Die Handballer des SC DHfK haben ihren Saisonauftakt in der Arena Leipzig vor 2.380 verloren. Gegen die die besseren Gäste vom ThSV Eisenach zogen sie am Samstagabend mit 24:28 (12:15) den Kürzeren. Die Jungandreas-Truppe fand zu keiner Zeit ihren Rhythmus und verschaffte den Gästen mit fahrigen Aktionen immer wieder einen Vorteil.
Die Helfer des SC DHfK hatten sich wirklich Mühe gegeben, um den Saisonauftakt ihres Teams zu einem Fest zu machen. 2.380 Zuschauer hatten allen Grund sich in der Arena Leipzig, in der der SC DHfK seit dieser Saison alle Heimspiele austragen wird, wohlzufühlen. Nur das Ergebnis und das Spiel ihrer Mannschaft gegen den Aufstiegsfavoriten ThSV Eisenach passten nicht. “Wir haben zu viele einfache technische Fehler gemacht”, analysierte Trainer Uwe Jungandreas das Derby und traf damit genau ins Schwarze. Doch das war nicht das einzige Problem seines Teams. Zu den Fehlabspielen, allein in den ersten fünf Minuten vier, kamen auch immer wieder Früchte der Übermotivation und fehlender geistigen Frische.
Beispiel Alexander Feld: Der neue Spielgestalter, der aus Düsseldorf gekommen war, handelte sich gleich zwei unnötige Zeitstrafen ein, als er zweimal in Folge unbeholfen im Zweikampf agierte und als er zwei Sekunden vor der Pausensirene die schnelle Mitte blockierte. Beispiel Pavel Prokopec: Der Tscheche verließ nach einem erfolgreichen Angriff das Spielfeld, obwohl er in der Deckung eingeplant war. Der SC DHfK spielte so Mitte der ersten Halbzeit zehn Sekunden unnötigerweise in Unterzahl ehe Jungandreas seinen Neuzugang wieder auf die Platte jagte. Da war es allerdings zu spät, die Eisenacher, die sich wacher und frischer präsentierten, hatten schon den freien Mann anspielen können. Zwei Angriffe später war dann ein Spieler des SC DHfK zuviel auf dem Parkett, die guten Schiedsrichter Thöne und Zupanovic, die es in einem harten Derby nicht immer leicht hatten, entschieden folgerichtig auf Zeitstrafe.
Und so brachte sich der SC DHfK immer wieder selbst aus dem Rhythmus. Nach einer schlimmen Anfangsphase mit den angesprochenen Fehlabspielen und Abstimmungsproblemen war Eisenach schon auf fünf Tore enteilt (4:9/14.). Erst eine kurze starke Phase der Gastgeber halbierte den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand (6:12/21.). Doch im Gegensatz zu den Thüringern, die, angefeuert von 50 mitgereisten Fans, mit der DHfK-Deckung zu oft leichtes Spiel hatten, mussten sich die Grünweißen fast jedes Tor hart erarbeiten. Selbst in Überzahl war es nicht einfach, den ThSV-Abwehrblock auseinander zu posamentieren.
Als die zweiten dreißig Minuten anbrachen, schien es so, als ob sich die Gastgeber quasi wie immer die beste Phase für die zweite Hälfte aufgehoben hätten. Doch bei einem Zwei-Tore-Rückstand verpassten es die Hausherren mehrmals, den Anschlusstreffer zu markieren. Nicht zuletzt, weil Eisenach mit Radek Musil eine Riesenkrake im Tor zu haben schien. Gabor Pulay und Michael Galia begegneten ihm im Leipziger Tor an diesem Tag nicht auf Augenhöhe. Fünf Minuten vor dem Ende war der Anschluss endlich geschafft. Nach einem Doppelschlag von Feld waren die Grünweißen dran, doch genau jener Feld rannte im folgenden, eigenen Angriff übermotiviert in die Gästedeckung. Stürmerfoul, Ballverlust, Eisenach zog endgültig davon.
Kapitän Thomas Oehlrich ärgerte sich hinterher entsprechend. “Wir haben es in der Hand und machen es nicht.” Zum Schulanfang schien es so, als wenn jeder seiner Mannschaftskollegen und er selbst mit der großen Vorfreude einfach nicht zurecht kamen. Am kommenden Samstag geht es dann zum ersten Auswärtsspiel nach Friesenheim. Vielleicht ist eine Auswärtspartie jetzt genau das Richtige.
SC DHfK Leipzig (Tore / davon Siebenmeter): Galia (TH), Pulay (TH), Krechel (TH) – Müller, Dietzmann 1, Emanuel, Streitenberger 3, Baumgärtel, Oehlrich 3, Binder, Boese 6/5, Jacob 5, Riehn, Prokopec 1, Feld 5, Telehuz.
ThSV Eisenach: Musil (TH), Gorobtschuk (TH) – Trautvetter, Sklenak 4, Wöhler, Jonsson 5, Luther, Miljak 1, Kaluzinski 1, Hansen 3, Schiffner 3, Heinemann 8/4, Lilienfelds 3, Koloper.
Schiedsrichter: Martin Thöne/ Marijo Zupanovic. Zuschauer: 2.380 in der Arena Leipzig.
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