Kein Aufgalopp, ohne vorher die Aufmerksamkeit zu schüren und so lud der Leipziger Reit- und Rennverein Scheibenholz zur Pressekonferenz. Neben dem traditionellen ersten Renntag wurden dabei auch die weiteren Ereignisse auf der Rennbahn, die bis diesen Herbst geplant sind, vorgestellt. Neu dabei ist ein Liedermacher-Festival und auch einige Veranstaltungen im Rahmen der 1000-Jahr Feier der Stadt finden im Scheibenholz statt.
Sportlich gesehen bildet den Mittelpunkt wieder ein Rennen der Klasse Ausgleich II, bei dem für die drei Erstplazierten insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zu gewinnen sind. Das entspricht in etwa den Trainingskosten für ein Rennpferd pro Jahr. Auf ein vielfältiges Programm und eine Nutzung auch zwischen den Renntagen sei die Galopprennbahn auch angewiesen, sagte Alexander Leip, der sich seit 2012 als Investor engagiert: „Die Pflege eines 30 Hektar großen Areals ist nicht günstig, aber mit der Gastronomie und vielen Möglichkeiten in guter Lage Veranstaltungen auszurichten, sehen wir uns auf einem guten Weg.“
Denn die Augen verschließen vor den Problemen des Galoppsports in Deutschland könne er nicht, es sei auch nicht das Ziel, die Bahn in den kleinen Kreis der internationalen Spitzenrennen zu führen. Bei einem Wetter wie am Dienstag, dem Tag der Pressekonferenz würden wohl wieder über 20.000 Zuschauer die Galopprennbahn besuchen. „Was wir vor allem bieten wollen, ist ein unterhaltsamer Tag für die ganze Familie, dafür haben wir auch wieder zahlreiche Kinderangebote geschaffen.“
Als Präsident des Rennvereins gab Jürgen Funke einen Überblick über die Vorab-Nennungen: „Für das Hauptrennen gibt es 14 Nennungen, 12 Starter dürfen in Leipzig laufen. Der 1. Mai ist immer ein begehrter Renntag, wir sind deswegen froh, wegen der guten Durchführung immer vom Verband den Zuschlag zu bekommen.“ Unter den 80 Nennungen seien auch namhafte Jockeys, wobei diese erst kommenden Dienstag verbindlich gemeldet würden. Ziel sei auch in diesem Jahr wieder, um die Rennen herum eine Volksfestatmosphäre zu schaffen.
Diese müsste dann auch in diesem Jahr die Haupteinnahmen bescheren, auch wenn die anderen Renntage laut Alexander Leip im Vorverkauf immer besser angenommen würden. Doch es gibt noch viel zu tun, die Sanierung der Sandbahn wäre für den Trainingsbetrieb wichtig, 1989 noch standen 104 Pferde in den Ställen am Scheibenholz, derzeit sind es zwölf. Die Rennkommission des Verbandes aber lobte bei der Besichtigung die Gästeställe: „Da halten wir deutschlandweit gut mit“, ist sich Jürgen Funke recht sicher.
Am Trainingsbetrieb wolle man allerdings festhalten, so Alexander Leip: „Zu einer Rennbahn gehört das dazu und wir sagen sicher nicht Nein, wenn sich weitere Besitzer finden, die sich Pferde hier vielleicht auch in einer Besitzergemeinschaft teilen wollen.“ Vielleicht finden sich sogar unter den Zuschauern am 1. Mai Interessierte.
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