungsminister in Sachsen haben exemplarisch vorgemacht, wie man aus einer guten Lehrerausstattung binnen weniger Jahre mitten hinein in eine Mangelsituation steuert – und dann selbst mit Seiteneinsteigern nicht mehr schafft, auch nur den dringendsten Bedarf zu decken. Das klingt dann in Meldungen […]
Schule von innen? Ein Trauer-Spiel. Das bekam ich in den letzten Wochen von einigen Mitmenschen außerhalb der Lehranstalt öfter zu hören. Halb richtig – halb falsch. Jahrelang kränkelnd, mit „Long-COVID-Symptomen“ dahinsiechend, atmen unsere Bildungseinrichtungen immer noch schwer. Im ständigen Rennen um Zensuren, Punkte, Durchschnitte oder sonstige Leistungen. Mit Zielbändern, die sich Abschlüsse nennen. Begrenzt von […]
In Berlin findet ein sogenannter Bildungsgipfel statt, an dem allerdings 14 deutsche Länderminister gar nicht teilnehmen. Zwei minderjährige Mädchen werden verdächtigt, in Rheinland-Pfalz eine 12-Jährige getötet zu haben, das Entsetzen ist groß. Und: Russland hat Bedingungen zur Verlängerung eines Deals gestellt, um Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, […]
Man hatte ja die berechtigte Hoffnung haben dürfen, dass Sachsens Kultusminister Christian Piwarz – anders als seine Amtsvorgänger/-innen – verstehen würde, dass es im sogenannten „Bildungsmonitor“ der INSM nicht um Bildung geht. Aber er hat es auch nicht verstanden und ließ keine Stunde verstreichen, um am Mittwoch, 17. August, zu erklären: „Die Ergebnisse zeigen, Sachsen […]
Auch Leipzig hat das Problem der Bildungsgerechtigkeit noch nicht gelöst. Wenngleich das Dezernat Jugend, Familie und Bildung so ein kleines bisschen stolz war darauf, als es am 12. April meldete, dass Leipzig 2021 den geringsten Wert an „Abgängerinnen und Abgänger ohne mindestens einen Hauptschulabschluss“ seit 1990 erreicht hat. Denn Bildungschancen hängen auch in Leipzig nach […]
Die neue Ausstellung „Umbrüche – Schule in Sachsen seit 1989/90“ war erstmals während der „Nacht der offenen Tür“ im Rahmen des Lichtfestes am 9. Oktober von 19 bis 23 Uhr zugänglich. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am heutigen Dienstag, 12. Oktober, von 12 bis 18 Uhr als Soft Opening.
Ob es etwas nützt? Das ist die große Frage. Denn wer wird die deutlichen Worte von Heinz-Peter Meidinger lesen und auch anwenden? Meidinger ist ja kein Leichtgewicht. Seit 2017 ist der pensionierte Gymnasialdirektor Präsident des deutschen Lehrerverbandes, kennt also seine Pappenheimer, Föderalisten und Dauerreformer nur zu gut.
Die eine sagte „Wir schaffen das“. Andere malten den Untergang des Abendlandes an die Wand. Und dann gab es noch die vielen, vielen anderen, die nicht meckerten und wehklagten, sondern die Ärmel hochkrempelten und darangingen, ein Wunder zu vollbringen. 2015 startete das größte Integrationsexperiment in deutschen Schulen. Und auch wenn Anant Agarwalas Analyse ein durchwachsenes Ergebnis zeigt, attestiert er deutschen Lehrerinnen und Lehrern eine unglaubliche Leistung.
An Schulen, die wirklich die Bildung und die Förderung von Kindern zum Ziel hätten, gäbe es keine Bildungsempfehlungen. Jedenfalls nicht solche wie in Sachsen, wo auch die Entschärfung der alten Sortierregeln nicht wirklich etwas am System der Auslese geändert haben. Auch wenn das Kultusministerium am 10. März stolz meldete: „Von rund 31.400 Grundschülern der 4. Klassen an öffentlichen Schulen haben 48 Prozent (14.959 Schüler) in diesem Jahr eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium und 51 Prozent (16.147 Schüler) für die Oberschule erhalten.“
Vielleicht nutzen ja einige Menschen die verordnete Zeit des Zuhausebleibens dazu, ein bisschen nachzudenken über all die Dinge, die vor Beginn der Corona-Krise in wildem Stakkato auf die Bürger hereinprasselten, zum Beispiel über den Digitalpakt Schule, der vor ziemlich genau einem Jahr vom Bundestag beschlossen wurde. Übrigens: ohne die Lehrer zu fragen. Und ein Leipziger Lehrer ist geradezu entsetzt über das, was da beschlossen wurde.
Es ist ja nicht nur in der Bundespolitik so, dass wichtige Weichenstellungen immer wieder ausgebremst werden. Auch in Sachsen war in den vergangenen 15 Jahren mehr als augenfällig, dass die Regierungspolitik nicht bereit ist, wichtige Zukunftsweichen zu stellen. Neben der Energie- und der Umweltpolitik betrifft das auch die komplette Bildungspolitik. Der StudierendenRat der HTWK Leipzig schließt sich jetzt dem offenen Brief „Für eine Wende in der sächsischen Bildungspolitik“ an.
Da unterschied sich Sachsens Kultusminister Christian Piwarz in nichts von seinen Vorgängern und Vorgängerinnen im Amt, als er am Freitag, 18. Oktober, in Bezug auf die Ergebnisse im neuen IQB-Bildungsvergleich sagte: „Die sehr gute Arbeit unserer Lehrer und unser stabiles und verlässliches Bildungssystem sind die Eckpfeiler des erneuten Erfolges beim Ländervergleich.“ Das Lobgehudel ging ja durch alle großen Medien. Aber gleich am Freitag gab’s auch richtig Kontra von Sabine Friedel, der bildungspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion.
Sachsens Regierung im Allgemeinen und Kultusminister Christian Piwarz (CDU) im Speziellen haben ein sehr eigenes Verständnis davon, was Schule den Kindern vermitteln soll. Am Freitag, 14. Juni, haben Christian Piwarz und Oberst Klaus Finck, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, die seit 2010 bestehende und nun überarbeitete Kooperationsvereinbarung für die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Bundeswehr unterzeichnet. Aber was hat die Bundeswehr eigentlich in den Schulen zu suchen?
Politiker erwähnen ungern, was für Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden. „Die heute vom Wissenschaftsministerium vorgestellte Absolventenbefragung von Junglehrerinnen und -lehrern zeigt, dass Sachsen die richtigen Weichenstellungen vorgenommen hat“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Donnerstag, 6. Juni, zur neuen Lehramtsabsolventenstudie, die Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) vorstellte. Die letzte Studie hatte es 2015 gegeben. Und die von Piwarz beschworenen Erfolge haben in keinem Fall mit den neuen Zahlen zu tun.
Studierende in Deutschland werden ab dem kommenden Wintersemester deutlich mehr Bafög erhalten als bislang. Das hat der Bundestag am Donnerstag, den 16. Mai, beschlossen. Sowohl Studierendenvertretungen als auch Oppositionsparteien reicht das jedoch nicht aus. Sie fordern unter anderem ein Ende der Altersgrenzen, eine Förderung des Teilzeitstudiums und regelmäßige Anpassungen beispielsweise an steigende Wohnkosten.
Von Mittwoch bis Freitag, 3. bis 5. April, war die CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages zur Klausurtagung in Leipzig. Es ging um Themen wie z.B. die sächsischen Kommunen, Straßenbau, Europa und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dazu fasste die Fraktion auch Beschlüsse. Aber zur Klausurtagung gab die CDU-Fraktion auch eine Umfrage bei INSA in Auftrag. Und da war ein ganz zentrales Thema die Bildungspolitik. Eigentlich das allerwichtigste Thema, wie die Befragten bestätigten.
Es ist kein schönes Erbe, das Kultusminister Christian Piwarz (CDU) im Dezember übernommen hat. Viel zu spät. Viel zu lange hat seine Vorgängerin im Amt, Brunhild Kurth, die fatalen Folgen einer falschen Spar- und Einstellungspolitik gedeckt. Das Ergebnis: Zum Schuljahresstart 2018/2019 fehlen so viele Lehrerinnen und Lehrer wie nie zuvor.
Normalerweise sollte Personalplanung in einem Land wie Sachsen mit Logik und belastbaren Zahlen vor sich gehen. Doch die halbjährlichen Verzweiflungs-Meldungen aus dem Kultusministerium sprechen eine andere Sprache. Nur ein winziger Teil der in Sachsen studierenden Pädagoginnen und Pädagogen landet am Ende auch im sächsischen Staatsdienst. René Jalaß wollte nur zu gern erfahren, warum das so ist. Aber dazu gibt es keine Statistik. Gar keine.
KommentarAls Brunhild Kurth (CDU) am 29. September 2017 von ihrem Amt der sächsischen Kultusministerin zurücktritt, begründet es die da 63-jährige Ex-Lehrerin mit persönlichen Motiven. Der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie triebe sie nun quasi in Frührente. Ihr bildungspolitischer Vorgänger war da ehrlicher. Bereits 2012, also vor fast exakt sechs Jahren warf Roland Wöller (CDU) am 20. März das Handtuch, gab angesichts planloser Etatkürzungen im Schulbereich Sachsens medial lautstark auf. Nun, mit Christian Piwarz (CDU) kommt also die Schlussrechnung für einen neoliberalen Kurs, planloses Agieren seit zehn Jahren und Sparpolitik am „wichtigsten Rohstoff Deutschlands“: extremer Lehrermangel könnte nun zur Einsparung von Kunst, Musik und Sport an den sächsischen Schulen führen.
Es sieht ganz so aus, als würde Cornelia Falken Recht behalten, was den neuen sächsischen Kultusminister betrifft: Frank Haubitz scheint nicht das Format zu haben, den falschen Kurs im sächsischen Bildungssystem zu korrigieren. Selbst die Töne aus der SPD, dem kleinen Koalitionspartner der CDU, werden wieder kritischer. So wie am 26. Oktober in der „Freien Presse“.
Auch dieses Thema hat die glücklose Zeit der Kultusministerin Brunhild Kurth begleitet von Anfang an: Nicht nur Lehrer fehlten ihr, auch Schulleiter konnte sie immer schwerer finden. Der verantwortliche Posten ist unter der sächsischen Sparregierung so unattraktiv geworden, dass Lehrer lieber abwinken. Und seit der letzten Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Petra Zais hat sich nichts zum Besseren gewendet.
Am 22. Juni debattierte der Sächsische Landtag auf Antrag der Linksfraktion über die gravierenden Probleme zum kommenden Schuljahresstart. Der zuständigen Ministerin lasen mehrere Rednerinnen die Leviten. Aber keine sprach das sächsische Dilemma so deutlich an wie Petra Zais, die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Denn das Problem ist: Es fehlt der Kapitän.
Mit jungen Augen sieht die politische Welt anders aus. Da wird auch die Distanz zum Abwiegeln und Schönreden der politischen Schwergewichte immer größer. Ihr ganzes schönes „effizientes“ Bildungswesen hat sich als eine ungerechte Auslesemaschine herausgestellt. Am 21. Juni wollen die jungen Leute auf die Straße gehen und gegen diese neoliberalen „Lernmaschinen“ demonstrieren. Auch in Leipzig.
Leipzigs Bildungsreport ist ein gutes Argument. Nicht wegen seiner 226 Seiten und dem entsprechenden Papiergewicht. Sondern weil er allein mit Zahlen deutlich macht, was in der sächsischen Bildungspolitik falsch läuft und wie staatliche Ignoranz gerade da versagt, wo sie handeln müsste. Denn die Stadt Leipzig selbst kann wenig tun.
Zur Nachhaltigkeit gehört auch, was die meisten Politiker nicht mal begriffen haben: der Umgang mit den Menschen. Die sind eben nicht nur Konsumenten oder Humankapital, um diesen Extrembegriff einer Wirtschaftswissenschaft zu nennen, die ihren Namen nicht verdient. Aber man vergisst ja fast, dass die sächsische Regierung seit Jahren einen radikal neoliberalen Kurs gefahren hat.
Am Freitag, 28. Oktober, veröffentlichte die Kultusministerkonferenz die Ergebnisse des jüngsten bundesweiten Schülervergleichs. Sozusagen ein fachspezifisches PISA für Deutsch und Englisch. Die Bundesrepublik hat – in Anlehnung an PISA – spezifische Bundesvergleiche entwickelt. Dazu gehört auch der „IQB-Bildungstrend 2015. Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich“. Sachsen lag mal wieder vorn. Jubel gab’s auch gleich.
