Sein Abschied war nur noch Formsache. Nun hat Sportdirektor Mario Basler um die sofortige Auflösung seines Vertrags gebeten. Der ehemalige Nationalspieler war schon lange nur noch ein Muster ohne Wert, trat in Probstheida seit November nicht mehr in Erscheinung. Verabschiedet hat sich Lok auch von dem Gedanken, am Wochenende zu spielen. Das Treffen gegen Union Sandersdorf fällt aus.
Am Ende haben beide Seiten eine gute Lösung gefunden. Mit sofortiger Wirkung haben der 1. FC Lok und Sportdirektor Mario Basler das Vertragsverhältnis aufgelöst. Der Kontrakt lief ohnehin nur noch bis zum 30. Juni und viel wäre wohl auch nicht mehr dabei rumgekommen. Auch wenn Aufsichtsratschef Olaf Winkler Basler zum Abschied als „hervorragenden“ Vertreter des Vereins pries und die Entscheidung Baslers „bedauert“, war schon lange klar: Lok und Basler finden nicht mehr zusammen. Der 30-malige Nationalspieler war seit Mitte November nicht mehr beim FCL gesehen worden, erschien weder zur Weihnachtsfeier noch zu den Festivitäten rund um den 50. Namenstags des 1. FC Lok, ließ sich immer wieder entschuldigen. Die Zeichen waren klar: Basler hatte das Interesse an Lok letztlich verloren. Offiziell sagt er das natürlich nicht, lobt seinerseits den Club. „Ein großartiger Verein mit tollen Fans, großer Vergangenheit – aber auch großer Zukunft“, spricht von „einigen unvergesslichen Momenten“.
Doch letztlich war die Liaison nur gut fürs Image beider Seiten. Basler glänzte mit seinem Namen, war mal wieder in den Schlagzeilen und lotste so – und nur so – Sponsoren zum Club und machte sicher auch auf manchen Spieler Eindruck. Co-Trainer Rüdiger Hoppe übte schon zur Mitgliederversammlung im Dezember Kritik an Basler, erwähnte ihn im Rückblick auf das sportliche Abschneiden im Jahr 2015 nur, als er davon sprach, dass die Mannschaft im Februar auf ihr Gehalt warten musste während gleichzeitig Basler vorgestellt wurde.
Der neue Sportdirektor soll nicht gerade wenig gekostet haben, leistete sich aber einige Sachen. Im Sommer stellte er für drei Wochen komplett die Arbeit ein, schadete dem Verein auch indem er einen Journalisten der Zeitung „Die Zeit“ aufs Übelste auf dem Vereinsgelände beleidigte und die Behauptung aufstellte, er sei bei den Ausschreitungen in Erfurt von Fans geschlagen worden. Kein TV-Bild konnte dies je belegen und kein TV-Bild zeigte je die gesamte Geschichte.
Seine Verpflichtung war ohnehin kein Wunsch des gesamten Präsidiums, sondern eher ein Alleingang des Ex-Präsidenten Heiko Spauke, der Aufsichtsrat und Vorstand Mitte Januar vor vollendete Tatsachen stellte. So berichteten es die Gremien auf der Mitgliederversammlung. Dabei war diese Verpflichtung nicht verdammt, ein Missverständnis zu werden. Der nunmehr Ex-Sportdirektor verfügt über glänzende Kontakte, brachte dennoch kein vernünftiges Freundschaftsspiel zustande, was dem Club in diesem Jubiläumsjahr besonders gut zu Gesicht gestanden hätte.
Und so macht Baslers Abschied vor allem Geld für sinnvolle Investitionen in die Zukunft frei und wahrt zumindest offiziell beider Gesicht. Der ehemalige Profi will im Sommer als TV-Experte arbeiten, über sein Engagement bei Lok wird dann niemand mehr sprechen.
Die Lok-Elf hat übrigens das Wochenende frei. Das Spiel bei Union Sandersdorf am Sonntag wurde abgesagt.
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