Was für ein packender Tischtennis-Krimi, den die Leutzscher Füchse am Samstagabend in ihrem Bundesligaspiel gegen den TV Busenbach ablieferten. Nach schier aussichtslosem 1:5-Rückstand starteten die Gastgeber eine furiosen Aufholjagd, die ihnen den 4:5-Anschluss und damit die Hoffnung auf ein Unentschieden bescherte. Die Entscheidung fiel erst im allerletzten Spiel.
Zu bereits vorgerückter Stunde waren alle Augen auf Tisch 1 gerichtet. Von der zehnten und damit letzten Partie des Tages hing es ab, ob die Leutzscher Füchse dem TV Busenbach doch noch einen Punkt abknöpfen würden. Eine Nervenschlacht für die beiden jungen Protagonistinnen an der Platte. Huong Do Thi – 19 Jahre – stand auf Leipziger Seite der gerade einmal 14-jährigen Jennie Wolf gegenüber, ihres Zeichens allerdings Deutsche Meisterin der Schülerinnen.
Der erste Satz ging knapp mit 9:11 an Wolf und schon der zweite Satz sollte zum Knackpunkt werden. Da hatte Huong Do Thi den Satzgewinn schon fast in der Tasche. Sie führte 10:8, hatte zwei Satzbälle, doch musste sich letztlich mit 11:13 geschlagen geben. Im dritten Satz war die Luft dann raus, der ging 5:11 an die jugendliche Busenbacherin.
“Ich hätte es Hong so gegönnt, dass sie das Ding nach Hause bringt.”, sagte Anna-Marie Helbig, die mit ihrer Teamkollegin mitgezittert hatte. “Wenn Hong es schafft, das was sie im Training spielt auch im Spiel zu zeigen, dann gewinnen wir das hier sogar.” Helbig selbst erwischte hingegen einen starken Tag. Sie hatte Wolf vorher glatt mit 3:0 abgefertigt und damit eine schnelle 0:6-Pleite des LTTV an diesem Tag gerade noch abwenden können. So ging es mit 1:5 in die Pause und danach drehten die Leipzigerinnen richtig auf.
Kathrin Mühlbach fegte Jessica Göbel mit 3:0 von der Platte, dann bog Marina Shavyrina gegen Tanja Krämer einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg um. Spätestens jetzt tobte die Leplay-Halle. Der Jubel und die Trommelrhythmen von den Rängen trieben Anna-Marie Helbig auch gegen Theresa Kraft zu einem Sieg (3:1). Damit war der 4:5-Anschluss hergestellt, doch der Ausgleich sollte nicht gelingen…
“Vor dem Spiel war unser Ziel ein Unentschieden. Dazu muss natürlich alles super laufen, aber es war heute drin.”, so Helbig. Durch ihre beiden Siege hatte sie ihre Saisonbilanz auf 4:2 poliert und ist damit die Einzige im Team, die diesbezüglich schwarze Zahlen schreibt. “Ich freue mich, dass ich heute zwei Punkte gemacht habe. Ich habe mich gut gefühlt und auch vorher nicht gedacht, dass da etwas anbrennen könnte.”, gab sie sich gegenüber L-IZ.de selbstbewusst.
In der Vorrunde schlägt der LTTV nur noch einmal vor heimischem Publikum auf. Am Sonntag, 16. März kommt der SV Böblingen in die Leplaystraße. Beginn ist um 14:00 Uhr. Danach beginnen die Platzierungsspiele. Zwei weitere Chancen also, um dem TV Busenbach vielleicht doch nochmal den ein oder anderen Punkt abzujagen.
1. Bundesliga, Frauen:
LTTV Leutzscher Füchse vs. TV Busenbach 4:6
(134 Zuschauer in der Sporthalle Leplaystraße)
Doppel:
Kathrin Mühlbach/Marina Shavyrina – Jessica Göbel/Tanja Krämer11:4, 6:11, 8:11, 7:11
Huong Do Thi/Linda Renner – Theresa Kraft/Jennie Wolf 7:11, 11:9, 11:7, 7:11, 4:11
Einzel:
Kathrin Mühlbach – Tanja Krämer 9:11, 6:11, 11:7, 8:11
Marina Shavyrina – Jessica Göbel 7:11, 4:11, 11:7, 11:6, 12:14
Anna-Marie Helbig – Jennie Wolf 11:7, 11:7, 11:8
Huong Do Thi – Theresa Kraft 5:11, 5:11, 9:11
Kathrin Mühlbach – Jessica Göbel 11:9, 11:9, 11:1
Marina Shavyrina – Tanja Krämer8:11, 9:11, 13:11, 11:6, 11:4
Anna-Marie Helbig – Theresa Kraft 12:10, 7:11, 11:8, 11:5
Huong Do Thi – Jennie Wolf 9:11, 11:13, 5:111. ttc berlin eastside (10/ 20:0)
2. TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (11/ 16:6)
3. SV DJK Kolbermoor (11/ 15:7)
4. TuSEM Essen (10/ 14:6)
5. TV Busenbach (11/ 8:14)
6. SV Böblingen (9/ 7:11)
7. LTTV Leutzscher Füchse (11/ 4:18)
8. NSC Watzenborn-Steinberg (11/ 0:22)
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