Wilde Zeiten im Freistaat, aber vielleicht ist es auch gut so. Erst randalierte zwei Jahre lang Pegida durch Dresden und Legida versuchte es in Leipzig. Mit einem gewissen Grund und nachfolgendem Effekt, der ein unschöner ist: die Fehlstellungen in Sachsen wurden in kurzer Frist reichlich gnadenlos aufgedeckt. Wenn Asylbewerberheime brannten, wenn in Heidenau ein rechter Mob auf unvorbereitete Polizisten oder zuletzt auf der Bautzener Platte fehlende Integrationsbemühungen auf Neonazis trafen, zeigte sich Sachsen von seiner „weichen Seite“. Verkürzt hieß es: mit Pegida reden, Linke verteufeln, Pöbler am 3. Oktober gewähren lassen und Terroristen nicht im Griff haben. Die Initiative „Druck! Machen“ spricht von der „Regierungsunfähigkeit der CDU-geführten Landesregierung“ und hat am heutigen 24. Oktober auf den Waldplatz gerufen.
Am Donnerstag erst, 29. September, protestierten 25.000 sächsische Schüler gegen die Bildungspolitik der CDU. Selbst die SPD schaut mit zunehmender Frustration auf die seltsamen Spiele von Kultus- und Finanzministerium. Am Freitag, 30. September, brachte es die sächsische Staatsregierung fertig, die Gespräche zur Deckung des Lehrerbedarfs mit den Lehrervertretungen krachend scheitern zu lassen.
In Sachsen steht die Bildungspolitik völlig auf dem Kopf. Während die Regierung die Erfüllung ihrer Hausaufgaben verweigert, Stunden schwänzt und Klassenarbeiten vergeigt, erzählen jetzt die Schüler der Kultusministerin, wie Bildung organisiert werden muss. Am Dienstag lud der LandesSchülerRat zur Pressekonferenz nach Dresden. Am Donnerstag, 29. September, wird demonstriert.
Politik ist ein hartes Brot. Nicht weil die ganzen Beschlüsse, Gesetze, Verordnungen so fürchterlich staubig und kompliziert sind - das sind sie leider auch. Sondern weil Politik immer auch ein Konflikt der Generationen ist, zwischen Gestern und Morgen, Veränderung und „Alles bleibt, wie es ist“. Aber immer nur Konserve? Das macht auch ein Land wie Sachsen ungenießbar. Am Wochenende bliesen die Jusos in Taucha zum Angriff.
Die Welt ändert sich. Und eigentlich müsste sich auch das Bildungssystem ändern, moderner werden, flexibler, poly-technischer. Aber als Sachsen 1990 das westdeutsche Bildungssystem aus den 1970er Jahren übernahm, sorgte es auch dafür, dass Bildungsentscheidungen alternativloser wurden und die Regelschule dramatisch an Qualität und Akzeptanz verlor.
Es ist nicht das erste Buch, das der Lehrer Arne Ulbricht übers Lehrersein veröffentlicht. Aber es ist sein erster Roman zum Thema. Ein Roman, in dem sich bestimmt viele Lehrer wiedererkennen, die am deutschen Schulsystem, wie es in den letzten Jahren geworden ist, verzweifeln. Nicht alle verzweifeln so wie dieser Heinz Gödel. Manche brennen einfach nur aus. Oder kapitulieren.
Es ist gute Tradition im Stadtrat Leipzig geworden, sich immer wieder schwerpunktmäßig mit Bildungsfragen in aktuellen Stunden zu befassen. Mal mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen, mal eher hinsichtlich von Bildungskonzepten in urbanen Ballungsräumen wie Leipzig. Am 20. April ging es durchaus robust zur Sache, nicht nur Elternratssprecher hatten jede Menge Kritik im Gepäck. Es ging wenig überraschend um den Schulentwicklungsplan, also den Bau neuer Schulen und die Sanierungen vieler maroder Gebäude und Sanitäranlagen in Leipzig.
Forsch verkündet zwar das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am 14. April: „Die Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2016 um 1,6 Prozent zunehmen wird; im Herbst hatten sie noch 1,8 Prozent vorhergesagt.“ Aber hinter „die Wirtschaftsinstitute“ stecken tatsächlich nur vier - von über einem Dutzend solcher Institute. „Viel beachtet“ sei die Prognose dieser Institute, meint Wikipedia.
Es ist schon eine spannende Frage, die die Grünen im Sächsischen Landtag derzeit umtreibt: Opfert der Freistaat die Qualität seiner Schulen, um die Löcher zu stopfen, die er mit seiner Einstellungspolitik erst gerissen hat? Und ist die zuständige Ministerin schon so verzweifelt, dass sie einfach ein paar Regeln außer Kraft setzt? - Ein Antrag soll's richten.
