Der FC Bayern München entwickelt sich zum Angstgegner für RB Leipzig. Am Samstagabend kassierte RBL im vierten Spiel gegen den deutschen Rekordmeister die vierte Niederlage. Nach einem Platzverweis für Orban in der 13. Minute waren die Rasenballer – anders als bei der Unterzahlschlacht am Mittwoch im DFB-Pokal – fast chancenlos und verloren am Ende mit 0:2.

RBL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl schickte eine Startelf ohne Sommerzugänge auf den Platz. Diese saßen allesamt auf der Bank. Im Gegensatz zum vorherigen Duell mit den Bayern standen somit Klostermann, Demme und Werner von Beginn an in der Aufstellung.

In den ersten Minuten kamen beide Mannschaften durch Kopfbälle nach Ecken zu Chancen. Auf der einen Seite verpasste Martinez deutlich das gegnerische Tor (3., 9.), auf der anderen Seite war es Werner (8.).

Obwohl noch keine Mannschaft getroffen hatte, war das Spiel kurz darauf quasi entschieden. Nach einer Notbremse flog RBL-Kapitän Orban mit Rot vom Platz – der dritte Platzverweis für einen Rasenballer im vierten Spiel gegen die Bayern.

Der Gastgeber benötigte nur fünf Minuten, um aus der Überzahl einen Vorteil zu ziehen: Nach einer Hereingabe von Robben stürmte James in den Strafraum, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und verwandelte direkt rechts unten im RBL-Tor (19.). Die Leipziger konnten danach zwar einen Sturmlauf abwehren, kamen jedoch selbst nicht zu gefährlichen Gelegenheiten. Die größte Aussicht auf Erfolg hat ein ambitionierter Sololauf von Poulsen, der in Strafraumnähe von Boateng gestoppt wurde (33.).

Robert Lewandowski (Bayern) und Dayot Upamecano (RB Leipzig) im Zweikampf. Foto: GEPA pictures/Marcel Engelbrecht
Robert Lewandowski (Bayern) und Dayot Upamecano (RB Leipzig) im Zweikampf. Foto: GEPA pictures/Marcel Engelbrecht

Sollten die Gäste zu diesem Zeitpunkt noch auf einen Punktgewinn gehofft haben, mussten sie fünf Minuten später die nächste Enttäuschung hinnehmen: Lewandowski verwandelte frei vor Gulacsi zum 2:0, nachdem Martinez einen präzisen Pass durch die RBL-Abwehr gespielt hatte (38.).

Der zweite Durchgang begann zwar vielversprechend – mit einem Schuss von Bruma in die Arme von Bayern-Keeper Ulreich (46.) – entwickelte sich dann jedoch zu einer drögen Angelegenheit. Leipzig war nicht in der Lage, sich weitere Chancen zu erspielen, und die Bayern wollten dies offenbar nicht. Die Zuschauer sahen deshalb vor allem dabei zu, wie sich die Bayern-Spieler den Ball zuschoben.

Kurz vor Schluss musste auch noch Keita vom Platz – diesmal wegen einer Verletzung; die Rasenballer beendeten die Partie deshalb mit neun Spielern. Nicht nur für die RBL-Fans, sondern auch für neutrale Zuschauer dürfte es ein enttäuschendes Spitzenspiel gewesen sein.

RB Leipzig bleiben nun vier Tage, um sich von den beiden bitteren Pleiten gegen Bayern München zu erholen. Am Mittwochabend spielen die Rasenballer beim FC Porto in der Champions League.

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Es gibt 5 Kommentare

Stellen Sie sich vor, ich gönne RBL den Erfolg sogar, auch wenn ich anderen Mannschaften die Daumen drücke. Das die aktuellen Abslösesummen abartig sind, ist (fast) jedem Fußballfan klar. Allerdings ist das Portemonnaie in Leipzig nun auch nicht sooo “klein”, denn wie viele Mannschaften in der BL konnten zu Beginn dieser Saison 60m € ausgeben, von den Transferbilanzen der letzten Jahre ganz zu schweigen ? Da gibt es nicht so viele und wer das Geld und keine Schulden hat, wird es auch mehr oder weniger sinnvoll ausgeben (wollen). Keita kommt übrigens mit allen Nachzahlungen am Ende auch knapp an die 40m € Kosten ran. Jeder kann mit seinem Budget machen was er will und wir sehen ja bei FCB/RBL schon mal 2 recht unterschiedliche Herangehensweisen was Transfers betrifft. Davon lebt der Fußball und deshalb werden die Gesprächsthemen auch nie ausgehen.
P.S. Danke für den Restauranttipp. Kannte ich noch gar nicht und werde ich mal ausprobieren. Über die Kleidungswahl entscheide ich kurzfristig 😉 . . .

Wer die Mannschaft feiert, die die 40-Millionen-Euro-Tonner aufs Spielfeld bringt, lächelt natürlich über das “kleine Geld” im Osten.
Richtig gutes Leipziger Allerlei bekommt man hierorts vielleicht noch im Restaurant “Mein Leipzig …” – mit sehr guter Küche. Wahrscheinlich können Sie da auch mit Ihrem Bayern-München-Schal rein, Axel.

Also so unsympatisch finde ich RBL gar nicht, erst recht nicht deren attraktive Spielweise und jungen Spieler 😉 . . . Aber klar, da wo Spieler für Luft, Liebe und Leipziger Allerlei spielen ist natürlich immer der Schiri Schuld. Welche 3x sollen das denn gewesen sein? Allein das Pokalspiel war eine mangelhafte Schirileistung, die beiden roten Karten in München mehr als berechtigt und wer eine 4:2-Führung zu Hause innerhalb von 10min zu einem 4:5 werden lässt, muss sich natürlich auch nicht an die eigene Nase fassen.
Aber wie es halt so ist, über Politik, Religion und Fußball lässt sich vortrefflich streiten. Angenehmen Sonntag trotzdem allenthalben.

Es spricht für RB Leipzig, dass Bayern München schon dreimal einen (in dem Fall: sogenannten) Unparteiischen
benötigt, um zum Sieg zu gelangen.
So groß die Freude über den Aufstieg von RB Leipzig in die Champions league auch war, so kräftezehrend ist er leider auch. Wer möchte schon 2x hintereinander der unsympathischsten Fußballmannschaft der Bundesliga begegnen? Millionenschwere Profis, die im Kreis beschwörend den Schiedrichter umtanzen, damit dieser ihre massiven Fouls mit einem freundlichen Wegschauen quittiert.

Erinnert mich irgendwie an den BFC Dynamo und auch an entsprechende Schiedsrichterleistungen!

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