Im zweiten Spiel in Folge ist der 1. FC Lok nicht über ein 0:0 herausgekommen. Beim Tabellen-Neunten VfL Halle erspielte sich der Tabellenführer vor 1.400 Zuschauern (1.000 aus Leipzig) kaum Möglichkeiten und ließ vor dem eigenen Tor im Prinzip nichts anbrennen. Durch das zweite Unentschieden nacheinander schmolz der Vorsprung des FCL auf Verfolger Inter Leipzig auf drei Punkte. Lok hat allerdings noch drei Spiele mehr in der Hinterhand.
Es waren gerade einmal vier Minuten gespielt, als Djamal Ziane der Hallenser-Fünferkette enteilt war. Den weiten Ball von Daniel Becker schoss der 12-Tore-Mann in der Folge Richtung Tor, der herausgeeilte Pascal Kühn parierte. Was alle Beteiligten nicht wissen konnten: Über diese Chance sollte in der Nachbetrachtung des Spiels noch häufiger gesprochen werden, denn sie war die einzige klare, die der Gast aus Leipzig im Stadion am Zoo herauszuspielen vermochte. „Es war heute gegen diesen Gegner extrem schwer. Halle hat tief gestanden und wir haben diese Deckung nicht überwinden können“, resümierte Lok-Trainer Heiko Scholz nach Schlusspfiff.
Halle trat im strengen 5-4-1 an, ließ die Abwehrkette 20 Meter vor dem Tor verteidigen und die Mittelfeldreihe nur 10 Meter davor. Lok scheute fast über die gesamte Spielzeit das Risiko im Eins gegen Eins. Weder Hofmann, der für den verletzten Zimmermann spielte, auf rechts, noch Becker auf links konnten über außen Löcher reißen. Djamal Ziane und Paul Schinke waren im Zentrum kalt gestellt, hohe und flache Bälle konnten sie nur schwer verarbeiten, weil Gegenspieler von vorn, von der Seite und von hinten an ihnen „herumdokterten“.
So war das Aufeinandertreffen beider Teams bis in die letzten zehn Minuten zäh. Lok riskierte schließlich mit Ademi als zweiter Spitze mehr, hatte halbgare Möglichkeiten durch die verstärkte Präsenz im Strafraum und noch eine größere Chance. „Schade, dass Djamals Ball in der Situation nicht reingegangen ist“, ärgerte sich Scholz. Ziane nahm zwei Minuten vor Schluss eine Krug-Flanke per Hüftdrehstoß direkt und verfehlte damit nur knapp den Winkel. Auf der Gegenseite musste Zickert Surma gegen den durchgebrochenen Mehanovic unterstützen und Blerand Shoshi hatte schließlich aus 16 Metern freistehend noch die dickste Hallenser Chance.
Letztlich hält Lok das eigene Tor seit 747 Minuten sauber, hat allerdings seit mehr als zwei Spielen nicht mehr getroffen. „Ich werde deswegen nicht unruhig. Wir haben so viele Trümpfe in der Hand. Das lassen wir uns nicht mehr nehmen“, gab sich Heiko Scholz zuversichtlich. Mit dem nach wie vor komfortablen Vorsprung auf International Leipzig konnte sich Lok diese Nullnummer beim seit eh und je unbequemen VfL Halle auch leisten.
In den kommenden Nachholspielen in Magdeburg gegen Barleben (Ostersamstag) und bei Rot-Weiß Erfurt II, 29. März, werden, so hoffen sie alle in Probstheida, auch wieder Tore fallen.
Keine Kommentare bisher