Was macht eine Sportstadt zur Sportstadt? Die Mischung der Veranstaltungen aus Leistungs- und Breitensport? Leipzigs Beigeordneter für Sport, Heiko Rosenthal, sagt ja. Stolz informierte er am Montag über die anstehenden Spitzenveranstaltungen des Jahres - von der Hallenhockey-EM bis zum Fußball-Länderspiel - und über die geplanten Ereignisse für den Breitensport.
Leipzig wird auch im gerade angebrochenen Jahr 2012 Schoß allerlei Sportveranstaltungen sein. Das machte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal noch einmal allen bewusst, die sich nicht schon selbst ihren persönlichen Sportkalender für das Jahr zurechtgebastelt haben. Vom Pferdesport über den Ballsport bis hin zum Kampfsport wird es Sportveranstaltungen geben, über die Bandbreite lässt sich schwerlich meckern. So kommt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am 1. Juni zum letzten Test vor der EM gegen Israel ins Zentralstadion. Bereits diesen Freitag beginnt die Hallenhockey-EM, und noch im Januar werden die Freunde des Reitsports auf die Neue Messe zur “Partner Pferd” und zum FEI Weltcup im Springreiten, Fahren und Voltigieren pilgern. “Wie auch die Hockey-EM ist das der erste große Test für die Athleten im Olympiajahr”, so Rosenthal.
Ende April geht es dann im Kanupark Markkleeberg für Jan Benzien und bundesdeutsche Kanuten um die Qualifikation für Olympia 2012 in London. Ursprünglich sollten diese Spiele eigentlich in Leipzig stattfinden. Bekanntermaßen wurde nichts draus. “Trotzdem wird sich Leipzig an den Spielen beteiligen. Wir hoffen, dass es viele Athleten nach London schaffen. Ich werde auch ein paar Tage nach England reisen, um sie dort zu unterstützen”, so Rosenthal. Der Degen-Weltcup der Fechtdamen ist vorerst der letzte internationale Höhepunkt des Leipziger Sportjahres. Ohne Öffentlichkeit werden sich im November noch die Bundestrainer des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) über ihre schönsten und unschönsten Olympiaerlebnisse austauschen.
Der Breitensport wird ebenfalls nicht zu kurz kommen, denn auch für die Sportler außerhalb des Leistungssports wird es große Veranstaltungen geben – beispielsweise die 36. Auflage des Leipzig-Marathons. “Der erste Vorläufer dieses Marathons fand 1887 statt und verlief damals vom Umland bis an die Leipziger Stadtgrenze. Marathon hat in Leipzig eine große Tradition”, freut sich der Sportbeigeordnete über die neuerliche Durchführung des Laufes. “Sie kennen die Diskussionen über die Veranstaltung ja.” Der 29. LVB-Triathlon, das Mitteldeutsche Schülermeeting – erstmalig mit zwei Veranstaltungstagen in der Arena – und die Lipsiade, mit über 6.000 Jungen und Mädchen in 25 Sportarten die größte Veranstaltung seiner Art in Mitteldeutschland, sind weitere Höhepunkte im Breitensportjahr.
Nur am Rande sei noch das All-Star-Game der Handball-Bundesliga der Männer Anfang Februar, der LAZ-Werfertag im Juni oder der Kanu-Slalom Weltcup im März erwähnt, die aufgrund der anderen Großereignisse fast untergehen könnten. Der Sportkalender ist auf jeden Fall voll. Heiko Rosenthal jubelte entsprechend: “Das Jahr 2012 beweist mit seiner Vielfalt und Mischung aus den alljährlichen Breitensport-Events sowie den internationalen Highlights: Leipzig ist eine Sportstadt!” Sagen wir so: Leipzig ist eine Stadt, wo viel Sport angeboten wird – ob zur Selbstbetätigung oder zum Konsum.
Gut möglich, dass sogar noch zwei Veranstaltungen hinzu kommen. “Wir sind mit dem deutschen Basketballverband im Gespräch. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Männer könnte ein Qualifikationsspiel für die Eurobasket 2013 im August in der Arena bestreiten”, verriet Rosenthal, der zudem frohen Mutes ist, dass wieder die Tanz-EM auf der Messe stattfinden wird. “Auch hier sind wir in Gesprächen.” Mal wieder nicht realisierbar ist ein Handball-Länderspiel der Damen oder Herren. “Es gab dieses Jahr einfach keinen Länderspieltermin, an dem wir die Arena hätten nutzen können.” Und auch die deutsche Leichtathletik-Meisterschaft wird trotz aller Bestrebungen der Stadt die kommenden beiden Jahre nicht in Leipzig stattfinden. Zur Enttäuschung von Rosenthal. “Ich habe dem Verband darüber mein Bedauern ausgedrückt und unterstrichen, dass wir uns über eine Rückkehr nach Leipzig 2014 freuen würden.” Trotz dieser zwei fehlenden Events ist der Beigeordnete für Sport mit dem Kalender für 2012 sehr zufrieden. “Die Konditionen für die Einwerbung von Sportveranstaltungen sind sehr scharf. Es dürfte für jeden etwas dabei sein.”
Nur bei wenigen der geplanten Sportereignisse wird die Stadt als Veranstalter auftreten, bleibt vielmehr im Hintergrund und fördert. 350.000 Euro hat das Amt für Sport zur Förderung aller Großveranstaltungen für dieses Jahr bereitgestellt. “Das meiste werden wir für die Hallenhockey-EM verwenden”, so Rosenthal. Zudem wird die Stadt 22.000 Euro für die Förderung der vier angesprochenen Breitensportveranstaltungen aus einem Topf der Vereinsförderung zur Verfügung stellen. “Am meisten helfen wir durch die mietfreie Überlassung der Sportstätten”, so Rosenthal, der als Beigeordnete für Umwelt, Ordnung und Sport bei allen Sportereignissen auch mehr oder minder an ordnungspolitische Voraussetzungen denken muss. Gerade das Fußball-Länderspiel gegen Israel bedarf gründlicher Vorbereitung. “Die Sicherheitsfrage ist natürlich eine Herausforderung für das gesamte Stadtgeschehen. Wir haben schon frühzeitig die Kommunikation angekurbelt und werden weit vorher für Vorkehrungen sorgen, dass dieses Fußballfest friedlich bleibt.” Denn sonst würde die neuerliche Einwerbung eines Fußball-Länderspiels nur zusätzlich erschwert werden.
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