Am Schalttag sind für die Leipziger Handballer zwei Säulen im Rückraum von Verletzungen zurückgekehrt. Niclas Pieczkowski hat eine Schulterverletzung und die folgende Operation auskuriert und bestritt nach 9 Monaten das erste Heimspiel, Franz Semper ist nach einer Herzmuskelentzündung wieder fit. Noch lief nicht alles rund, was anfangs für den gesamten DHfK-Angriff galt. Eine beherztere, konzentriertere zweite Hälfte brachte eine Wende und den Heimsieg.

Die Hausherren erwischten mit den ersten beiden Toren einen guten Start, die Westfalen ließen sich dadurch allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Mit Marko Mamic im Innenblock kassierten die Leipziger aus der Rückraum Mitte der Mindener etliche Treffer und rannten so den Großteil der ersten Halbzeit Rückständen hinterher.

Dazu trugen auch eigene Fehler bei, Ungenauigkeiten im Passspiel und technische Fehler kosteten die Sachsen so manche Gelegenheit zum Abschluss. Auch Lukas Binder sah das so: „Wenn wir zum Abschluss kamen, haben wir auch getroffen. Aber zu viele Fehler haben uns in der ersten Halbzeit etliche Gelegenheiten gekostet.“

Erster Heimauftritt für Niclas Pieczkowski nach neunmonatiger Verletzungspause. Foto: Jan Kaefer
Erster Heimauftritt für Niclas Pieczkowski nach neunmonatiger Verletzungspause. Foto: Jan Kaefer

Dass es trotz allem nur zwei Tore Rückstand zur Halbzeit (13:15) waren, lag an einem doch recht guten Tempospiel. „Wir hätten vielleicht mit einer ein, zwei Toren höheren Führung in die Halbzeit gehen können“, so Gäste-Trainer Carstens. Denn es waren noch einmal zwei Tempotore, mit denen die Leipziger kurz vor der Pausensirene durch Lukas Binder näher herankamen. Kurz zuvor standen sich der Außenspieler und Kreisläufer Alen Milosevic noch im Weg und produzierten so einen Ballverlust.

Gleich nach Wiederanpfiff lief es für die Leipziger besser. Philipp Weber traf gleich mit seiner Einwechslung. Nach dem Spiel in Magdeburg war er durch einen Zusammenprall angeschlagen und konnte nur eingeschränkt trainieren. „Eine reine Schonung wegen des Spiels am kommenden Dienstag wäre Wahnsinn gewesen, das können wir uns in der Bundesliga nicht erlauben.“ Der vor der Saison breit aufgestellte Kader bewähre sich in solchen Situationen.

Maximilian Janke unter Bedrängnis. Foto: Jan Kaefer
Maximilian Janke unter Bedrängnis. Foto: Jan Kaefer

Spielentscheidender – auch als die Rückkehrer – waren jedoch die vielen Treffer von außen und vom Siebenmeterstrich. Sieben Mal war Lucas Krzikalla erfolgreich, einmal scheiterte er, traf aber noch einmal aus dem Feld. „Ich habe keinen mentalen Trick, aber ich achte nicht auf das Ergebnis und denke nur an den Moment“, so der abgeklärte Schütze. Auch mit den Torhütern trainiert er die Situation und bekomme von ihnen wertvolle Tipps. Auch Lukas Binder und Patrick Wiesmach trafen gut (sieben und fünf Treffer).

So geriet die zweite Halbzeit mit einigen Führungswechseln zum Nervenspiel. Noch nach 57 gespielten Minuten glich Aliaksandr Padshyvalau mit seinem einzigen Treffer aus. Leipzig, mit dem Publikum im Rücken, konnte die Entscheidung also wie so oft erst kurz vor Schluss herbeiführen. „Es war ein wichtiger Sieg für uns, nach dem Unentschieden in Stuttgart und der Pleite in Magdeburg“, sagte Lucas Krzikalla noch.

Eine Fortsetzung wünscht sich sicher nicht nur er am Dienstag (19 Uhr) bei den Rhein-Neckar-Löwen, die ihr Spiel zeitgleich 30:23 gegen Hannover gewannen. Das lässt auswärts eine schwere Aufgabe vermuten.

Torhüter Joel Birlehm blieb am Ende gegen seinen Ex-Verein Sieger. Foto: Jan Kaefer
Torhüter Joel Birlehm blieb am Ende gegen seinen Ex-Verein Sieger. Foto: Jan Kaefer

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