Enttäuschung beim 1. FC Lok: Trotz großer Überlegenheit haben die Probstheidaer gegen den SV Babelsberg nur ein 1:1 (1:1) erreicht. Die frühe 1:0-Führung durch den starken Paul Schinke glichen die Babelsberger per Elfmeter noch vor der Pause aus. Der Tabellenzweite blieb vor 3.417 Zuschauern allerdings vieles schuldig und hatte Glück, dass Lok aus den vielen Standards und Flanken kein Kapital schlagen konnte.
Als Paul Schinke den 1. FC Lok nach drei Minuten in Führung brachte, war die Probstheidaer Fußballwelt in Ordnung. Babelsberg Torhüter Gladrow faustete eine Flanke nicht weit genug weg, Schinke nahm den Ball mit dem linken Außenrist direkt und traf ins verwaiste Tor. Wie von Babelsbergs Trainer Civa erwartet, begann Lok, bisher nur zwei Siege in vier Spielen, wie die Feuerwehr und hätte aus der Anfangsphase mehr mitnehmen müssen.
„In den ersten zehn Minuten haben wir Glück, dass wir nicht noch das zweite bekommen“, so Civa. Leipzig spielte schnell und direkt, schlug viele diagonale Bälle auf die Außen, wo Salewski und Gottschick die Gegenspieler beschäftigten. Atici und Steinborn gingen zudem die tiefen Wege, kamen allerdings nur selten in Abschlusssituationen.
Die Gäste, die von bisher fünf Spielen vier gewannen und insgesamt schon 12 Tore erzielten, brauchten zwanzig Minuten ehe sie mitschwammen. Torgefahr entstand allerdings nur zweimal. Danko traf aus zwanzig Metern den Pfosten und wenig später traf Nattermann ins Tor. Sindik hatte einen Diagonalball unterschätzt und ließ Wilton in den Strafraum passieren, wo Robert Zickert kompromisslos, aber auch ungeschickt in den Zweikampf ging.
Weil sich das Offensivspiel seiner Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit überraschenderweise nicht besserte, konstatierte Civa zurecht, dass „spielerisch eigentlich mehr geht.“ Aber: „Lok ist eine Spitzenmannschaft“ und vor allem Babelsberg eine „kleine Mannschaft“. Das meinte Civa allerdings auf die Körpergröße bezogen. Gerade in den letzten dreißig Minuten kam Lok immer wieder mit Flanken gefährlich vor das Gäste-Tor, aber weder Atici noch Steinborn versenkten das Leder freistehend im Kasten.
Auch der sonst so präsente Ryan Malone konnte keinen Standard über die Linie drücken. „Ich bin daher stolz, dass wir soviele Ecken und Einwürfe verteidigt haben“, so Civa. Weil auch Robert Zickert in der Schlusssekunde einen Kopfball-Aufsetzer über das Tor setzte, konnte Civas Gegenüber Scholz mit dem Spiel seiner Mannschaft, „aber nicht mit dem Ergebnis“ zufrieden sein. „Wir hatten soviele Chancen, die reichen normalerweise für drei Spiele“, sprach Scholz das Manko seines Teams an, in dem vor allem Paul Schinke als Torschütze und ständiger, fast fehlerfreier Aktivposten überragte.
Aber sein Tor war zu wenig, weswegen Lok nun „über die Überholspur“ nach oben muss, so Scholz. Zwischendurch hatte Lok noch Glück: Babelsberg traf mit dem einzigen Torabschluss ins Netz, Schiedsrichter-Assistent Hildebrandt hatte aber eine Abseitsstellung gesehen. Den Blinker will die Lok dann am kommenden Samstag, 14:05 Uhr, beim BFC Dynamo in Berlin setzen.
Tragisch: Bei einer Kopfball-Aktion verletzte sich Ivo Tomas vom SV Babelsberg schwer. Er krachte aus zwei Metern auf eine Werbebande und musste mit einem offenen Armbruch ins Krankenhaus. Babelsberg musste die Nachspielzeit zu zehnt bestreiten.
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