Ein großer Wurf wird das neue, seit zwei Wochen diskutierte Schulgesetz für Sachsen nicht. Ein paar kosmetische Änderungen, ein paar Zugeständnisse bei der Mitbestimmung, das war's eigentlich. Die Anhörung hat gerade begonnen. Einen Bürgerdialog gibt es am 29. Februar auch in der Anton-Philipp-Reclam-Schule in Leipzig. Aber was sagen eigentlich die Bildungspolitiker dazu?
Während in den letzten Tagen die Zahlen zu Neueinstellungen von Lehrern Anfang 2016 die Runde machten, wollte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, von der Kultusministerin erst einmal wissen, welcher Art die Lehrer waren, die Anfang des Schuljahres eingestellt wurden. Eigentlich eine recht gemeine Frage, denn die Antworten machen deutlich, dass in Sachsen die "passenden" Lehrer für die jeweiligen Fächer mittlerweile rar sind.
Auf einmal wird die Bildungspolitik wieder ein bundesweit wahrgenommenes Thema. Das liegt nicht nur daran, dass die Kultusminister der Länder sich jetzt endlich mit der Rolle von Schule bei der Integration all der Jugendlichen beschäftigen, die jetzt als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Selbst die Bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion von CDU und CSU wurden Ende September ein bisschen munter.
Welcher Weg ist der richtige auf dem Weg zu einer inklusiven Bildung? Über diese Frage, auf die es viele Antworten geben kann, diskutierte heute der Stadtrat in einer bildungspolitischen Stunde. Eine solche findet jährlich seit 2011 statt und befasste sich dieses Mal mit dem Thema Inklusion. Zwei Gebärdendolmetscherinnen übersetzten simultan für Gehörlose.
Wer seine Reserven vertilgt, nur noch auf Sparflamme fährt und auch keine echten Reformen hinbekommt, der hat bald ein Bildungssystem, an dem nur noch die Zierleisten glänzen, während der Motor stottert und das Getriebe streikt. "Länder-Ranking: Wirtschaftslobby kürt Sachsen zum Bildungsmusterland", tönte der "Spiegel" am Donnerstag, 3. September. Doch selbst die INSM stellt fest: Der Osten stagniert, auch Sachsen.
Natürlich ist bei diesem Thema an dieser Stelle noch nicht Schluss. Aber die Leipziger Ratsfraktion der Linken und die Landtagsfraktion der Linken haben erst einmal nur zwei "Grünauer Schriften" zur Leipziger Bildung fertig - eine zur frühkindlichen Bildung, eine zu Allgemeinbildenden Schulen. Und Broschüre Nr. 2 endet mit dem Schulabschluss.
Im Grunde ist eine Schulkarriere in Sachsen eine einfache Rechenaufgabe. Was passiert, wenn ich Kinder aus bildungsfernen Familien genauso behandle wie Kinder, die von Haus aus gefördert werden? Was passiert, wenn ich keine besonderen Förderinstrumente einbaue, sondern sogar noch an Lehrern spare und Stundenausfall produziere? Wie viele Kinder fallen dann bei jeder Weichenstellung durchs Raster?
Seit Jahren findet sich in den Leipziger Umfragen ein Posten überschrieben mit "Die größten Probleme der Stadt". Aus 22 vorgegebenen Problemfeldern, die sich irgendwie die Bürgermeister und Amtsleiter ausgedacht haben, konnten die Teilnehmer der "Bürgerumfrage 2014" wieder auswählen. Erstmals ohne Begrenzung. Verbessert hat es den Klumpatsch aber nicht. In den Vorjahren konnten sie immer nur drei "Probleme" ankreuzen.
Irgendwann reicht es einfach nicht mehr, eine Misere einfach nur zu verwalten und sich auszuruhen auf dem Titel PISA-Meister. Wenn die Grundprobleme des sächsischen Bildungssystems nicht angegangen werden, steigen auch wieder die Zahlen der Schulabgänger ohne Abschlusszeugnis. So schon 2013 in Sachsen passiert, wie die Caritas nun feststellt.
