Im letzten Spiel des Jahres und vor der Winterpause, begannen die Hausherren nicht sehr überzeugend. Ungeduldige Abschlüsse und Fehlpässe ließen den Essenern viele Chancen zu schnellen Gegenstößen. Gleichzeitig kam so die Abwehr selten zu einem stabilen Positionsspiel. Felix Storbeck hielt aber stark und damit seinen SC DHfK im Spiel. Doch in der zweiten Halbzeit unterbrachen die Leipziger erfolgreich den Essener Spielfluss durch Stopp-Fouls und kamen so ins Spiel. Auch in der Offensive lief vieles runder, und so war der 34:30 Endstand der verdiente Lohn.

Bei den kühlen Temperaturen haben offensichtlich nicht nur Automotoren so ihre Startschwierigkeiten, auch die Männer des SC DHfK kamen nicht sogleich in Tritt. Philipp Pöter als Regisseur im Rückraum traf noch einige nicht so glückliche Entscheidungen. Auch seine Mannschaftskameraden begannen hektisch und schlossen aus ungünstigen Positionen zu schnell ab oder produzierten Fehlpässe.
Die Essener nahmen dankend an, wäre Felix Storbeck nicht in guter Form gewesen, der Rückstand hätte zur Halbzeit auch fünf Tore mehr betragen können. Dank seiner Paraden, von denen eine im Kung-Fu-Stil das Gefühl vermittelte, Bruce Lee müsse gerade sehr stolz auf einen würdigen Erben sein, blieb das Spiel mit 15:17 offen.

Es dürfte etwas lauter in der Kabine geworden sein, in der Tat kehrte die Mannschaft mental in ganz anderer Verfassung auf das Parkett zurück. Mit Stopp-Fouls unterbrachen sie den Rhythmus der Gäste aus dem Ruhrpott. “Es ist uns gelungen, den Spieß umzudrehen.”, sagte Franz Semper gegenüber der L-IZ. “In der zweiten Hälfte haben wir Kampfeswillen gezeigt und die Konterchancen gehabt.”

Als einer der Jüngsten hatte der 17-Jährige einen nicht unbedeutenden Anteil. Sechs Tore steuerte er bei, darunter zwei sehr wichtige: Sein Abschluss brachte die 25:24-Führung, später fasste er sich ein Herz, als die Mannschaft nach doppelter Unterzahl noch einmal die deutliche Führung aus der Hand zu geben drohte. Bemerkenswert für einen Spieler dieses Alters und ein Zeichen, dass die Nachwuchsarbeit in Leipzig zurecht ausgezeichnet wurde und ab nächstem Jahr auch als Schwerpunktsportart gefördert wird, sofern der Sportausschuss der Ratsversammlung dem zustimmt.

Von einem Arbeitssieg wollte Trainer Christian Prokop dennoch nichts wissen. “Ich denke, meine Mannschaft hat ein großes Kompliment verdient. Wir haben in der zweiten Hälfte dank der Kulisse (3.692 Zuschauer) viel kompakter und aggressiver gegen den Rückraum verteidigt, das war der Schlüssel. Aber gleichzeitig sind wir auch offensiv besser geworden und Philipp Pöter hat deutlich bessere Entscheidungen getroffen.”
Dazu zählte der Trainer auch die Anspiele auf Kreisläufer Alen Milosevic. Der Schweizer erzielte wie Franz Semper sechs Treffer, nur Kapitän Lukas Binder gelangen mit 8 “Buden” noch mehr Tore.

In der Pause bis zum ersten Auswärtsspiel im Februar können die Leipziger nun auf die Regeneration von Philipp Weber, Max Emanuel und Bastian Roscheck hoffen. Alle drei werden zum ersten Spiel des Jahres 2015 wieder zurück erwartet. Die Heimspiele beginnen gleich mit dem Pokal-Kracher gegen die Füchse Berlin am 4. März. Schon am 12. Januar startet der Vorverkauf für diese Begegnung, für die Geschäftsführer Karsten Günther schon eine Zusatztribüne am Nordende der Arena ankündigte.

Die Statistik zum Spiel:
http://sis-handball.de/live/spiel.aspx?key=2202Leipzig_Essensim29122014185324

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar