Die Warnungen vor der knappen Leipziger Haushaltssituation in den Jahren 2025 und 2026 haben in einigen Fraktionen natürlich auch berechtigte Ängste ausgelöst, dass wichtige Projekte, um die man jahrelang gekämpft hat, nun einfach in der Ablage verschwinden. So wie die Schwimmhalle im Leipziger Süden, welche die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat nun zum Inhalt eines Haushaltsantrags gemacht hat: „Für den Bau einer neuen Schwimmhalle im Leipziger Süden werden in den Haushalt für 2026 3.000.000 Euro als Planungsmittel eingestellt.“

Dass die SPD-Fraktion hier so einen Druck machte, hat damit zu tun, dass der entsprechende Stadtratsbeschluss schon aus dem Jahr 2020 stammt und damals noch eine Eröffnung der neuen Schwimmhalle auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd an der Bornaischen Straße im zweiten Quartal 2023 möglich schien. Das ist schon sehr lange her, erst recht, wen man e aus der Perspektive von Schwimmbegeisterten betrachtet, die sehnsüchtig auf diese Schwimmhalle im Süden warten.

„Sowohl im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK), wie auch im aktuellen Sportprogramm ist ein weiterer Schwimmhallenneubau im Stadtbezirk Süd bis 2024 konzipiert. Damit sollen die weiter wachsenden Bedarfe an Schwimmzeiten und – flächen abgedeckt werden, insbesondere im Leipziger Süden, da hier durch die geschlossene Schwimmhalle Süd in Connewitz eine besonders große Lücke gerissen wurde“, schrieb die SPD-Fraktion in ihrem Antrag.

„Die Stadtverwaltung Leipzig hat im April 2023 eine gemeinsame Absichtserklärung mit der Stadtwerke Leipzig GmbH sowie der Sportbäder Leipzig GmbH unterzeichnet. Diese Absichtserklärung wurde entsprechend dem Ratsbeschluss VII-A-00747 Schwimmhalle auf dem Gelände des künftigen Heizkraftwerks Süd im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau durch den Geschäftsführer der Sportbäder Leipzig GmbH und zeitgleich im Fachausschuss Sport durch Herrn Bürgermeister Rosenthal vorgestellt und erläutert. Demnach soll auf dem Gelände des neuen Heizkraftwerkes Leipzig-Süd (Bornaische Str.) der Stadtwerke Leipzig GmbH eine Schwimmhalle gebaut werden.

Zudem hat die Stadtverwaltung zuletzt mehrfach zugesichert und der Stadtrat hat entsprechend beschlossen, in den Planungen in 2026 die Leistungsphase 3 zu erreichen.“

Nur irgendwie fand man diese Planungsmittel nicht im umfangreichen Haushaltspaket der Stadt für die Jahre 2025/2026.

Erst einmal ein Konzept

Aber tatsächlich wird inzwischen geplant, wie das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport in seiner Stellungnahme zum SPD-Antrag versichert. Die als Ablehnung formuliert ist. Aber nicht, weil man kein Geld in die Planungen steckt. Nur eben nicht gleich drei Millionen Euro.

„Bisher sind folgende Planungsmittel für die Schwimmhalle am Heizkraftwerk Süd für die Sportbäder Leipzig GmbH ausgereicht bzw. im Haushalt 2025/2026 geplant“, listet das Umweltdezernat auf: „2023: 50.000 EUR, 2024: 150.000 EUR, 2025: 200.000 EUR und 2026: 300.000 EUR (insgesamt 700.000 EUR).“

„Demnach sind in 2026 bereits Planungsmittel eingestellt“, so das Umweltdezernat. „Aktuell wird ein Konzept und somit der Umfang der zu planenden Leistungen für den Neubau der Schwimmhalle mit der Sportbäder GmbH erarbeitet. Mit dem Konzept sind die Aufstellung eines Kostenrahmens und die weitere Terminierung des Projektes möglich.“

Womit eben auch deutlich wird, dass die Zusagen von 2020 viel zu optimistisch waren. Noch weiß man nicht, wie teuer die neue Schwimmhalle wird – und damit auch nicht, wann Baubeginn sein könnte und wann das erste Anbaden in der fertigen Schwimmhalle.

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