Der 1. FC Lok wartet weiter auf seinen ersten Sieg im April. In der fünften Partie des Monats verlor die Scholz-Elf bei Germania Halberstadt trotz guten Spiels mit 0:2 (0:1). Vor 620 Zuschauern spielte Leipzig eine Halbzeit lang erfrischend auf, traf bei drei dicken Chancen aber nicht einmal. Die Gastgeber machten mit der ersten das erste Tor und brachten so Lok unter Zugzwang. Mit der gelb-roten Karte gegen Robert Zickert war das Spiel nach 72 Minuten im Prinzip entschieden.

Gegen den ZFC Meuselwitz hat der 1. FC Lok am Mittwoch noch mit der letzten Aktion ein Unentschieden gerettet – nach mäßiger Leistung. Nach einer guten Leistung bei Germania Halberstadt steht die Lok-Elf erneut ohne Punkte da. Nur zwei (!) von elf Rückrundenspiele konnte die Scholz-Elf gewinnen, sechsmal spielte sie unentschieden und verlor nun das dritte. „Dabei sind wir sehr gut ins Spiel gekommen und haben eine gute erste Halbzeit abgeliefert“, kommentierte ein enttäuschter Heiko Scholz den Spielverlauf.

In der Tat: Lok machte ordentlich Ballett, hatte viel mehr Räume als zuletzt und wusste sie fast auszunutzen. Vor allem über die emsigen Salewski, Schinke und Lorincak ging es zackig nach vorn, wo, ja, wo Sascha Pfeffer gleich zweimal Pech hatte. Erst parierte Guderitz einen abgefälschten Pfeffer-Schuss aus 10 Metern noch im Fallen, obwohl schon in der anderen Ecke, dann nagelte der Ex-Dresdner den Ball freistehend an die Latte.

Die Lok-Führung war nach Chancen, Spielanteilen und Spielanlage nach 45 Minuten verdient. Doch während auch Ryan Malone mit einem Fernschuss knapp vorbeizielte und Paul Maurer im Strafraum nicht rechtzeitig dem Ball entgegenging, trafen die Gastgeber.

Nach Ballverlust von Paul Schinke im Mittelfeld schalteten die Germanen schnell um, Michel narrte Krug mit einer einfachen Finte und netzte ein. „Uns hat vor dem Tor die letzte Konsequenz gefehlt, die Geilheit, unbedingt treffen zu wollen“, kritisierte Scholz, während sein Gegenüber Petersen froh über die drei Punkte war. „Lok hat unwahrscheinlich Gas gegeben. Fabian Guderitz und der Pfosten haben uns im Spiel gehalten.“

In der zweiten Halbzeit stellte Lok auf zwei Spitzen und 4-4-2 um, aber von mehr Durchschlagskraft war das Team weit entfernt. Mit dem Ergebnis im Rücken ließ der Gastgeber wenig zu, Lok rannte sich fest oder machte aus freien Eingaben, beispielsweise von Robert Berger, zu wenig. Einzig Robert Zickert hatte nach Salewski-Flanke die große Chance zum Ausgleich, köpfte aber am Tor vorbei und konnte wenig später seinen Frust kaum zurückhalten.

Schiedsrichter Allwardt aus Kritzmow stellte den Ersatz-Kapitän nach einem Foul an Tom Nattermann vom Platz. „Niemals!“, schrie Zickert, meinte, er sei zuerst gehalten worden. Doch Allwardt blieb dabei, und Lok war nun jeglicher Ausgleichschancen beraubt. Halberstadt vergab mehrere Kontermöglichkeiten und traf letztlich durch Messing in der Nachspielzeit.

Heiko Scholz wollte seiner Mannschaft – mal wieder – keinen Vorwurf machen. Im Gegensatz zum Meuselwitz-Spiel ergibt es Sinn, dass sich der Trainer vor seine Jungs stellt. Lok zeigte sich eindeutig verbessert, machte diesmal kaum Fehler bei den Ballannahmen und setzte den Plan 45 Minuten lang richtig gut um. In der zweiten Halbzeit stimmte der Einsatz, aber das Ergebnis nicht. Paul Schinke zeigte sich nach dem Spiel ratlos. „Ich weiß nicht, was bei uns zurzeit los ist. Wir haben einfach kein Glück.“ So lässt sich das Gastspiel in Halberstadt auch kurz zusammenfassen…

 

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