Lange hat man in Probstheida auf diesen Tag hingearbeitet, nun kann am 7. Oktober auf den außerordentlichen Mitgliederversammlungen (aoMV) des VfB Leipzig und des 1. FC Lok Leipzig endlich über die Fusion beider Vereine abgestimmt werden. „Mit der vorgesehenen Verschmelzung soll nun das zusammengeführt werden, was emotional schon immer zusammengehört. Damit soll der 1. FC Lok rechtlich einwandfrei der Nachfolger des VfB Leipzig sein, um damit eine lückenlose Traditionslinie bis hin zum VfB Leipzig von 1893 herzustellen.
Zudem hat der 1. FC Lok heute seine Heimstatt im Bruno-Plache-Stadion in Leipzig-Probstheida, wo bis 2004 der VfB Leipzig beheimatet war. Das entsprechende Flurstück erwarb der VfB Leipzig im Jahre 1921“, heißt es dazu im Verschmelzungsbericht.Weiterhin heißt es in diesem Papier: „Die Rückführung des VfB Leipzig als Träger der ununterbrochenen Traditionslinie des Vereins in den heutigen 1. FC Lokomotive Leipzig ermöglicht es, die Geschichte des 1893 gegründeten und seit dem Jahr 1922 im Leipziger Stadtteil Probstheida ansässigen Fußballvereins fortzuschreiben. Zugleich wird den Mitgliedern des Vereins ein dementsprechendes Selbstverständnis zurückgegeben, Teilhaber eines rund 128 Jahre alten Traditionsvereins zu sein, was für die große Mehrheit der über 2.800 Vereinsmitglieder von zentraler Bedeutung für ihre Identifikation mit dem Verein und ein wesentlicher Grund für ihre Unterstützung ist.“
Um die lange Tradition des VfB Leipzig zu wahren und sichtbarer zu machen, gehen mit der Fusion verschiedene Maßnahmen einher. Als Gründungsdatum wird künftig der 11. November 1893 benannt, an dem sich einst der „Club Sportbrüder“ gründete, und der Vereinsname 1. FC Lokomotive Leipzig e. V. erhält den Zusatz „Verein für Bewegungsspiele“. Für beide Schritte muss von den Lok-Mitgliedern eine Satzungsänderung beschlossen werden.
Darüber hinaus sollen die Farben der Auswärtsspielkleidung wieder im traditionellen Blau und Weiß des VfB Leipzig gehalten sein. Außerdem bekommt die Holztribüne im Bruno-Plache-Stadion feierlich den Namen „VfB-Tribüne“ verliehen, und einzelne Stadionblöcke erhalten die Namen einstiger VfB-Persönlichkeiten.
Zusätzlich ist auf dem Stadiongelände die Einrichtung eines Traditionskabinetts vorgesehen, „in dem die Darstellung der VfB-Geschichte zur Wahrung der damit verbundenen Vereinstradition als Teil der Gesamthistorie des Vereins erfolgen kann.“ Und natürlich sollen auch Veranstaltungen zur Traditionspflege nicht zu kurz kommen, das könnte im Bereich Jugendfußball beispielsweise ein jährliches „Camillo-Ugi-Turnier“ sein.
Als Sahnehäubchen sollen künftig die Trikots des 1. FC Lok mit einem Meisterstern verziert werden. Die drei Deutschen Meistertitel des VfB Leipzig aus den Jahren 1903, 1906 und 1913 berechtigen Lok nach der Verschmelzung dazu, einen solchen Stern zu tragen. „Wir werden nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung den Antrag offiziell beim DFB einreichen und hoffen, dass wir schon im neuen Jahr mit dem Meisterstern auf unserem Trikot Fußball spielen können. Denn darauf sind wir stolz, und es ist auch eine emotionale Komponente für viele Fans“, so Lok-Pressesprecher Alexander Voigt gegenüber der Leipziger Zeitung (LZ).
Sobald das Amtsgericht Leipzig die Verschmelzung der beiden Vereine bestätigt hat, kann der Antrag beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht werden. Dort muss dann zunächst der Spielausschuss und schließlich das Präsidium darüber befinden. Gehen die Daumen nach oben, beginnt für die Lok-Trikots die Sternstunde.
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https://www.l-iz.de/sport/fussball/2019/10/Bestes-deutsches-Fussballbuch-kommt-aus-Leipzig-298399
„Fußball unter einem guten Stern: Abstimmungen zur Fusion des 1. FC Lok mit dem VfB Leipzig stehen bevor“ erschien erstmals am 1. Oktober 2021 in der aktuellen Printausgabe der LEIPZIGER ZEITUNG. Unsere Nummer 95 der LZ finden Sie neben Großmärkten und Presseshops unter anderem bei diesen Szenehändlern.
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