RBL-Cheftrainer Ralf Rangnick vertraute in weiten Teilen der Mannschaft, die vor zwei Wochen in dem denkwürdigen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg erst eine 3:0-Führung innerhalb von 15 Minuten herausholte und diese am Ende dann fast noch verspielte. Lediglich Bruno musste Platz machen für Rückkehrer Forsberg. Kaiser spielte erneut im offensiven Mittelfeld.

Wie zuletzt auch nahmen die Rasenballer das Spiel von Beginn an in die Hand. Vor allem in der Anfangsviertelstunde schafften sie es mit schnellem Spiel häufig in die Nähe des Bochumer Strafraums oder sogar hinein. Die erste große Chance hatte Forsberg aus spitzem Winkel (9.). Anstatt den in der Mitte freistehenden Selke zu bedienen, versuchte er es jedoch selbst und verzog. Ansonsten dominierten Fernschüsse auf beiden Seiten die erste Hälfte. Eine richtige große Chance, die RB Leipzig zur Führung hätte nutzen müssen, hatte anschließend Selke, der plötzlich frei vor VfL-Keeper Luthe stand und an diesem scheiterte (21.). Zuvor hatte Bastians einen langen Pass unterlaufen. Kurz vor der Pause kam Compper nach einer Ecke zur besten Gelegenheit der ersten Halbzeit (43.). Seinen Kopfball klärte Luthe mit einer Glanzparade. Bochum kam Mitte der Halbzeit zu einigen Fernschüssen, blieb ansonsten aber ohne Torgefahr.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie deutlich. Der Gast aus Leipzig hatte mehr Mühe, den Ball vor den Kasten von Luthe zu bringen. Stattdessen zeigten sich die Bochumer nach etwa 60 Minuten gefährlich im Strafraum der Leipziger. Mlapas Schuss aus 15 Metern scheiterte an einem Leipziger Bein, das zur Ecke klärte (61.). Kurz darauf und wie aus dem Nichts dann das Tor für RBL: Vom linken Strafraumrand aus hob Sabitzer den Ball an den rechten Pfosten und von dort ins Netz (65.). Der Schuss war eigentlich als Flanke gedacht. Ein schlimmes Fehlabspiel in der Bochumer Abwehr hätte kurz darauf fast den Doppelschlag ermöglicht, doch der vom Gegner bediente und Richtung Torlinie durchgestartete Forsberg konnte den Ball nicht zu Poulsen vors Tor bringen (70.).

Am Ende verteidigte RB Leipzig geschickt und ließ die Bochumer kaum zu weiteren Chancen kommen. Waren sie mal im Strafraum der Gäste, konnten sie keine gefährlichen Torschüsse abliefern. Kurios wurde es zwei Minuten vor Ende der Partie, als Schiedsrichter Brand wegen Problemen mit der Oberschenkelmuskulatur mehrere Minuten lang behandelt und anschließend durch den vierten Offiziellen ersetzt werden musste. Nach dieser Unterbrechung wurden insgesamt acht Minuten nachgespielt, in denen Bochum sich am RB-Strafraum festsetzte. Wirkliche Großchancen kamen dabei jedoch nicht zustande, stattdessen waren Orban und Coltorti im entscheidenden Moment zur Stelle.

Grund zur Freude - nächsten Auswärtssieg klar gemacht. Foto: GEPA Pictures
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Mit diesem Auswärtssieg beim bisherigen Tabellenführer VfL Bochum springt Rasenballsport Leipzig auf den dritten Rang. Die Tabelle ist zudem insofern bemerkenswert, als dass RB mit Ausnahme von Sandhausen bereits gegen jede Mannschaft der oberen Hälfte gespielt hat. Schon am kommenden Freitagabend spielt RBL zu Hause gegen Kellerkind Düsseldorf.

Die Statistik zum Spiel

VfL Bochum:
Luthe – Celozzi, Bastians, Fabian (C, 86. Rafael), Perthel – Losilla, Hoogland – Bulut (77. Eisfeld), Haberer, Terrazzino (61. Mlapa) – Terodde

RB Leipzig:
Coltorti – Klostermann, Compper, Orban, Halstenberg – Ilsanker, Demme  – Kaiser (C), Forsberg (75. Quaschner), Sabitzer (80. Jung) – Selke (64. Poulsen)

Schiedsrichter:
Benjamin Brand (Bamberg, ab 90.+6 Steffen Mix)

Tor:
0:1 Sabitzer (65.)

Gelbe Karten:
Perthel (5), Celozzi (3) | Sabitzer (2), Ilsanker (4), Orban (4)

Zuschauer:
20.704 im rewirpowerSTADION

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