Zunächst sorgte ein Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes für Verwirrung. Dieses stellte fest, Taschenrechner gehören zu den Lehrmitteln an Gymnasien. Nur wer bezahlt sie? Nun zeigte sich die Stadt Leipzig in der gestrigen Stadtratssitzung besonders sozial. Der Rat bewilligte am Mittwoch die Bereitstellung von einer halben Million Euro für Taschenrechner und dies nicht nur für Gymnasien, sondern auch für Ober- und Förderschulen.
Was kann eigentlich eine Stadt wie Leipzig tun, wenn das für die Schulinhalte zuständige Bundesland knausert, sich verweigert und so tut, als könne man die zusätzlichen Aufgaben im frühen schulischen Bereich einfach ignorieren? Die enormen Quoten von Schulabgängern ohne Abschluss kommen ja nicht von ungefähr. Sie haben mit der ganz besonderen Struktur einer Stadt wie Leipzig zu tun.
Von einem flächenmäßig gut ausgebauten Schulsystem kann in Sachsen schon lange keine Rede mehr sein. Und es ist nicht nur die demografische Entwicklung daran schuld, dass der Wohn- und Schulort am Ende darüber entscheidet, welchen Schulabschluss Jugendliche bekommen können. Oder ob sie überhaupt einen bekommen. Auch die "Schulabbrecher"-Quote erzählt von einem mangelnden Korrekturwillen des Kultusministeriums.
Eigentlich war es ein wichtiges und fälliges Interview, das die LVZ am Freitag, 19. Juni, veröffentlichte. Sie hatte die sächsische Bildungsministerin Brunhild Kurth zur Sicherung der Schulen in den Landkreisen befragt. Während in den drei Großstädten Sachsens die Schulen aus allen Nähten platzen, drohen in den Landkreisen noch immer Schulschließungen. Trotz neuer Schulmodelle, die der Freistaat mit Zähneknischen endlich einzuführen gedenkt. Oder?
Nicht nur in Leipzig gibt es gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Grundschulen im Stadtgebiet, was die Bildungsempfehlung für Gymnasium oder Oberschule betrifft. Selbst innerhalb Sachsens gibt es unerklärliche Unterschiede. Und die Grünen-Abgeordnete Petra Zais fragt sich, ob das Land auf diese Weise einfach die Schulbelegungen steuert.
Ab und zu kommen ja aus dem sächsischen Kultusministerium Meldungen, die erklären, man habe die Sache mit den fehlenden Lehrern nun endlich im Griff. Die jüngsten Erhebungen des Landesschülerrates aber haben gezeigt, dass man auch im Schuljahr 2014/2015 nichts im Griff hat. Also gab's dann am 8. Mai wieder so eine Meldung: Jetzt aber ...
LeserclubIch sag es ja ungern, aber es gibt Leserbriefe, die sind keine. Die sind reine Rechthaberei. Hätte ich ja nichts dagegen, wenn das einen Grund hätte. Aber manche, die uns in letzter Zeit erreichen, sind geradezu typisch. Das Strickmuster ist fast immer dasselbe: "Ich habe Ihren Artikel zwar nicht gelesen, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie Unrecht haben."
Von wegen "geschafft". All die mit riesigem Tamtam im Wahlkampf verkündeten Sondermaßnahmen, um das Personalproblem in Sachsens Schulen in den Griff zu bekommen, haben nichts genützt. Auch das Schuljahr 2014/2015 ist mit zu wenig Lehrpersonal gestartet. Und in den Schulen hat sich das Ausfallproblem an Schulstunden weiter verschärft, musste der Landesschülerrat jetzt erneut feststellen.
Da war die L-IZ ein wenig vorlaut am Wochenende, als sie der sächsischen SPD sehr kleine Spielräume bei der Gestaltung der Politik in der neuen Regierungskoalition attestierte. Das stimmt so nicht, konterte am Montag, 20. April, Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag. Ein Vierteljahr Ringen um den neuen Doppelhaushalt des Freistaats liegt hinter ihm. "Wir haben ganz schön viel erreicht", sagt er.
Da staunt der Zeitgenosse: Es ist tatsächlich drei Jahre her, dass der damalige sächsische Kultusminister Roland Wöller zurücktrat, weil er mit dem Wunsch, nur ein klein bisschen an der rigiden Sparpolitik bei der Lehrereinstellung zu ändern, gegen Betonmauern rannte. Drei verlorene Jahre, auch wenn die Meldungen aus dem Kultusministerium seither geradezu heldenhaft klingen.
Beim Thema Bildung gerät die sächsische CDU gern in einen Feiermodus. Wie am 21. März. Da hatte sie in Radebeul zu ihrem 7. Schulpolitischen Forum geladen. Eigentlich vor dem Hintergrund eines wachsenden Nachwuchsproblems in der sächsischen Wirtschaft. Aber am Ende war wieder alles eiapopeia.
Sachsen ist ja so richtig stolz auf sein PISA-Sieger-Schulsystem. Dass es tatsächlich ein Schulsystem des letzten Jahrhunderts ist, das reihenweise Bildungsverlierer produziert, wissen alle, die bei diesem Hürdenlauf auf der Strecke bleiben. Die ersten schon bei der Einschulung. Die nächsten dann beim Sprung von der 4. Klasse ans Gymnasium oder in das, was hierzulande "Oberschule" genannt wird. Die Grünen-Abgeordnete Petra Zais hat mal nachgefragt.
Das Jüdische Museum Frankfurt und das Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig wollen zukünftig eng zusammenarbeiten. Dazu passt diese Personalentscheidung: "Prof. Dr. Raphael Gross wird zum 1. April 2015 Direktor des Simon-Dubnow Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig." Der Schweizer Historiker bleibt bis zum 30. April 2016 Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt. Auch in London ist er vorläufig noch beschäftigt.
Am 24. März war es soweit und der Ärger machte sich auf dem Augustusplatz Luft. 27.000 Lehrer aus allen Teilen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringen protestierten in Leipzig gegen die offenkundige Haltung der Arbeitgeberseite, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), bei den Verhandlungen im öffentlichen Dienst eine ablehnende Gangart eingelegt zu haben. Mit dabei der Leipziger Gymnasiallehrer Jens-Uwe Jopp, welcher L-IZ.de im Anschluss ein Interview zu seinen Gründen gab, gemeinsam mit den Kollegen auf die Barrikade zu klettern.
Fleischerei steht am Laden, ein gemütliches Café findet sich drin. Da muss man erst mal drauf kommen, wenn man vorbeifährt. Viel Wind hat ein Brief verursacht, in denen Elternvertreter die Situation in der Grundschule am Rabet kritisierten. Eine der drei Unterschriften: „Katarzyna Pawlitzki, Vorsitzende des Elternrates der Schule am Rabet“. Also ein Brief des Elternrates? Klar, dachte ich zuerst, bis ich zufällig auf ein Mitglied des Elternrates stieß, das klarstellte: „Diese Aktion wurde nicht in den öffentlichen Elternratssitzungen besprochen.“ Im Café Fleischerei traf ich Frau Simmank und sprach mit ihr über die Schule am Rabet.
Eigentlich ist es ein Alarmruf, den Leipzigs Sozialbürgermeister Thomas Fabian jetzt veröffentlicht hat. Denn der "Bildungsreport 2014" hat es in sich. Er zeigt eine Stadt, die zunehmend echte Integrationsprobleme bekommt, weil vor allem an der Schule in Sachsen gespart wird. Nicht ohne Grund ziert die entsprechende Website das Kennedy-Zitat: "Es gibt nur eine Sache auf der Welt, die noch teurer ist als Bildung: Keine Bildung."
LeserclubHaben Sachsens Lehrer überhaupt noch ihre Schüler auf dem Schirm? Ja, sind sie sogar beratungsresistent? Phillip Dorn besucht die 11. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Leipzig-Gohlis. Der baldige Abiturient hat schon einige Erfahrungen mit Lehrern gemacht. Sein Fazit nach elf Jahren: Zu wenige Werte würden vermittelt, soviel danach geschaut, Leistung in Zahlen auszudrücken. Dabei wollen Schüler doch keine Zauberei. Sie wollen einfach nur ernst und mitgenommen werden…
Wenn 12-jährige Mädchen Nacktbilder von sich für einen Zehner bei What´s App verticken, um sich das neueste Style-Magazine zu kaufen, läuft irgendetwas schief. Auch wenn Kindergartenkinder hauptsächlich mit Star-Wars-Schwertern aufeinander eindreschen, scheint logisch, dass zuhause die Glotze im Dauereinsatz ist. Was tun? Man könnte mit den Fingern natürlich nach oben zeigen und „Verbot-Verbot“ schreien, andererseits könnte man es auch mal mit Bildung versuchen. Christoph Marx geht den schwereren Weg mit seinen Kollegen und befasst sich mit Medienbildung in der frühen Kindheit.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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