Mit einem Sieg gegen den SV Sandhausen hätte RB Leipzig den Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz vorübergehend auf neun Punkte ausbauen können. Doch es kam anders: Trotz drückender Überlegenheit unterlag der Aufstiegsfavorit mit 0:1. Das Aufstiegsrennen bleibt somit spannend.
Mit einer sehr offensiven Aufstellung wollte RBL-Cheftrainer Ralf Rangnick das fünftletzte Spiel der regulären Saison angehen. Poulsen, Selke, Forsberger und Sabitzer sollten für die nötigen Tore sorgen. Auf der linken Abwehrposition ersetzte Jung den gesperrten Halstenberg.
Anders als wegen der Favoritenstellung von RB Leipzig vermutet gestaltete sich die Partie zunächst weitgehend ausgeglichen. Der Gastgeber bestimmte zwar das Spielgeschehen, kam jedoch nur selten zu zwingenden Gelegenheiten. Die erste Chance hatte sogar der Gast aus Sandhausen, als Bouhaddouz bereits nach drei Minuten eine flache Hereingabe verpasste. Auf der Gegenseite erhielt Poulsen nach starker Vorarbeit von Klostermann aus kurzer Distanz die Gelegenheit zum Schuss – doch Schlussmann Knaller parierte zur Ecke (10.).
Nach einer weiteren Ecke kam Orban zum Kopfball. Er verfehlte das Tor jedoch deutlich (25.). Den einzigen nennenswerten Torschuss für die Gäste gab im ersten Durchgang Vollmann ab, dessen Freistoß aus 25 Metern knapp am Tor vorbeiging (30.). Gefährlich wurde es ein paar Minuten später auf der anderen Seite, als zunächst Sabitzer einen Fernschuss links vorbei setzte (36.) und kurz darauf Knaller einen platzierten Freistoß von Kaiser zur Ecke parierte (37.). Die Leipziger drückten zwar permanent Richtung SVS-Gehäuse, spielten im entscheidenden Moment aber oft den falschen Pass. Nach hinten standen sie aber sicher.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gestaltete sich das Bild ähnlich. RBL drückte Sandhausen in die eigene Hälfte, fand jedoch nicht die passenden Räume. Sabitzer scheiterte nach einer Flanke von Selke aus spitzem Winkel ebenso an Knaller wie Forsberg aus 20 Metern (54./58.). Kurz darauf gab es die kalte Dusche für den Gastgeber: Compper konnte eine Flanke von Bouhaddouz nicht verhindern. Im Strafraum ließen Kaiser und Klostermann Vollmann aus den Augen, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, Gulacsi zu überwinden (62.).
Die Rasenballer agierten nun noch offensiver und öffneten dem SVS die Räume für Konter. Zum Glück für die Leipziger stellten sich die Gäste dabei wiederholt ungeschickt an. In den letzten 20 Minuten kamen die Leipziger fast im Minutentakt vor den Kasten von Knaller. Mal scheiterte Bruno aus spitzem Winkel (72.), mal schoss Poulsen aus wenigen Metern Entfernung den Ball über das Tor (79.). Mehrmals kamen Spieler von RB Leipzig im Strafraum zu Fall und forderten Strafstoß. Zumindest in der 85. Minute, als Sabitzer weggestoßen wurde, schien diese Forderung berechtigt. Die Zuschauer reagierten mit wütenden „Schieber!“-Rufen und trieben ihre Mannschaft in den letzten Minuten unaufhörlich voran.
Auch vier Minuten Nachspielzeit nutzten den Leipzigern am Ende nichts. Teigl per Aufsetzer und Forsberg aus der Ferne vergaben die letzten Chancen der Partie. RB Leipzig muss einen unerwarteten Rückschlag im Aufstiegskampf verkraften und wartet nun auf die Ergebnisse von Nürnberg und Freiburg.
Die Statistik zum Spiel
RB Leipzig:
Gulácsi – Klostermann (80. Teigl), Orban, Compper, Jung – Kaiser (C), Ilsanker (67. Demme) – Sabitzer, Forsberg – Poulsen, Selke (61. Bruno)
SV Sandhausen:
Knaller – Thiede, Olajengbesi, Hübner, Paqarada (64. Linsmayer) – Kulovits (C), Roßbach – Vollmann (74. Stolz), Pledl, Bieler (86. Schulz) – Bouhaddouz
Schiedsrichter:
Benjamin Cortus (Röthenbach)
Tore:
0:1 Vollmann (61.)
Gelbe Karten:
– | Vollmann (2), Hübner (10)
Zuschauer:
30.279
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