Mit einer richtig starken Leistung gegen den bisherigen Spitzenreiter VfL Oldenburg eroberten sich die Handballerinnen des HC Leipzig am Sonntagabend die Tabellenführung der 1. Bundesliga. Damit sind die Leipzigerinnen als einziges Team der Liga noch ungeschlagen. Diesen Nimbus gilt es bereits am Mittwoch (19:30 Uhr) zu verteidigen, wenn mit Bietigheim der nächste Titel-Interessent in der Arena vorspricht.

Fast 3.200 Handballfans wollten sich am Sonntag die Partie Zweiter gegen Erster nicht entgehen lassen. Beim Zwischenstand von 1:3 (3.) schien es die erwartet harte Nuss für den HCL zu werden. Doch der wurde immer stärker, machte kaum Fehler und drehte mit dem 4:3 (7.) das Spiel in die gewünschte Richtung. Bis zur Halbzeit wuchs der Vorsprung nur moderat: Beim 8:5 (15.) waren es erstmals drei Tore plus, beim 13:9 (22.) vier und beim 17:12 (30.) fünf.

Dass Leipzig den Fünf-Tore-Vorsprung (18:13) mit in die Pause nehmen konnte, war einem Freiwurf-Coup von Luisa Schulze zu verdanken. Nachdem die Pausensirene bereits ertönt war, überlistete die 1,91-Meter-Frau die breit aufgestellte Oldenburger Abwehrmauer mit dem direkt ausgeführten Freiwurf. Das sieht man nicht oft.

Allerdings hatten die Gäste nur vier Minuten zuvor die schwere Verletzung ihrer Regisseurin Caroline Müller hinnehmen müssen, die sich in einer Angriffsaktion einen Kreuzbandriss zuzog und vermutlich für den Rest der Saison ausfallen wird. Dieser Ausfall hinterließ deutliche Spuren beim VfL. In der zweiten Halbzeit waren die Oldenburgerinnen ein Schatten ihrer selbst und bekamen vom HCL die Bälle reihenweise um die Ohren gehauen.

Alexandra Mazzucco im Duell mit VfL-Keeperin Louise Egestorp. Foto: Jan Kaefer
Alexandra Mazzucco im Duell mit VfL-Keeperin Louise Egestorp. Foto: Jan Kaefer

Dieser stieg mit vier Toren in Folge in die zweite Hälfte ein (22:13/ 34.) und führte zwei Minuten später bereits mit zehn Toren Differenz (24:14). Bis auf einen Vorsprung von 14 Treffern (32:18, 34:20) ging es hinauf, dann gönnte HCL-Trainer Norman Rentsch vor allem seinen ganz jungen Spielerinnen eine Brise Bundesliga-Luft.

Der klare Leipziger Sieg geriet zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr und lässt auf ein erneut packendes Spiel am Mittwoch gegen Bietigheim hoffen, das mit Maura Visser, Susann Müller und Nina Wörz gleich drei ehemalige HCL-Akteure in die Arena mitbringt.

Audio: Interview mit Luisa Schulze (HC Leipzig)

Direkt verwandelter Freiwurf von Luisa Schulze. Foto: Jan Kaefer
Direkt verwandelter Freiwurf von Luisa Schulze. Foto: Jan Kaefer

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. VfL Oldenburg 36:27 (18:13)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen), 5. Spieltag

HC Leipzig: Kramarczyk, Kurzke, Roth – Mazzucco (2), Peter, Hertlein (3), Schulze (6), Kludlacz-Gloc (9), Hubinger (3), Lang (9), Reimer, Minevskaja (2/1), Reißberg, Urbicht (2). Trainer: Norman Rentsch.
VfL Oldenburg: Renner, Egestorp – Schnack (1), A.Meyer (4), Prante (2), C.Müller (4/2), Smits (5), Dulfer (1), Schirmer (1), Behrend (1), Geschke (6/4), Hartstock (2). Trainer: Leszek Krowicki.

Schiedsrichter: Tanja Schilha/ Maike Schilha. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (2x Hubinger), Oldenburg 2x (2x Geschke). Siebenmeter: HCL 3/1 (Minevskaja 1/1, Kudlacz-Gloc 1/0, Peter 1/0), Oldenburg 8/6 (Geschke 6/4, C.Müller 2/2). Zuschauer: 3.184 in der Arena Leipzig.

Statistik auf sis-handball.de:
http://liveticker.sis-handball.org/game/…

Ausgelassen wie lange nicht feierten die HCL-Handballerinnen den klaren Sieg und damit die Tabellenführung. Foto: Jan Kaefer
Ausgelassen wie lange nicht feierten die HCL-Handballerinnen den klaren Sieg und damit die Tabellenführung. Foto: Jan Kaefer

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