Starker Auftakt ins neue Jahr von den jungen Zweitliga-Frauen des HC Leipzig. Am Sonntag besiegten die Blau-Gelben vor 700 Zuschauern in der Sporthalle Brüderstraße die SG H2Ku Herrenberg mit 35:31 (18:14). Damit überholen die Leipzigerinnen ihre Konkurrentinnen auch in der Tabelle und verbessern sich auf den 9. Platz. "Heute war unser Wille riesig. Wir sind auf einer Welle geritten, und alle haben mitgezogen.", benennt Emely Theilig den Hauptgrund für den Erfolg.

Gegen den Tabellennachbarn ging der HCL formell als Außenseiter ins Spiel. Dennoch brachte die Truppe von Trainer Jacob Dietrich die Empfehlung von zuletzt zwei Siegen in Folge mit ins neue Jahr, während Herrenberg mit der Hypothek von drei Niederlagen am Stück anreiste. So ganz klar verteilt waren die Rollen dann scheinbar doch nicht.

Entsprechend entwickelte sich auf der Platte zunächst auch eine enge Kiste. Bis zum 6:6 (13.) lagen beide Kontrahenten stets Kopf an Kopf. Dann gelang es dem HCL, sich durch einen 3-Tore-Lauf beim 9:6 (15.) erstmals etwas abzusetzen.

Lilli Röpcke in der Herrenberger Zange. Foto: Jan Kaefer
Lilli Röpcke in der Herrenberger Zange. Foto: Jan Kaefer

Und die Leipzigerinnen verteidigten die Führung nicht nur, sondern bauten sie zwischenzeitlich durch einen erneuten “Dreier” auf 16:11 (26.) aus. Zur Halbzeit lag die Dietrich-Sieben schließlich immerhin mit 18:14 vor. “In der 1. Halbzeit merkt man schon, ob etwas geht oder nicht. Wir haben von Anfang an gemerkt, dass heute viel möglich ist.”, verriet Emely Theilig hinterher.

In trockenen Tüchern war der dritte HCL-Sieg hintereinander dann aber längst noch nicht. Im Gegenteil, es wurde sogar noch einmal richtig knifflig für den Aufsteiger aus der Messestadt. Denn beim Stand von 23:20 (38.) kämpften sich die Baden-Württembergerinnen mit einem 3-Tore-Lauf zurück ins Spiel – 23:23 (41.).

Schmerzen nach einem Foul an Stefanie Hummel. Foto: Jan Kaefer
Schmerzen nach einem Foul an Stefanie Hummel. Foto: Jan Kaefer

Unmittelbar vor dem Ausgleich hatte zudem die Leipzigerin Julia Weise nach einem harten Foul die Rote Karte gesehen. Zwanzig Minuten vor Schluss stand die Partie nun plötzlich wieder auf Messers Schneide. Das änderten zunächst auch die beiden Tore von Pauline Uhlmann und Wiebke Meyer nicht, denn Herrenberg glich umgehend – innerhalb von 21 Sekunden (!) – wieder auf 25:25 (44.) aus.

HCL-Coach Dietrich reagierte direkt mit einem Timeout und gab seinem Team offenbar die goldrichtigen Anweisungen mit auf dem Weg in die letzte Viertelstunde. Auf einmal flutschte es für die HCL-Frauen förmlich. Acht Minuten lang blieben die Blau-Gelben ohne Gegentreffer, netzten ihren Kontrahentinnen hingegen sechs Bälle ein. 31:25 (51.) – das musste doch die Entscheidung sein!?

Pauline Uhlmann war mit 10 Toren treffsicherste Leipzigerin. Foto: Jan Kaefer
Pauline Uhlmann war mit 10 Toren treffsicherste Leipzigerin. Foto: Jan Kaefer

Fast. Denn Herrenberg gab sich noch nicht auf und zerrte an den Ketten. Beim 33:30 (57.) hätte das Ding auch noch einmal kippen können. Aber das ließ Leipzig nicht mehr zu und brachte den Sieg mit 35:31 nach Hause. “Heute wollten alle. Gerade in der Endphase, als es noch einmal brenzlig wurde, haben alle zusammengehalten.”, fasst Emely Theilig das HCL-Erfolgsrezept zusammen.

Ihrer Siegsserie könnten die Leipzigerinnen beim nächsten Heimspiel noch einen vierten Erfolg hinzufügen. Am 19. Januar läuft um 16 Uhr die TG Nürtingen in der “Brüderhölle” auf – eine Mannschaft, die aktuell zwei Punkte hinter dem HCL rangiert…

Alle Infos zur 2. Frauen-Bundesliga:
http://www.hbf-info.de/o.red.r/spielplanhbf2.php

Leipziger Freudentanz - zum dritten Mal in Folge. Foto: Jan Kaefer
Leipziger Freudentanz – zum dritten Mal in Folge. Foto: Jan Kaefer

HC Leipzig vs. Solingen-Gräfrath 33:25 – Mit dem dritten Heimsieg belohnt

HC Leipzig vs. Solingen-Gräfrath 33:25 – Mit dem dritten Heimsieg belohnt

Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.

Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.

Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.

Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.

Alle Artikel & Erklärungen zur Aktion Freikäufer“

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar