Der nächste Heimsieg für den 1. FC Lok. Gegen den ZFC Meuselwitz obsiegten die Blau-Gelben am Mittwochabend mit 1:0 (1:0). Vor 999 Zuschauern traf Tom Nattermann schon nach 50 Sekunden zur Führung. Danach bot das Spiel Kampf und Krampf. Lok und Meuselwitz wollten, konnten allerdings kaum Angriffe durchspielen.
Auf den Tag genau vor acht Monaten trafen beide Teams das letzte Mal aufeinander. Ebenfalls in Probstheida, ebenfalls siegte Lok, ebenfalls war es das letzte Spiel vor einer coronabedingten Spielpause. Nur Schinke verschoss diesmal seinen Elfmeter.
Paul Schinke hätte das Spiel gegen den ZFC Meuselwitz in der 52. Minute zumindest vorentscheiden können. Nach Foul an Tom Nattermann trat Schinke wie schon am 28. Februar gegen Meuselwitz zum Elfmeter an. Damals verwandelte der Mittelfeld-Regisseur den enorm wichtigen Elfmeter in der 90. Minute.
Damals, wie auch beim letzten Schinke-Elfmeter bei Dresden-Laubegast, wählte er die rechte Ecke, diesmal die linke und diesmal hielt der Torhüter. Aber welcher Torhüter? Fabian Guderitz steht seit Saisonbeginn im Meuselwitzer Tor. Guderitz, der sich im Relegationshinspiel des 1. FC Lok gegen den SC Verl den Ball ins eigene Tor pflückte und entsprechend mit Pfiffen und Hohn empfangen wurde.
Gut war seine Rückkehr nach Probstheida nicht losgegangen. Schon nach 50 Sekunden zappelte der Ball im Netz. Boakyes Eingabe von rechts drückte Nattermann aus kurzer Distanz ins Tor. Und wieder dieses ausgerechnet: Nattermann war bei seinen bisherigen Einsätzen für Lok nicht gerade durch Torgefahr aufgefallen und hatte schon Kredit bei den Zuschauern in Probstheida verspielt. Nun kam die gesamte Mannschaft zum Jubeln.
Doch die Führung blieb die einzige gefährliche Offensiv-Aktion des 1. FC Lok für lange Zeit. Meuselwitz versuchte im offensiven Umschalten für Gefahr zu sorgen, vor allem Timo Mauer beschäftigte Damir Mehmedovic auf rechts. Der Österreicher holte sich beizeiten eine Gelbe Karte, die ihm nun ein freies Wochenende bescherte.
Egal ob Mauer oder der an vorderster Front stürmende Güler: Meuselwitz war aus dem Spiel heraus ungefährlich. Nur bei Standards, wenn die Thüringer Hünen nach vorn kamen, wurde es ein ums andere Mal gefährlich im Strafraum.
Aber selbst diese Meuselwitzer Stärke bekam Lok über die Spieldauer in den Griff. „Da muss ich meine Spieler loben, sie haben das trotz nomineller körperlicher Unterlegenheit gut verteidigt“, so Lok-Trainer Almedin Civa. „Bis zum vergebenen Elfmeter war ich ohnehin sehr, sehr zufrieden. Das war ja nun unser letztes Aufgebot.“
Auf die Palme brachten Civa jedoch die Missfallensbekundungen einiger Zuschauer, die die flache Spieleröffnung am eigenen Strafraum für zu risikoreich hielten. „Tut mir leid für die sieben, acht Fans, die einen Herzinfarkt bekommen, wenn wir das Spiel eröffnen“, so Civa in der Pressekonferenz. „So spielt man aber nun mal Fußball, und die ganze Liga beneidet uns dafür.“
Allerdings: Nicht immer konnte Lok das Spiel ins nächste Drittel tragen, vor allem in der 2. Halbzeit kam es zu Fehlpässen oder doch zu langen Schlägen nach vorn. Das rächte sich jedoch nicht, weil Meuselwitz „die zwei, drei Gelegenheiten, die wir hatten, kläglich ausgelassen haben“, so Meuselwitz-Trainer Holm Pinder. Dreimal in Folge blieben die Jungs von der Glaserkuppe nun ohne eigenen Torerfolg.
Möglicherweise war das Heimspiel das letzte Lok-Spiel vor einer wie auch immer gearteten Pause, denn bei Viktoria Berlin sind bereits zwei Spieler an Corona erkrankt. Das Auswärtsspiel des verlustpunktfreien Spitzenreiters bei Union Fürstenwalde am Mittwoch ist deswegen bereits ausgefallen.
Die Statistik zum Spiel:
http://www.fussball.de/spiel/1-fc-lokomotive-leipzig-zfc-meuselwitz/…
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