Es war zwar "nur" ein Pflichtsieg, aber einer mit Schmackes. Die bisher ohne Punktverlust in die Saison gestarteten HCL-Handballerinnen tobten sich gegen den punktlosen Tabellen-Letzten aus Trier ordentlich aus. Das war nicht nur für das reine Weiß der Weste gut, sondern machte auch das peinliche Remis vom Jahresbeginn vergessen. Als besonders torhungrig erwies sich Natalie Augsburg, die mit 11 Feldtoren herausstach.

Selbe Halle, selber Gegner – und am Ende nur ein dürftiges 29:29-Unentschieden. Das Spiel aus der letzten Saison ist gerade einmal acht Monate her. “Wir hatten das im Hinterkopf, sind aber nicht weiter darauf eingegangen.”, hatte auch Luisa Schulze diesen Ausrutscher nicht vergessen. “Im letzten Jahr haben wir gesehen, dass man Trier nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Heute haben wir von Anfang an konzentriert gespielt, und das Ergebnis spricht für sich.”
In der Tat. Am Sonntag legte der HCL munter los, führte nach 6 Minuten mit 5:0 – ein Traumstart. Den Trierer Mietzen steckte da wohl noch die 560-Kilometer lange Anreise in den Knochen, auf die sie sich am Morgen bereits um 5:00 Uhr begeben hatten. Auch in der Folge hielt sich der Verschleiß des Leipziger Tornetzes in überschaubarem Rahmen. Ganze sieben Mal musste die hervorragend haltende Julia Plöger im Laufe der ersten Halbzeit den gelben Ball aus ihren Maschen holen. Den ersten 10-Tore-Abstand stellte Alexandra Mazzucco mit ihrem 16:6 (23.) her. Nachdem die Gäste knapp 7,5 Minuten vor der Pause ihr bis zum Wechsel letztes Tor erzielten, baute der HCL mit sechs Treffern hintereinander einen respektablen 15-Tore-Pausenstand.

Trier vermisste schmerzlich seine seit längerem verletzte Rückraum-Spielerin Maria Kroyer. In Leipzig hatten die Mietzen zudem mit Katrin Schneider einen weiteren Ausfall zu beklagen. Die Folge: In der zweiten Hälfte erzielten die Gäste noch weniger Tore. Nur 5 Treffer standen zu Buche – während der Zähler auf der anderen Seite fröhlich rasselte. Dass auch beim HCL mit Susann Müller (Fußschmerzen) eine Rückraum-Rakete fehlte, fiel diesmal gar nicht auf.

Die Harmlosigkeit des Tabellen-Letzten erreichte zwischen der 40. Minute (27:10) und der 55. Minute (34:11) ihren Höhepunkt: Eine viertelstunde gelang es Trier nicht, ein Tor zu erzielen. Auch Natalie Augsburg hatte das Tore-Werfen bereits eingestellt. Elf Buden waren für sie da schon auf der Haben-Seite – nur ein Tor weniger als das gesamte Trierer Team gesammelt hatte. Beim Stand von 35:12 endete die vor 1.491 Fans in der Ernst-Grube-Halle ausgetragene Partie. Der HCL bleibt ganz oben mit dabei und hübschte sein Torverhältnis ordentlich auf.
“Zum Ende hin haben wir ein bisschen zu schnell abgeschlossen, aber ansonsten haben wir immer mit voller Konzentration gespielt.”, war Luisa Schulze zufrieden. “Jeder wusste, um was es hier geht. Dass es dann so leicht wird, haben wir nicht gedacht, aber freuen uns natürlich darüber.”

Vor heimischem Publikum sind die HCL-Handballerinnen nun erst wieder am 9. Oktober (gegen Oldenburg) zu sehen. Bis dahin sind Aufgaben in Göppingen (Bundesliga), Berlin (Pokal) und Metzt (Champions League) zu bewältigen.

Die Statistik zum Spiel:
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