Auch ohne gelernten Kreisläufer hat der SC DHfK am Sonntag einen Heimsieg eingefahren. Die Grünweißen besiegten den Tabellennachbarn TV Emsdetten mit 27:24 (12:11). Die Gäste verloren gegen eine echte Mannschaft mit einem Hexer im Tor, der fast schon echt aussah.

Die 60. Minute im Heimspiel des SC DHfK gegen den TV Emsdetten war angebrochen, da erhoben sich nach und nach alle 1.342 Zuschauer in der Ernst-Grube-Halle. Michael Galia im DHfK-Tor hatte einen Rückraumwurf entschärft, beim Spielstand von 26:23 für die Hausherren konnte nun nichts mehr anbrennen. Die siebzehnte (!) Parade des tschechischen Torhüters besiegelte am Sonntag den achten Heimsieg des SC DHfK im 12. Spiel, doch die sechzehn vorangegangen Paraden waren der Grundstein für den Sieg, der in einer ausgeglichenen Partie auch den Gästen hätte zufallen können.

Die Gäste hatten den nervösen Beginn der Gastgeber ausgenutzt, führten bis zur 21. Minute. Nils Babin im Emsdettener Tor parierte vor allem in den ersten Minuten mehrmals herausragend die Würfe der Hausherren, für die sich in der Offensive abwechselnd René Wagner und Till Riehn am Kreis versuchten. Thomas Oehlrich (für ein Spiel gesperrt) und Cristian Telehuz (Meniskuseinriss) fehlten. In der Abwehr konnte die Lücke trotz langewährenden Rückstands besser geschlossen werden, hier hielten Ole Dietzmann und ebenfalls René Wagner die Mitte zu. Die Gäste führten zwar lange, mussten sich aber jedes einzelne Tor hart erarbeiten, auch weil Michael Galia schon zeitig auf Touren gekommen war. Vor den Augen seines Bruders Martin, der beim Bundesligisten TV Großwallstadt “hext”, beeindruckte der 105 Kilo schwere Tscheche immer wieder mit beweglichem Torwartspiel. Vorn glänzten gegen Ende der ersten Hälfte vor allem René Boese und Eric Jacob, die jeweils mit zwei Tore in den letzten neun Minuten den SC DHfK in Front brachten und hielten.Doch so wach wie sich die Gastgeber nach der Anfangsphase präsentierten, so verschlafen schienen sie zu Beginn der zweiten Hälfte. Im Handumdrehen waren die Gäste drei Tore weg (13:16). Wieder zeigte Nils Babin im Tor der Münsterländer eine starke Halbzeit-“Frühform” und baute später wieder ab. Sein Pendant Galia kam zusammen mit Mittelmann Philipp Seitle ab der 40. Minute in Fahrt, Seitle warf sechs seiner acht Tore in den letzten 19 Minuten, setzte zudem seine Mitspieler gut in Szene. In der Defensive schlossen seine Mitspieler die Reihen effektiv und wenn Stefan Thünemann am Kreis oder Janko Bozovic aus dem Rückraum doch werfen konnten, war meist Galia da. “Die Stimmung in der Halle war heute gut, das Team war sehr gut und mit mir bin ich auch zufrieden”, bekannte Galia nach der heißen Schlussphase in der er fünf Hände und seine Mannschaftskollegen fünf Beine zu haben schienen. Eine bescheidene Beschreibung seiner Leistung. “Heute hat jeder wirklich den berühmten Schritt mehr gemacht, das war echt eine super Leistung von uns”, jubelte sein Mannschaftskollege Uli Streitenberger nach dem Spiel. Der 29-Jährige verwandelte alle seine vier Siebenmeter, den letzten zum eigentlich entscheidenden 26:22 drei Minuten vor dem Ende. Als Ole Dietzmann 2:47 Minuten vor dem Ende für zwei Minuten vom Feld musste, hätte es noch einmal spannend werden können, aber dann parierte erneut Galia und die Halle stand.

Während die Zuschauer den Ausgang aus der Grube-Hölle nahmen, verriet der Tscheche doch noch sein Erfolgsgeheimnis. “Seitdem ich ohne Druck spiele, läuft es.” Doch wo läuft es für den Aufsteiger noch hin? Nach dem Heimsieg hat der Fünfte der zweiten Liga drei Punkte Vorsprung auf den Sechsten Nordhorn-Lingen und nur einen Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Nächsten Samstag geht es zum Tabellen-Elfen ASV Hamm, ehe sich in den beiden darauffolgenden Spielen gegen den Zweiten Neuhausen zu Hause und beim Spitzenreiter GWD Minden der weitere Weg entscheiden könnte.
SC DHfK: Galia, Krechel, Müller, Dietzmann (1), Streitenberger (5/4), Wolf, Baumgärtel (3), Binder, Boese (5/1), Jacob (5), Wagner, Riehn, Seitle (8)
TV Emsdetten: Babin, Feshchanka, Selmanovic (9/4), Wesseling, Kvalvik (2), Bozovic (1), Cordes, Thünemann (4), Giesbert, Boomhouwer (3), Fridgeirsson (3), Amarson (2)

Zuschauer: 1.342, Schiedsrichter: Baumgart, Wild, Zwei-Minuten-Strafen: Dietzmann (DHfK), Selmanovic, Kvalvik (2), Amarson (alle Emsdetten)
DHC Rheinland – HSG Düsseldorf 23:23
TV Korschenbroich – 1. VfL Potsdam 33:30
SV Post Schwerin – ThSV Eisenach 21:24
VfL Bad Schwartau – HC Empor Rostock 28:27
TV Bittenfeld – HC Erlangen 24:23
HG Saarlouis – TSV GWD Minden 27:28
SG BBM Bietigheim – ASV Hamm-Westfalen 29:27
SC DHfK Leipzig – TV Emsdetten 27:24
HSG Nordhorn-Lingen – TV 1893 Neuhausen 33:22
TSG Ludwigshafen-Friesenheim – TUSEM Essen 25:251.) TSV GWD Minden 22 Spiele/ 33 Punkte/ +104 Tore
2.) TV 1893 Neuhausen 22/ 29/ +36
3.) HC Erlangen 22/ 28/ +38
4.) TUSEM Essen 22/ 28/ +32
5.) SC DHfK Leipzig 22/ 27/ +23
6.) HSG Nordhorn-Lingen 22/ 24/ +23
7.) TV Emsdetten 22/ 24/ +10
8.) TV Bittenfeld 22/ 24/ -7
9.) HG Saarlouis 22/ 24/ -13
10.) ThSV Eisenach 22/ 23/+20
(…)

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