LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 77, seit 27. März im HandelSeit dem 12. März steht es fest: Für die L.E. Volleys ist die Saison in der 2. Bundesliga vorzeitig beendet. Als Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus sah sich die Volleyball Bundesliga (VBL) gezwungen, erstmals in ihrer Historie eine Saison abzubrechen. Nur sechs Tage später beschloss die VBL, dass die gesamte Saison 2019/20 in der 2. Bundesliga nicht gewertet wird.

Das bedeutet, dass es weder einen Meister noch sportliche Absteiger in dieser Liga gibt. Besonders letzteres ist eigentlich gar keine so schlechte Nachricht für die Leipziger Volleyballer. Denn nach zuletzt drei 0:3-Niederlagen in Folge waren sie – bei regulär noch fünf ausstehenden Spielen – auf einen Abstiegsplatz abgerutscht.

„Die L.E. Volleys begrüßen diese Entscheidung und freuen sich darauf, der Leipziger Volleyballfamilie auch in der nächsten Saison attraktiven Zweitliga-Volleyball anbieten zu dürfen. Mit dieser Entscheidung hat der Verein auch die Planungssicherheit erhalten, die für das Lizenzierungsverfahren, die Sponsoren- und die Vertragsgespräche mit den Spielern notwendig ist“, tickerte der Verein nach Bekanntwerden über seine Socialmedia-Kanäle.

Es waren und sind also bewegte Zeiten für die L.E. Volleys, die nur knapp eine Woche vor dem Saisonabbruch selbst einen strukturellen Umbruch eingeleitet hatten. Denn im Zuge der Mitgliederversammlung wurde im Vereinsvorstand ein Generationswechsel vollzogen. Mit Manfred Wiesinger verließ der Volleys-Gründungspräsident nach 11 Jahren engagierter und kräftezehrender Arbeit die Kommandobrücke. Damit ging eine Ära zu Ende.

Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 77, seit 27. März 2020 im Handel. Foto: Screen Titelblatt
Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 77, seit 27. März 2020 im Handel. Foto: Screen Titelblatt

Ebenfalls nicht mehr zur Wahl angetreten waren Diana Jordan, Uwe Voigt und Volleys-Coach Christoph Rascher. Zu den weiterhin im Vorstand vertretenen Thomas Bauch, Stefan Schulze und Katja Weiße kamen nun mit Thomas Nicklisch, Stefan Roßbach und Martin Ivenz drei neue Kräfte an Bord.

Als neuer Präsident tritt nun Martin Ivenz in die großen Fußstapfen Wiesingers. „Ich wollte eigentlich erst in neun bis zehn Jahren einsteigen“, gesteht der 57-jährige Rechtsanwalt.

„Aber als Manfred Wiesinger letztes Jahr mit dem Ansinnen kam, sich zurückziehen zu wollen, haben wir zugesehen, ein paar neue Leute zu finden, die sich im Vorstand engagieren, um das Ganze vernünftig und mit neuer Motivation weiter positiv nach vorne zu treiben. Daher erledigen wir das Ganze jetzt schon etwa ein dreiviertel Jahr gemeinsam, um einen möglichst nahtlosen Übergang hinzubekommen.“

Dem Leipziger Volleyball ist Ivenz schon lange verbunden und war 2009 eines der ersten Mitglieder der neu gegründeten L.E. Volleys. „In Krisenzeiten 2012/2013 habe ich mich berufen gefühlt, den Vorstand zu unterstützen, weil der nur mit drei Personen besetzt war. Daher haben wir zur Unterstützung ein Präsidium aus zehn Leuten neu ins Leben gerufen.“

Diesem Präsidium gehörte Ivenz seitdem an. Nun sitzt er selbst im Vorstand und trägt dazu bei, die Zukunft des rund 400 Mitglieder starken Vereins zu gestalten.

„Zielstellung ist es, langfristig hochklassigen Volleyball in Leipzig zu präsentieren und dazu auch eine breite Vereinsmasse zu haben, die natürlich mit dazugehört. Es gibt nicht nur Bundesliga-Volleyballsport, sondern wir sind auch in den unteren Ligen gut vertreten. Wir wollen alles daransetzen, die Mitglieder insgesamt zu fördern. Und es gilt, den Landesstützpunktbereich abzudecken. Denn da haben wir in Sachsen im männlichen Jugendbereich eine hervorragende Stellung, die wir zukünftig weiterhin mit effektivem Leben ausfüllen wollen“, beschreibt Ivenz die Marschrichtung.

„Wir wollen eine wesentlich engere Vernetzung zwischen den einzelnen Mannschaften herbeiführen, um das Gemeinsame des Vereinslebens wieder nach vorne zu bringen. Dazu gehört auch insbesondere die Bundesliga-Mannschaft. Wir haben gesagt, wir vereinen wieder alles, ohne uns bei der Bundesliga-Mannschaft aus dem wirtschaftlichen Bereich zu verabschieden. Insofern ist sie schon etwas Besonderes, und sie ist auch das Aushängeschild, das natürlich hochgehalten werden muss. Aber Zielstellung ist, dass der ganze Verein gemeinsam hinter allen steht, also die Bundesliga auch die unteren Mannschaften mit unterstützt, genauso wie die unteren Mannschaften die Bundesliga mit unterstützen. Das Gemeinsame soll wesentlich stärker in den Vordergrund kommen.“

Gemeinsamkeit ist also das Credo – und nur gemeinsam wird auch die aktuelle Corona-Krise zu bewältigen sein, damit bald endlich wieder der Ball fliegen kann.

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Ein Spiel auf Zeit: Die neue Leipziger Zeitung zwischen Ausgangsbeschränkung, E-Learning und dem richtigen Umgang mit der auferlegten Stille

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