Nach zuletzt zwei klaren 3:0-Heimsiegen gegen Meuselwitz und den Chemnitzer FC, mussten die Regionalliga-Fußballer der BSG Chemie Leipzig am heutigen Samstag in Jena eine 2:0 (1:0)-Niederlage einstecken. Vor 4.500 Zuschauer im Ernst-Abbe-Sportfeld – davon auch 600 Chemie-Fans – waren die Leutzscher in der 2. Halbzeit dem Ausgleich mehrfach nahe, doch ins Tor trafen nur die Gastgeber.

Die Bilanz der letzten vier Regionalliga-Begegnungen zwischen beiden Vereinen stellt sich vor der heutigen Partie nahezu komplett ausgeglichen dar. Beide konnten jeweils zweimal gewinnen und selbst das dabei erzielte Torverhältnis schlägt mit 7:6 nur ganz minimal für die Thüringer aus. In Jena hatte Chemie bei dem einzigen Auswärtsspiel in dieser Liste allerdings keine Punkte holen können.

Mit dieser Statistik im Blick und den nur zwei Punkten, die in der Tabelle vor Anpfiff zwischen den Mannschaften lagen, deute sich ein spannender Fußballnachmittag an.

Dass sich beide Mannschaften auf einem guten Niveau auf Augenhöhe begegnen, zeigten sie dann auch vom Anpfiff an. Chemie versteckte sich nicht, zeigte engagiert Präsenz. Zwingende Torchancen allerdings konnte sich zunächst keiner der Kontrahenten erarbeiten. Für die größte Gefahr sorgte in der 17. Minute Maximilian Krauß, der mit einem feinen Steckpass Pasqual Verkamp in Szene setzte. Gegen Chemie-Keeper Benjamin Bellot kam der Jenaer dann aber einen Schritt zu spät.

Der omnipräsente Krauß war es dann auch, der in der 28. Minute mit einem unwiderstehlichen Solo die Führung für die Gastgeber vorbereitete. Der 26-Jährige lässt auf links zuerst Florian Brügmann und danach Paul Horschig stehen, legt den Ball von der Grundlinie aus zurück vors Tor. Dort hatte sich Vasileios Dedidis platziert und brauchte nur noch einzuschieben – 1:0 für Jena.

In den letzten Minuten der ersten Hälfte geriet der spielerische Aspekt durch aufkommende Nicklichkeiten etwas in den Hintergrund. Schiedsrichter Tobias Hagemann verteilte in dieser Phase Gelbe Karten an die beiden Leipziger Denis Jäpel (33.) und Phillipp Wendt (45.). Der Pausenpfiff kam daher zum mentalen Abkühlen gerade recht.

Chemie drückt, Jena trifft

Nach Wiederanpfiff blieb die Partie gewohnt umkämpft und zunächst arm an klaren Möglichkeiten. In der 58. Minute zeigt Chemie, dass sie diese Partie längst noch nicht abgehakt haben. Janik Mäder holt sich einen Fehlpass des FC Carl Zeiss, wühlt sich Richtung Tor durch und hält aus 18 Meter drauf. Doch Jena-Keeper Kevin Kunz fliegt und entschärft den Ball. Das war bisher die beste Chance für die Gäste aus Leutzsch.

Doch eine noch bessere folgte nur zwei Minuten später. Timo Mauer schnickt rechts neben dem Strafraum Jena-Kapitän Bastian Strietzel aus und flankt den Ball in die Strafraum-Mitte. Dort hat Alexander Bury gleich zwei Schusschancen, bleibt aber beide Male an der vielbeinigen Abwehr hängen.

Chemie Leipzig ist nun auf den Geschmack gekommen und riss die Partie an sich. Jena war jetzt viel mit Abwehrarbeit beschäftigt. So auch in der 72. Minute, als Mauer von links eine weite Flanke nach rechts in den Strafraum schlug. Dort nahm Brügmann die Kugel direkt ab, doch Torhüter Kunz riss rechtzeitig die Arme nach oben und klärte zur Ecke.

Nach einer etwas ruhigeren Phase folgte erneut die Riesen-Ausgleichschance für die BSG – diesmal per Standardsituation. Brügmann brachte einen Freistoß von der linken Seite weit hinein auf den langen Pfosten. Dort ist der eingewechselte Manasse Eshele aus Nahdistanz per Kopf zur Stelle, doch Kunz rettet in höchster Not zur Ecke.

Chemie rennt immer weiter an, doch Jena machte kurz vor dem Ende den Deckel drauf. Zunächst klatscht ein Krauß-Schuss von links noch an die Leipziger Querlatte (89. Minute). Eine Minute später klingelt es dann aber im Netz. Lorenz Knöferl sieht Jan Dahlke im Strafraum völlig frei stehen. Dieser schien zu spüren, dass Torhüter Bellot aus seinem Tor läuft und überlupft ihn gefühlvoll aus zwölf Metern – 2:0 (90. Minute), die Entscheidung.

Durch diese Niederlage geht es für Chemie in der Tabelle nun auf Platz 8 (39 Punkte) herunter. Vor dem prestigeträchtigen Ortsderby gegen den 1. FC Lok Leipzig (2. April um 16 Uhr), müssen die Leutzscher zunächst am 27. März um 19 Uhr zum Nachholer beim Berliner AK reisen.

Die Statistik zum Spiel:
www.fussball.de/spiel/fc-carl-zeiss-jena-bsg-chemie-leipzig/…

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