"Klein aber fein!", so beschreibt LAZ-Geschäftsführer Knut Iwan das Leipziger Starterfeld bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe. Mit nur vier Athleten fällt es in diesem Jahr eher übersichtlich aus. Dennoch liebäugelt Iwan mit drei Medaillen und schickt eine klare Kampfansage in den Hürdenwald.
Mit Cindy Roleder, Anne-Kathrin Elbe, Alexander John und Roy Schmidt kann das LAZ Leipzig ausnahmslos Nationalmannschafts-Kader zu den Titelkämpfen in die Karlsruher Europahalle entsenden. Dort kämpfen am Wochenende die besten deutschen Athleten um Titel-Ehren. Bis auf Roy Schmidt, der am Sonntag die 200m sprintet, sind alle anderen schon am Samstag über 60m Hürden dran. Dort soll es nach den Plänen des LAZ-Geschäftsführers reichlich Edelmetall regnen.
Besonders von seinen Hürden-Frauen erwartet Knut Iwan einiges. Sie “sollen, müssen, dürfen” beide eine Medaille holen. “Platz 1 und 2 wären schön”, setzt Iwan noch einen drauf. Dieser Wunsch wirkt vor allem deshalb sehr ambitioniert, weil der deutsche Hürdensprint der Frauen noch immer klar von Carolin Nytra (MTG Mannheim) bestimmt wird. Sie angelte sich in den vergangenen beiden Jahren den Hallen-Titel und unterbot in dieser Saison mit 7,97s bisher als Einzige die 8-Sekunden-Marke. Doch der LAZ-Geschäftsfüher glaubt an seine Leipzigerinnen. “Nytra ist schlagbar!”, schickt er eine Kampfansage in Richtung der EM-Dritten von Barcelona. Um diesen starken Worten auch starke Taten folgen zu lassen, müssen sich Roleder (bisher 8,07s) und Elbe (8,09s) im Wettkampf deutlich steigern. Das ist auch noch aus einem anderen Grund indiziert, denn beide wollen auch die Norm für die diesjährige Hallen-WM knacken. Diese liegt bei 8,05 Sekunden.
Ganz so hoch sind die Zielvorgaben für Alexander John nicht gesteckt. Dennoch: “Auch wenn er bisher noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist, muss er eine Medaille machen”, so Iwan. “Wenn er einen richtig guten Lauf erwischt, kann er auch Deutscher Meister werden”, glaubt Iwan. Doch er ist sich auch bewusst, dass das gesamte Laufgefüge bei John momentan noch recht instabil ist. Seit einem halben Jahr bastelt der 25-Jährige an einer Umstellung der Schrittzahl zur ersten Hürde. Dabei schleichen sich zuweilen noch Fehler ein. Mit seinen 7,70s war der Leipziger bisher immerhin genau so schnell wie Titelverteidiger Gregor Traber (LAV Tübingen), nur Helge Schwarzer (Hamburger SV) beeindruckte mit seinen 7,58s deutlicher. Vielleicht ein gutes Omen für Alexander John: Im Jahr 2010 gewann er ebenfalls in Karlsruhe den Meistertitel – direkt vor Helge Schwarzer.
200-Meter-Sprinter Roy Schmidt wird voraussichtlich mit der Medaillenvergabe nichts zu tun haben. Der Vorjahresfünfte, der in der Winterpause von Jena nach Leipzig gewechselt war, und noch immer an seinem verletzungsbedingten Trainingsrückstand aus der Freiluftsaison sowie der Trainingsumstellung knaupelt, hat es bislang nur auf eine Zeit von 21,53s gebracht. Diese liegt außerhalb der aktuellen Top Ten. Knut Iwan erhofft sich von dem 20-Jährigen in Karlsruhe eine spürbare Verbesserung. “Ich erwarte jetzt mal eine Zeit um 21,20 Sekunden”, so der LAZ-Geschäftsführer, “im Training war alles toll, jetzt sollte es auch im Wettkampf mal auf die Bahn gebracht werden”.
Die drei anderen schnellen LAZ-Asse Jens Werrmann, Erik Balnuweit (beide Hürden) sowie Martin Keller (Sprint) sind verletzungsbedingt nicht mit von der Partie und/ oder bereiten sich gezielt auf die Freiluftsaison mit dem Höhepunkt der Olympischen Spiele vor.
Samstag, 25. Februar
60m-Hürden (Männer): Alexander John
16:15 Uhr (Vorlauf), 18:05 Uhr (Finale)
60m-Hürden (Frauen): Cindy Roleder, Anne-Kathrin Elbe
16:35 Uhr (Vorlauf), 18:20 Uhr (Finale)
Sonntag, 26. Februar
200m (Männer): Roy Schmidt
14:15 Uhr (Zeitvorlauf), 16:15 Uhr (Finale)
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Microsite von leichtathletik.de
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