Vor 15 Jahren debütierte der 17-Jährige Nicky Adler beim 1. FC Lok. In vier Wochen wird Adler 33, sehnt sich nach seiner Familie, kennt Lok-Trainer Heiko Scholz und schließt einen Wechsel im Sommer vom Zweitligisten Erzgebirge Aue nicht aus. Staunen wird der Stürmer über die Metamorphose auf dem Lok-Gelände. Mittlerweile ist auch die Trainingshalle renoviert. Die größte Einzelinvestition in das Probstheidaer Fußballgelände seit über 40 Jahren.
Es waren eigentlich zwei Anstandsfragen am Ende eines Interviews über ein ganz anderes Thema. Nicky Adler, 33-Jähriger Stürmer beim FC Erzgebirge Aue, hat mit seinem Kumpel Andreas Schmitz eine Initiative ins Leben gerufen, die Herztode beim Sport verringern soll. Darüber gibt er in der neuen Ausgabe der LEIPZIGER ZEITUNG, die an diesem Freitag erschienen ist, ausführlich Auskunft. Am Ende eben auch über seine weitere Karriereplanung und seine Verbindung zum 1. FC Lok.
„Ich verfolge den 1. FC Lok sehr intensiv. Ich bin in dem Verein großgeworden und hab da mein erstes Männerspiel gemacht. Heiko Scholz war mein Trainer beim MSV Duisburg, wir kennen uns. Nach dem Wiederaufstieg in die Regionalliga und einer guten Saison in diesem Jahr, kann man vielleicht nächstes Jahr ein Wörtchen mitreden, wenn es einen direkten Aufstiegsplatz in die 3. Liga gibt“, so Nicky Adler, der einst am 5. März 2003 gegen den FV Dresden Laubegast für den VfB Leipzig in der Oberliga Nordost-Süd debütierte und in einer grauen Fußballzeit der letzte Hoffnungsträger des siechenden VfB war.
Der damalige Präsident Reinhard Bauernschmidt hatte mit Änderungskündigungen zahlreiche Spieler vergrault und ein letztes Mal erfolgreich eine Insolvenz verhindert. Adler, damals noch A-Jugendlicher, wechselte am Ende der Spielzeit 2002/2003 zu 1860 München und ist nach mehreren Profistationen, unter anderem beim MSV Duisburg und dem 1. FC Nürnberg, im Lößnitztal gelandet. Diese Saison hat Adler allerdings noch keine Minute gespielt. Ein Adduktorenabriss zwang ihn zur Pause.
Im Mai wird er 33, Zeit für eine Rückkehr nach Leipzig? „Ein Grund, warum ich wieder in Leipzig lebe und in Aue spiele, ist, dass mir meine Familie jahrelang gefehlt hat. Ich möchte nichts ausschließen, ich will natürlich auch nichts ausschließen. Lassen Sie sich überraschen, wie es zur neuen Saison weitergeht.“ Eine Absage sieht anders aus. Adler war in der Ära Scholz schon mehrmals Tribünengast bei Heimspielen. Man schätzt sich. Lok hat in dieser Saison bisher in 29 Spielen magere 33 Tore erzielt, nur fünf Mannschaften in der Regionalliga Nordost trafen seltener.
In Probstheida wollte sich erstmal niemand zu einem möglichen Wechsel äußern. Die Personalplanungen für die kommende Saison laufen bereits, Neuverpflichtungen vermeldete der Verein bisher noch nicht. Vieles hängt an der Budgetplanung, die noch nicht abschließend von den Gremien beschlossen wurde.
„Wir lassen uns da nicht treiben, sondern machen das sehr genau damit wir alles verantworten können“, so Aufsichtsvorsitzender Olaf Winkler, wohlwissend, dass die sportliche Leitung mit den Hufen scharrt.
Lok-Präsident Thomas Löwe erlebte am Donnerstag jedenfalls auch ohne Adler-Verpflichtung einen echten Feiertag. Nach zweijähriger Renovierung kann der Club den Trainingsbetrieb in der vereinseigenen Halle wieder aufnehmen. Statt des alten Kunstrasens unter dem der Holz-Fußboden wahlweise locker, schräg oder kaputt war, wurde ein neueres Modell verlegt, nun gibt es Prallschutz an den Seiten und die 40 Jahre alten, einst weißen, später fast schwarzen, löchrigen Ballfangnetze wurden ebenfalls ersetzt. 376.000 Euro investieren Stadt, Land und Lok in die Sanierung.
„Im infrastrukturellen Bereich sind beim Verein in jüngster Vergangenheit und Gegenwart sehr erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen. Bei der Kunstrasenhalle haben insbesondere zu Beginn, bei den Abrissarbeiten des Bodenbelags, jede Menge Vereinsmitglieder, vor allem aus unseren Jugendmannschaften, mitgeholfen“, freute sich Löwe. Heiko Rosenthal betonte die neue Qualität der Zusammenarbeit mit Lok, seitdem 2013 ein anderes Präsidium die Vereinsgeschäfte übernommen hat. „„Zwischen Verein und Stadt wird kontinuierlich richtig gut zusammengearbeitet“, so der Sportbürgermeister. Und vielleicht klappt es ja auch mit einer neuerlichen Zusammenarbeit zwischen Adler und Scholz.
Lok empfängt Sonntag, 19 Uhr, den Tabellen-Zweiten BFC Dynamo im Bruno-Plache-Stadion.
Das gesamte Interview mit Nicky Adler liest man in der April-Ausgabe der LEIPZIGER ZEITUNG
Leipziger Zeitung Nr. 54: Schärfere Polizeigesetze ersetzen keinen aufrechten Gang
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